VHR Band 174: Die Stunde der Heuschrecken von Cedric Balmore

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VHR Band 174: Die Stunde der Heuschrecken von Cedric Balmore

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Habibi Offline
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VHR Band 174: Die Stunde der Heuschrecken von Cedric Balmore

Beitrag von Habibi »

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Jeff Maddox schwitzte vor Angst. Das machte ihn wütend und verwirrt, er lehnte sich dagegen auf, aber die Furcht blieb. Gut, daß ihn in dieser beklemmenden Situation weder seine Frau Jane noch die Männer sehen konnten, die ihn einmal als Kriegsheld gefeiert hatten.
Er war gern Offizier gewesen, er glaubte selbst heute noch, daß es die schönste Zeit seines Lebens gewesen sei. Immerhin hatte er es bis zum Oberstleutnant gebracht, und mindestens zweimal im Jahr holte er die alte Uniform feierlich aus dem Mottensack und bedauerte, sie nicht mehr tragen zu können. Er war inzwischen voller geworden, wenn auch keineswegs dick oder gar unansehnlich. Er setzte sich im Dunkel auf, tastete nach den Zigaretten, die irgendwo neben seinem Bett auf dem Boden lagen, und versuchte sich darüber im klaren zu werden, woher seine Reaktion kam. Vielleicht versagten die Nerven. Er war jetzt vierundvierzig. Nach sieben ungewöhnlich harten Jahren mit einem strapaziösen geschäftlichen Auf und Ab fühlte er sich angeknackst, auch sein Blutdruck hatte das vertretbare Maß überschritten. Er steckte sich eine Zigarette an. Das aufflammende Feuerzeug beleuchtete die kahlen Wände des Raumes, die halb zerrissene, von blassen Stellen markierte Tapete, deren ursprüngliches Muster kaum noch zu erkennen war. Auf den ovalen und rechteckigen Flecken hatten einmal die Bilder des Vorbesitzers gehangen, aber das lag lange Zeit zurück, das Haus hatte fast sieben Jahre leergestanden. Niemand hatte es haben wollen.


Verfasst von Cedric Balmore (= Hans E. Ködelpeter)

Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole

Erschienen am 08.06.1976

Olivaro Offline
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Beitrag von Olivaro »

In dieser Phase des VHR erschienen viele "Monster-Romane", die wohl der damaligen Godzilla-Welle im Kino geschuldet waren. Autor Ködelpeter, sonst ein Meister der feinen Gruselfeder, hat mit dem vorliegenden Band seinen Beitrag zu dieser Thematik abgeliefert, und obwohl ich bekennender Balmore-Fan bin, muss ich gestehen, dass ich diesen Versuch für misslungen halte. Neben einigen Anleihen aus dem Nonplusultra-Monsterfilm Formicula musste der irre Wissenschaftler nun wirklich nicht sein. Monster waren nicht Balmore-Chefsache, sondern mehr der charmante Dämon von nebenan...

Inspiriert wurde dieses Titelbild durch den Film Beginning ot the End aus dem Jahr 1957:

Bild

Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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