Band 14: Das Geheimnis der weißen Särge

[Gast]

Cyril MacDaughton bewegte die Lippen und stieß einen kaum wahrnehmbaren Seufzer aus. Das allein bewies, daß immer noch Leben in diesem Körper war, den die Umstehenden im Grunde durchaus berechtigt für bereits tot halten konnten. Der Anblick des Sterbenden war mehr als deprimierend. Seine Haut war wächsern und von einer ungesunden gelblichen Färbung. Aus den eingefallenen Wangen stachen die mehrere Tage alten Bartstoppeln wie die Stacheln eines Igels hervor. Das Haar hing dem Kranken strähnig und glanzlos ins Gesicht, und sein Atem ging flach.
»Wie lange meinen Sie, daß es noch dauern wird, Dr. Libbs?« wandte sich ein langer hagerer Mann mit Stirnglatze flüsternd an einen kleinen rundlichen Herrn mit schwarzer Brille.
Der Arzt zuckte die Achseln. „Schwer zu sagen, Mr. Kennan. Das ist hier sozusagen einer der Grenzfälle der medizinischen Wissenschaft. Es ist nach unserer Erkenntnis nicht erklärbar, und zwar in doppelter Hinsicht. Einmal kann ich kaum begreifen, daß Ihr Großonkel noch lebt, denn nach meinem Befund ist er praktisch schon seit vier Stunden klinisch tot....“


Autor: Rick Bronster

Titelbild: Olof Feindt