Band 28: Invasion der Monster

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Invasion der Monster

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Habibi Offline
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Band 28: Invasion der Monster

Beitrag von Habibi »



Rauch wölkte auf. Knisternd verbrannten dürres Holz und aromatische Kräuter. Grünliche Schwaden stiegen empor und verteilten sich unter der Decke der Höhle. Der weißhaarige Indio kauerte wie eine Statue vor dem kleinen Feuer. Sein Kiefer mahlte und ab und zu schob er sich etwas in den Mund, das wie die Scheibe irgendeiner Frucht aussah. Peyote - der heilige Kaktus der Azteken. "Tukákame", murmelte der alte Mann mit brüchiger Stimme. Und lauter: "Tukákame! Tukákame! Erscheine! Zeige dich deinem Diener ..." Heller flackerte das Feuer. Zuckender Widerschein tanzte in den schwarzen, tiefliegenden Augen des Indios. Langsam griff er zu der dünnen Lederschnur um seinen Hals, nahm den unscheinbaren Beutel ab und öffnete ihn. Drei Schlangenköpfe brachte er zum Vorschein. Nacheinander warf er sie ins Feuer. Seine Stimme murmelte, dumpf und beschwörend. "Tukákame! Tukákame! Zeige dich! Sprich zu deinem Diener! Nicht lange mehr wird Jacahiros Fuß auf dieser Erde wandeln. Sage mir, wann du zurückkommst! Sage mir, wann sich der Fluch erfüllt ...?" Der Rauch des Feuers wurde dunkel, fast schwarz. Beißende Schwaden breiteten sich aus, erschwerten das Atmen. Erneut veränderte der Rauch seine Farbe, erglühte in dunstigem Rot, und vor den Augen des Indios bildeten sich verschwommen die Umrisse einer Erscheinung. Tukákame ... Der Herr der Unterwelt, der gräßliche Gott des Bösen.

Erscheinungsdatum: 15.07.1975

Autorin: Susanne Wiemer

Titelbild von Rafael López Espí
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Olivaro Offline
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Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Aus einer Gruselroman-Standard-Situation (böser Mann beschwört mithilfe eines Buches die finsteren Mächte) entwickelt sich parallel zur eigentlichen Handlung eine zweifach tragische Geschichte. Ein Roman ohne Bill Fleming und mit einer Nicole Duval, die nicht als Geisel der Woche agiert. Und letztendlich ist es nicht Zamorra, der diese Invasion der Monster beendet, die an verschiedenen Stellen in Manhattan stattfindet, sondern die selbstlose Tat von Gordon Hallinger. Eine angenehm zu lesende Geschichte aus den Anfängen der Serie.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

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