Band 1: Vampire unter uns
-
woodstock Offline
- Beiträge: 13025
- https://pl.pinterest.com/kuchnie_na_wymiar_warszawa/
- Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:24 pm
Band 1: Vampire unter uns
Vampire - ein faszinierendes Thema, das seit Bram Stokers "Dracula" in immer neuen Variationen auftaucht. Hugh Walker hat einen außergewöhnlichen Roman daraus gemacht: Was passiert, wenn eine Frau das Kind eines Vampirs zur Welt bringt? Wird es als ganz normaler Mensch geboren - oder als Kreatur der Nacht? Die Lösung ist so überraschend wie erschreckend. Bei diesem Roman ist die Gänsehaut garantiert. Folgen Sie mir nun durch das Dämonen-Land. Und seien Sie gewiß: An jeder Ecke lauert neuer Schrecken.
Erscheinungsdatum 10.10.1989
Autor Hugh Walker
Cover JAD
Info erschien erstmals am 12.09.1972 als VHR
http://www.gruselroman-forum.de/thread. ... =6304&sid=
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Hugh Walker hat es erneut geschafft, mich durch seinen mitreißenden Stil voll in seinen Bann zu ziehen. Dieser Roman ist für mich einer der besten Gruselheftromane aller Zeiten. Das kann ich wirklich völlig ohne Übertreibung sagen. Mit diesem ersten VHR zeigte der Pabel Verlag damals, in welche Richtung es bei dieser Reihe gehen sollte. Dabei hob sich das Niveau deutlich ab von den Reihen anderer Verlage, z.B. Basteis Gespenster-Krimi. Speziell Walkers Romane waren echte Highlights. Was man jedoch nicht verschweigen sollte ist die Tatsache, dass sich seine Werke zum Teil recht ähnlich sind in manchen Punkten. Das fällt aber auch nur dann auf, wenn man sie nacheinander weg liest.
Für seinen ersten Roman "Vampire unter uns", zog er jedoch schon sämtliche Register seiner schriftstellerischen Fähigkeiten. Es sind einfach die kleinen, feinen Details und Kniffe, welche die Geschichte für mich so besonders machen. Sehr oft habe ich einfach nicht das Gefühl, einen Heftroman vor mir zu haben, wenn ich diese Story lese. Das mag an der Intensität der geschilderten Ereignisse liegen, den eingestreuten philosophischen Gedanken, oder einfach an den zum Teil sehr gezielt eingesetzten literarischen Stilmitteln. Als Beispiel für Letztere steht für mich die Verwendung des Präsens im Finale des Romans. Dies wirkt so real und beängstigend, obwohl es zeitgleich eigentlich nicht mehr als einen surrealen und verstörenden Traum beschreibt... Das hat für mich dann tatsächlich nichts mehr mit "Groschenroman" zu tun, sondern wäre es wert, in etwas geschliffener Form als literarisches Werk neu veröffentlicht zu werden. Leider haben sich sehr wenige Heftromanautoren die Mühe gegeben, auf diese Art zu schreiben.
An manchen Stellen spürt man ein wenig, dass es wohl etwas zu viel Stoff für ein einzelnes Heft war (ursprünglich wollte der Autor aus der Story drei Romane machen, der Verlag forderte jedoch, das gesamte Material in einem Heft unterzubringen). Natürlich weist der Roman auch sehr viele typische Merkmale eines "Schund-Horror-Romans" auf (das meine ich, wie so oft wenn ich von Trash, oder B-Movie Charme rede, nicht negativ!), aber die Art und Weise, wie das Ganze dann wiederum literarisch verpackt ist, sorgte bei mir für viele Gänsehautmomente, wie ich sie sonst etwa bei Lovecraft verspüre. Eine gewisse Ästhetik wohnt dem inne, welche auf jeden Fall beweist, dass der Verfasser hinter seinem Werk stand und eben nicht einfach nur eine stumpfe Auftragsarbeit von Verlagsseite verfasste.
Eine weitere Besonderheit ist für mich die, dass hier versucht wurde den Vampir-Mythos zu erklären. Dies vollzieht sich für mich durchaus glaubhaft und auch wiederum literarisch, im Bereich der Phantasie des Autors, auf hohem Niveau.
- iceman76 Offline
- Site Admin
- Beiträge: 11063
- Registriert: Mo Sep 22, 2008 1:53 pm
- Wohnort: Gifkendorf
- Kontaktdaten:
Hab mich dann aber doch aufgerafft diesen Roman zu ende zu lesen!
Wie gesagt, in meinen Augen allenfalls ein "mittel"!
*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Fazit:
Das isser nun ..... mein erster Ausflug im Vampir-Horror-Roman-Kosmos. Ich muss gestehen, es hatte sich gelohnt. Wicket's Schilderung kam meiner Wahrnehmung schon ganz nahe. Mir gefiel der Schachzug vom Autor, seinen Protagonisten Peter Mertens aus der "Ich-Perspektive" agieren/erzählen zu lassen. Walker gelang es hervorragend die Charaktere zu positionieren. Desweiteren lebte die Geschichte von seiner düsteren Atmosphäre. Besonders der "kleine Willie" hatte es mir angetan .....was für ein Balg
Bewertung:
Der Roman bekommt von mir gute vier von fünf Fledermäuse.
Cover:
Das Dämonenland-Cover von Jad gefällt mir nicht so gut. Dafür das vom Vampir-Horror-Roman um so mehr. Hier hat der Künstler (Carolus Adrianus Maria Thole) ne ganz andere Schippe draufgelegt :thumbup: .
Anders als bei seinen anderen Werken, die zum Teil surreale Dimensionen annahmen, blieb dieses Werk von der Form her eher traditionell. Auch hier der Sprung direkt in die Handlung, die stetig zu steigern der Autor meisterhaft verstand und die doch ganz anders endet, als es zunächst den Anschein hatte. Diese Unberechenbarkeit des Autors übertrug sich stets als Mysterium unterschwellig auf die Handlung und sorgte so für zusätzlichen Nervenkitzel.
Die Hauptfigur des Romans ist mit einer Witwe verheiratet, deren erster Mann aber gar nicht so tot ist wie man glaubt. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät der Erzähler in einen Teufelskreis, aus dem ein Entkommen nicht mehr möglich ist; er scheitert sogar daran, sein Leben zu retten. Erst als er selbst zu einer Kreatur der Nacht wird, versteht er die Beweggründe der Anderen, zu denen nur auch er gehört.
Straßls Vampire gieren nicht nur nach Menschenblut, sie verlangen wieder nach dem, was ihnen als Grenzgänger zwischen den Daseinsformen versagt bleibt: Sie wollen das Leben wieder. Und damit verlässt der Autor die Überlieferung und geht einen Schritt weiter in der Evolution von Hell und Dunkel, der Annäherung von Tag und Nacht und ihren Wesen, die doch einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Den Anfangs- und Schlussszenen kommt somit eine Schlüsselfunktion zu. Denn obwohl das Szenario identisch ist, hat sich das Geschehen völlig gewandelt: Menschen werden zu Vampiren - und Vampire wieder zu Menschen.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
-
Bernie2603 Offline
- Beiträge: 2165
- Registriert: Mo Dez 19, 2011 9:54 am
- Wohnort: Köln