Band 296: Totes Land

Die dunkle Zukunft der Erde
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Band 296: Totes Land

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Habibi Offline
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Registriert: Mi Okt 01, 2008 12:23 pm

Band 296: Totes Land

Beitrag von Habibi »


Aruulas Kopf hämmerte, als sei eine Barbarenhorde über ihn hinweggetrampelt. Ein dünner Blutfaden rann ihr aus der Nase und hinterließ auf den Lippen einen schmierigen Film. Jeder Knochen schmerzte ihr im Leib. Sie konnte sich vorstellen, wie zerschunden sie aussah. Dazu brauchte sie nur zu Xij zu blicken, die ein ähnlich jämmerliches Bild bot.
Das jungenhafte Mädchen versuchte ihr ein Lächeln zu schenken, das wohl aufmunternd wirken sollte. Die Geste geriet zu einer blutigen Grimasse. Ein Keuchen drang aus Xijs Mund, in dem Aruula einen verzweifelten Satz erkannte: "Ich halte das nicht mehr lange aus!"

Erscheinungsdatum: 24.05.2011

Autor: Oliver Fröhlich

Cover: Arndt Drechsler

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cedeos Offline
Beiträge: 384
Registriert: Di Dez 29, 2009 2:48 pm

Beitrag von cedeos »

Toller, düsterer Roman, vor allem die Suche nach Matts Erinnerung ist wirklich genial erzählt.
Einzig die Tatsachen, dass wir es wieder mit hypnotischen/suggestiven Nosfera (wie in 142 "Der Bluttempel" ) zu tun hatten und wieder ein Daa'murenkristall (ich hatte gehofft, diese Episode wäre endgültig vorbei, sah mich aber in 294 schon eines Besseren belehrt) als Lösung herhalten mußte, haben mein Lesevergnügen etwas geschmälert.
Ansonsten sehr gelungene Idee, die leider einen sehr aktuellen Bezug hat, den Oli Fröhlich aber auch noch geschickt eingebaut hat. Ein echtes MX-Highlight für mich.

9 von 10 Kometen
:):):):):):):):):):neutral:
Serien: Maddrax, PR NEO, Sinclair
engelbert Offline
Beiträge: 1333
Registriert: So Sep 21, 2008 11:48 am

Beitrag von engelbert »

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Durch einen Orkan wird die MYRIAL nach Prypjat, nahe Tschernobyl abgetragen und der Zeppelin muss notlanden. Beim Verankern des Luftschiffes wird die Besatzung durch mutierte Spinnentiere betäubt und anschließend in einen Kokon verwoben. Die Prypten (Menschen mit Missbildungen) befreien die Freunde aus dem Spinnenkokon. Während Auurla und Xij zum Obersten Liquidator gebracht werden um dort den Fortbestand ihrer Rasse zu sichern, wird die männliche Besatzung nach einer traditionellen Ritual der Reinigung, von der radioaktiven Strahlung, in die mutierte Umwelt von Tschernobyl ausgesetzt. Matt und Rulfan nehmen unverzüglich die Suche nach einem Rückweg wieder auf, um die festgehaltenen Frauen zu befreien. Doch Rulfan wird von einer riesigen fleischfressenden Pflanze verschlungen, während Matt von betäubenden Gasen eines Moosteppichs die Besinnung verliert. Der ohnmächtige Maddrax wird von Vampiren geborgen. Ein mental begabter Vampir sieht in Matt die Chance, den verhassten obersten Liquidator mittels Hypnose durch Matt zu liquidieren. In den Obersten Liquidator sehen die Vampire, das Hindernis zum uneingeschränkten Zugang zur Stadt und zu ihrer besonderen Nahrung. Denn nur das Blut der Prypten hatte eine heilende Wirkung, gegenüber dem herkömmlichen Blut der Tiere aus der Umwelt würde es zwar den Hunger stillen aber sie auch vergiften.
Als Matt wieder zu sich kommt, hat er einen zeitlichen Realitätsverlust. In seiner Vorstellung wurde er vom Obersten Liquidator gezwungen, Xij mit dem Schwert zu köpfen und von einem Soldaten wurde Rulfan erschossen. Aus Vergeltung und Rache - ausgerüstet mit den Fernwaffen aus dem Luftschiff- versucht er den Anführer der Prypten zu töten. Die einzige Möglichkeit sich den Obersten Liquidator zu nähern und zu liquidieren, wäre am Ritual der Reingung, beim heiligen Tempel teilzunehmen. Matt schließt sich dem Prozessionszug der Prypten an und der Tempel erweist sich als ein Reaktorblock. Eine Wand ist beschädigt und darin verkeilt, steckt ein grüner Kristall. Die Zeremonie beginnt und Matt am hinteren Ende der Ansammlung, erkennt seinen Freund Rulfan in einer Kutte eines Liquidators. Die mentale Beeinflussung überschneidet sich mit der Wirklichkeit und hebt sich auf. Rulfan erzählt, dass er sich mit einem Messer aus den Pflanzen hätte schneiden können und Matt sei danach spurlos verschwunden. Nun sei er hier, Aruula und Xij zu befreien. Auf der Bühne am Reaktorblock erwacht Xij aus dem Delirium der Taubheit, und mit ihrer Fähigkeit der ultrahohen Stimme zerstört sie den Daa´murenkristal. Als der Pryptenführer stirbt erkennt Matt die Zusammenhänge. Der verkeilte Daa´murenkristal immunisierte die Prypten gegen die radioaktive Strahlung, allerdings musste sie monatlich erneuert werden. Deshalb konnten auch die Vampire nicht in die Stadt der Menschen. Sie verdächtigten den Obersten Liquidator als Urheber aber es war die atomare Strahlung die die Vampire nicht vertrugen und ihnen den Zutritt zur Stadt und Menschen verwehrte. Anderseits heilte nur das immunisierte Blut die Nosfera vor der Strahlung. Matt erklärte den Prypten, dass die Regeneration gegen die Strahlung nun nicht mehr gegeben sei, und sie deshalb unbedingt diesen radioaktiven Ort für immer verlassen müssten. Den missgebildeten Menschen erwarte außerhalb der Radioaktivität ohne Strahlenkrankheit eine neue Zukunft. Matt wurde schließlich als Befreier vor dem Unterdrücker gefeiert.
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Daa´murenkristale und mental begabte Nosfera sind anscheinend nach wie vor Bestandteil der Serie. Anderseits so häufig kommen sie nicht vor und natürlich bieten sie sich gerne als Lösung an.
Jo, tolle Geschichte bis auf das Ende. Den Schluss bezeichne ich mal höflich, als einen freundschaftlichen solidarischen Akt gegenüber der Menschheit. Aber ansonsten eine wirklich tolle Erzählung mit dem verschleierten Gedanken-Manipulationsspiel. Die Puzzleteile waren spannend durchgerührt, bis sich nach und nach ein Gesamtbild präsentierte. Düstere Endzeitstimmung, wobei die böse Zielgruppe nicht sofort ersichtlich wurde und was für ein happy end. Nach der großen Aufklärungs- und Rettungsaktion gegenüber den menschlichen Individuen wurde der Held anschließend noch großartig gefeiert und die mental begabten Nosfera haben wohl das Nachsehen. Das Unheil um die Schernobieler Nosfera ist jeden egal, nach dem Motto - wer das Böse entschuldigt, vervielfältigt es nur. Jetzt werden sie verenden, es sei denn, sie verfolgen rechtzeitig die Prypten. Ich kann es nicht so einfach nachvollziehen, dass ein dahergelaufener Fremder, die Prypten einfach so, zum umziehen bewegen kann. Ist doch unglaubwürdig, ja, steinigen oder gründlich reinigen wären die Alternativen. Der Hintergrund für dieses glückliche Ende hat den Namen Fukushima, doch auch dort gibt es kein Glück sondern nur Elend. Das Ende von 296 wäre nachvollziehbarer wenn die Prypten dort blieben, wo sie die letzten 500 Jahre sesshaft waren.
Ansonsten muss ich meinen Vorredner zustimmen - Maddrax lesen lohnt sich.

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Jo und wieder ein unglaublich starkes Cover von Arndt Drechsler.
Sogar die Mondstation ist ersichtlich. :D

9 von 10 Kometen
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :neutral:
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lessydragon Offline
Beiträge: 6529
Registriert: Di Aug 21, 2012 1:36 am

Beitrag von lessydragon »

Bei mir hat die ganze Erinnerungs-/Vergessens-/Hin- und Her- Atmosphäre nicht so gezündet, ich musste mich ganz schön durcharbeiten, was durch die gute, schriftstellerische Leistung dann doch wieder einfacher war.
Zur Lösung hin fand ich dann auch immer mehr gefallen an dem Band, ein interessanter Einschub, der auch jetzt noch die Erinnerungen an Tschernobyl und Fujijama wachruft und wie wenig man sich aktuell eigentlich noch mit diesem Problem befasst, auch vor Corona...

Aus dem Thema wurde eigentlich eine gute Geschichte geschaffen, in der schwer zu erkennen war, wie man das lösen und überstehen will...

Ich schwankte zwischen 3 und 4 Sternen, aber für 4 war es mir dann doch nicht genug, also 3 Sterne.

LG Lessy :thumbup: :alt:
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