Grusel-Benchmark

Moderator: Michael

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2.Kl.Raucherabt. Offline
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Grusel-Benchmark

Beitrag von 2.Kl.Raucherabt. »

..., oder Hallo, du gruselst nicht korrekt.

Hallo zusammen! Seit gut drei Monaten gruselt es mich beim Lesen der alten John-Sinclair-Hefte, und ich muss sagen: Yo! Es macht mir Spaß!! Gleichzeitig finde ich es äußerst befriedigend, hier im Forum Rezensionen zu lesen und auch meine eigenen Kommentare zu den Titeln zu schreiben. Vielen Dank für diese Gelegenheit!

Wenn ich nun schreibe „das gruselt mich“ oder „das macht mir Gänsehaut“, dann ist das doch sehr subjektiv. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand anderes denselben Titel vielleicht lächerlich findet und sich überhaupt nicht gruselt. Das ist okay.

Aber was sind hier die Maßstäbe? Ich meine, ich muss das sowieso selbst entscheiden, und wenn ich in einer Rezension lese, dass dieser oder jener Titel 13-Jährigen in den 70er Jahren vielleicht Gänsehaut bereitet hat, heute aber nicht mehr wirkt, dann frage ich mich: Muss ich wissen, was die Leute (heute vs. damals) gruselig finden? Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich vor dem gruseln würde, vor dem sich 13-Jährige in den 70ern gegruselt haben!

Das war nur ein Gedanke, den ich vorhin hatte. Wäre ein „Grusel-Benchmark” nicht nett? Ich könnte sehen, was den Rezensenten schockiert und was er gruselig findet... Hehe... Ich weiß nicht genau, aber ich fand das interessant.

Ach, natürlich muss mein Beitrag hier nicht zu einer großen Diskussion werden ... Es war nur ein zufälliger Gedanke, den ich hier einfach mal hinterlasse.

Was meint ihr? „Grusel-Benchmark” LOL oder super?!

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Team Maddraxikon Offline
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Re: Grusel-Benchmark

Beitrag von Team Maddraxikon »

Interessanter Gedanke...
tatsächlich bin ich aktuell dabei etwas ähnliches für die Vereinswebseite des Offiziellen Maddrax Fanclubs zu implementieren. Aber nur ähnlich, denn in Maddrax sind ja sehr viele Genres vertreten. Die Idee ist, dass in unserem Rezi-Bereich den Nutzern optional mehrere Schieberegler anzubieten, also z. B. "Western", "Abenteuer", Horror usw. Ich hadere allerdings noch etwas damit, weil noch nicht ganz klar ist, wo man da die Grenze zieht und welche Genres laut Literaturwissenschaften "geregelt" werden können sollen...
Tanja & Holger
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2.Kl.Raucherabt. Offline
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Re: Grusel-Benchmark

Beitrag von 2.Kl.Raucherabt. »

Oh, nett! 'Genres laut Literaturwissenschaften' klingt schon ohne 'Regelung' ein wenig streng... Viel Erfolg dabei! Hey, wenn ich so darüber nachdenke, so eine Voting Seite mit verschiedenen Abstimmmöglichkeiten, die am Ende aus einer Gesamtpunktzahl 'festlegen' was für ein Grusel-Typ man ist... Geniesser, Angsthase, härteste Gangart-Liebhaber! LOL

...lässt sich gut rumspinnen, yay!! :D

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engelbert Offline
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Re: Grusel-Benchmark

Beitrag von engelbert »

2.Kl.Raucherabt. hat geschrieben: Mi Nov 05, 2025 2:05 am Grusel-Benchmark
Nette Idee aber echt schwierig, jedoch in einen Gruselforum mehr als berechtigt.

2.Kl.Raucherabt. hat geschrieben: Mi Nov 05, 2025 2:05 am .... dann ist das doch sehr subjektiv.
Was mich betrifft in meiner Jugendzeit sowie aktuell, in den Romanheften nie etwas gegruselt. Vielleicht eine Stufe runter gespenstische Stimmung schon eher. Mir ging und geht es heute um spannende, stimmige und atmosphärische Geschichte. In meiner jugendlichen Lesezeit ging es vom Genre um Sience Fiction und Parapsychologie. Perry und Zamorra waren damals Pflichtlektüre, aber beides hatte nichts gruseliges. Was Maddrax angeht, verkörpert diese Serie so vieles einzigartiges wie keine andere Heftserie, aber für mich nichts gruseliges und wenn doch, so hat es Mike gekürzt.
Gänsehaut finde beim Festa in allen Abstufungen und Steigerungen. Denke das diese Empfindung nur in umfangreicherer Form bei anspricht wie z.B. Die Unterwelt von S.C.Mendes
Aktuell:
Du hast doch selber Ronco Nr.1 gelesen. Im Mittelteil ging es um die Wasserquelle mit der versteckten Besitzurkunde. Der sadistische Comanchero quälte die am verdurstenden Besucher mit teils morbiden Methoden endgültig zu Tode.
Dieses Szenario erwartete ich eigentlich weniger von einen 50 Jahre alten Western. Ich würde es beklemmend bezeichnen, verdurstete Menschen zu Tode quälen, wiederum ulkig das Szenario mit dem Skelett.
Ronco Nr.2
Als der Geächtete beim Sheriff hinter Gitter saß. Die Truppe von 20 Menschen wollten ihn lynchen. Verzweiflung, Todesangst wären die normalen Empfindungen der Figur und damit abgehandelt. Aber was dann kam - ein überraschendes Schauspiel, als zwei Frauen in schwarz und voll verschleiert anklagend „Kindermörder!“ und „Frauenmörder!“ dir zuschreien. Der Autor verfolgt die Empfindung um Ronco nicht weiter, denke aber, Gänsehaut könnte es gewesen sein.
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2.Kl.Raucherabt. Offline
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Re: Grusel-Benchmark

Beitrag von 2.Kl.Raucherabt. »

Das ist toll, engelbert, ich finde deine Sichtweise auf die Dinge wirklich interessant. Dieses „Gefühl“ ist es, was die ganze Sache so schwierig macht... Es gibt wahrscheinlich keine „Standardwerke“, die jeder kennt und anhand derer man den „Gruselfaktor“ abhaken kann.

Was mir hier aber auch ein wenig schwerfällt, ist, dass ich gerne über meine verworrenen Gedanken schreibe und dann am Ende nur herumschwafle, anstatt auf den Punkt zu kommen – es ist alles super interessant und ich weiß gar nicht, worüber ich zuerst schreiben will, puh!

Also, zurück zum Thema:
Ich musste im Internet ein bisschen recherchieren, um deinen Beitrag „Gänsehaut finde beim Festa” und „Die Unterwelt von S.C.Mendes” zu verstehen – ich hatte KEINE AHNUNG, was das war, aber jetzt bin ich schlauer. Wow! Der Festa-Verlag und dieser Roman zum Beispiel, OK...

Und genau das ist es, für mich ist es „Grusel vs. Horror“ – ich finde diese moderne Art von Horror und die damit verbundene Gänsehaut schwer zu ertragen. Für mich ist es wie ein Wettstreit, diese Fazination: Was kann ich verkraften und wo ziehe ich die Grenze?

Deinen Kommentar „Mir ging und geht es heute um spannende, stimmige und atmosphärische Geschichte.” finde ich absolut zutreffend, und das ist es auch, was ich mir wünsche, wenn ich alte und neuere Gruselromane à la John Sinclair und Co. lese.

Oh, und RONCO – toll, danke, dass du mich daran erinnert hast! Ja, genau, jetzt, wo du es sagst, im Vergleich zu G.F. Unger, den ich ein paar Tage später gelesen habe und der fast harmlos und friedlich wirkt (naja, nicht wirklich ... nur anders), waren diese Szenen in RONCO VÖLLIG anders. „“Beklemmend“ passt hier gut.

Oh je ... Mir kommt grad, dass ich hier so langsam vom Thema abweiche – ich melde mich später noch einmal ...

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2.Kl.Raucherabt. Offline
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Re: Grusel-Benchmark

Beitrag von 2.Kl.Raucherabt. »

Nur eine kurze Anmerkung, weil engelbert über seine „Jugendzeit“ schreibt. Mir fällt dazu nur ein, dass dies eigentlich gut in meinen „“Vorstellungs-Eck-Thread“ passt, aber der wurde noch nicht ins neue Forum verschoben...

Meine „Jugend“ wurde durch Bücher aus dem Bücherclub meiner Mutter „bereichert“ ... nichts Besonderes. Aber später begeisterte ich mich für die Gruselgeschichten von H.P. Lovecraft und in den 90er Jahren für die „Borderlands Anthologies“, aber das war mir zu viel, also blieb ich ausschließlich bei HPL (was das gruseln betrifft...), bis ... vor drei Monaten!

Jetzt lese ich (verschlinge ist besser) Grusel-Heft-Romane! So viel ich kann! Zusätzlich zum „Grusel“ und dem „Gänsehautgefühl“ schwingt immer ein bisschen „Wut“ bei mir mit – weil ich das Gefühl habe, dass mir dieses Genre vorenthalten wurde! Buchhandlungen, Bibliotheken, Freunde – niemand hat mich jemals auf Heft-Romane aufmerksam gemacht! Ich war definitiv nicht neugierig genug ... aber selbst meine Leidenschaft für englische Literatur hat mich nicht zum Zeitungskiosk am Bahnhof geführt, um mir John Sinclair anzuschauen ...

Peace out. :)

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