Die Unheimlichen Bücher Bd. 21: Halloween von Curtis Richards
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Die Unheimlichen Bücher Bd. 21: Halloween von Curtis Richards

Jemand hat Judy Myers' Grabstein vom Friedhof geholt und einen toten Hund im Haus der Myers abgelegt. Zugleich wurde in einem Laden eingebrochen: Eine Halloween-Maske und einige KÜchenmesser wurden dabei gestohlen. Jemand war nach 15 Jahren nach Haddonfield zurückgekehrt und würde Rache nehmen für die Jahre der Verbannung...
Halloween
Der Original-Schocker von John Carpenter
von Curtis Richards
Originaltiitel: Halloween, 1979
Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Crass
Titelbild von MALL Photodesign
191 Seiten
Die Unheimlichen Bücher Bd. 21
Wilhelm Heyne Verlag
Erschienen 1985
Nacherzählung der Filmes von 1978
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Estrangain Offline
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In einem Interview mit David Mathew erwähnt Etchison zwar seine Urheberschaft für die genannten Romane, nicht aber für den ersten Roman.
Über Curtis Richards, wenn er denn tatsächlich so heißt, ist sonst nichts bekannt.
Es scheint sich tatsächlich also um einen Nobody zu handeln.
Der Roman beginnt gleich mit einer Abweichung: der Prolog spielt im Irland während der Keltenzeit und beinhaltet Mord.
Danach geht es weiter mit dem Jahre 1963 in Haddonfield. Der kleine Michael sitzt bei seiner Großmutter, die ihm Geschichten über den Schwarzen Mann erzählt.
Erst danach kommt die eigentliche Anfangssequenz des Films.
Der Autor war beim Schreiben aber wohl nicht ganz bei der Sache: die Großmutter malte ihm einige Seiten vorher mit Schminke sein Clownsgesicht nur auf, während er aber hier am Kapitelende eine Maske trägt.
Weiter geht es mit eigentlich belanglosen Episoden aus der Zeit, in der der junge Killer in die Anstalt eingewiesen wurde.
Curtis nimmt sich die Freiheit zu schildern, welche unerklärlichen Dinge nach seiner Ankunft geschehen.
Das würde eher zu Das Omen passen, nicht aber zu Halloween.
Vor allem kommt es im Film nicht vor.
Der Autor folgt ab dem nächsten Kapitel dann wieder sehr eng der Filmvorlage, war aber auch hier nicht so ganz bei der Sache: Schwester Marion wird zuerst als rothaarig beschrieben, einige Zeilen später (auf der gleichen Seite) bemerkt Dr. Loomis aber „den Glanz ihres kastanienfarbenen Haares“.
Es folgt eine Umblende nach Haddonfield, und die weibliche Hauptfigur Laurie und ihr Umfeld werden eingeführt, alles wie im Film.
Allerdings spielt der Autor dann wieder Walter Harris und bringt eigene Ideen ein: der Leser erfährt, dass bereits Michaels Großvater von irgendetwas besessen war und 2 Menschen getötet hat.
Ganz wie sein Vorfahr hat auch Michael Stimmen in seinem Kopf gehört.
Kam im Film nicht vor, oder?
Auch bringt Dr. Loomis wieder das keltische Element ins Spiel und bezieht sich damit auf den Prolog des Romans. Weiter geht es damit, dass Curtis Szenen aus der Sicht des Michael Myers beschreibt und schildert,
was in ihm vorgeht.
Als dann auch noch beschrieben wird, dass er eine „unangenehme Erektion“ hat, möchte man das Buch am liebsten gleich schließen und nicht mehr weiterlesen.
Der Autor verpatzt seine an sich solide, wenngleich auch schlichte Erzählung mit derlei
überflüssigen Details und Eigenkreationen.
Dadurch verliert die Hauptfigur viel von seiner unheimlichen, völlig undurchschaubaren Aura.
Ähnlich geht es dann weiter, allerdings dümpelt die Erzählung nur noch vor sich hin.
Von Spannung absolut keine Spur, man hat den Eindruck, der Autor hat die Story nur lustlos und uninspiriert verfasst.
Schließlich hat man das Ende des Buches nach 190 Seiten erreicht, wo der Film mit einem genialen Cliffhanger aufwartet: Loomis schaut vom Balkon auf die Stelle, an der Michael Myers – eigentlich tot - gelegen hat und findet sie leer vor. Im Buch wird das in 3 Worten beschrieben: „Er war weg“.
Zum Cover:
Es ist mir völlig unbegreiflich, warum das Titelbild so gestaltet wurde. Es hat weder einen Bezug zur Story, noch zum Thema, noch ist es überhaupt irgendwie ansprechend. Die Gestaltung erinnert eher an ein psychedelisches Plattencover. Insgesamt abschreckend und grottenschlecht!
Lt. Mr. Richards wurde ihm Halloween von einem Redakteur bei Bantam Books (dem Herausgeber der Originalausgabe) angeboten, nachdem der Film schon angelaufen war, weil dieser den Streifen (zurecht) für einen "Sleeper" hielt.
Richard Curtis schrieb übrigens auch den Roman zu dem Tierhorrorfilm "Squirm - Invasion der Bestien", der hierzulande als Invasion der Bestien beim Dämonenkiller-Taschenbuch (Bd. 30) herausgebracht wurde.
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Estrangain Offline
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Letzterer schrieb zwar den Roman "Squirm", hat aber keineswegs "Halloween" verfasst. Als Pseudonyme hat er Richard C. Curtis und Richard Hart Davis verwendet.
Siehe hierzu auch: http://www.gruselroman-forum.de/thread. ... 11236&sid=
Ich hatte dort bereits erwähnt, dass Wikipedia irrt;) Das dürfte vermutlich auch Deine Quelle sein.
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