Band 1668: Wolfsnacht

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JS Band 1668: Wolfsnacht

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Michael Offline
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Band 1668: Wolfsnacht

Beitrag von Michael »

Das alte Schloss oberhalb der Straße war besser bei Tageslicht zu sehen. Jetzt, in der Dämmerung, schien es fast verschwunden zu sein, sodass niemand auf den Gedanken kam, einen Blick auf das Bauwerk zu werfen.
Helen Winter überkam trotzdem ein ungutes Gefühl, als sie ihr Fahrrad in den Weg lenkte, der unterhalb des Schlosses vorbei führte.
Die junge Frau hatte es eilig, nach Hause zu kommen. Deshalb nahm sie die Abkürzung, auch wenn das Gelände hier recht unübersichtlich war und eng wurde. Im Hellen den Weg zu nehmen war kein Problem. In der Dämmerung und der Dunkelheit sah es anders aus, besonders dann, wenn man wusste, was alles über das Schloss geredet wurde. Da nutzte es auch nichts, dass sich ein neuer Besitzer, ein Bulgare, dort eingenistet hatte …

Erscheinungsdatum: 29.6.2010
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Mal wieder ein Werwolfsroman? Wäre wünschenswert...
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Dämonengeist Offline
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Beitrag von Dämonengeist »

Ja genau, ein Werwolf-Roman. Und sogar ein ziemlich guter.
Allerdings ist der Titel des Romans wirklich selten unpassend: Der Roman spielt bis auf die ersten 20 Seiten komplett am Tage, womit 'Wolfsnacht' natürlich ein ziemlicher fehlleitender Titel. 'Im Schloss der Wölfe' oder 'Das Werwolf-Schloss' hätten viel besser gepasst.
[SPOILER]Das tut dem Lesespaß allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil, in diesem Roman kommen tatsächlich mal mehrere Werwölfe vor (um genau zu sein 3, wobei sich nur 2 als Werwolf zeigen) - und dazu noch als eine neue Abart eben jener. Diese Werwölfe können sich nämlich auch am Tage und das innerhalb von Sekunden von Menschen in Bestien verwandeln. Ein sehr interessanter Ansatz, den Jason Dark hoffentlich noch weiterverfolgt - zumal am Ende angedeutet wird, dass es noch mehr Mitglieder der Familie Baranov (so heißen die Werwölfe in diesem Roman mit Nachnamen) gibt.
Gleich zu Beginn vermittelt der Roman eine unheimliche und typische Werwolfatmosphäre. Eine einsam radelnde junge Frau, ein geheimnisvolles Schloss und ein mysteriöser Mann, der sich plötzlich in einen Werwolf verwandelt. Diese Atmosphäre gibt es allerdings nur am Anfang, denn wie bereits erwähnt spielt der Rest des Romans am hellichten Tag.
Diese wird aber durch die einfache Präsenz der diesmal echten Werwölfe (nicht irgendwelche Möchtegern-Wölfchen wie in den Bänden 1592, 1614 und 1639) ersetzt und durch das Mitfiebern mit der sympathischen Helen Winter, die in die Gewalt der Familie gerät und für deren Fortbestand sorgen soll.
John und Suko bekommen diesmal auch tatsächlich etwas zu tun, werden mal kurz mit Mehlsäcken kaltgestellt und müssen mit den Werwölfen echte Kämpfe ausfechten, die auch ein gewisses Maß an Action bieten.
Das Ende des Familienführers (er begeht nach der Vernichtung seiner beiden Kinder Selbstmord) wirkt im ersten Moment auf mich etwas abgedroschen (zumal schon der Gegner im letzten Roman sich auf ähnliche Weise aus der Handlung verabschiedete), aber da seine Familie ausgelöscht wurde und er selbst wohl keine Chance mehr gegen John und Suko gehabt hätte, fühlt es sich doch durchaus stimmig an.
Gefallen hat mir auch die romanübergreifende Handlung mit Jane Collins, die nun im künstlichen Koma liegt, wobei aber angedeutet wird, dass sie wohl überleben wird.
Trotzdem, die Szenen mit ihr, wie sie regungslos und mit halb geöffneten Augen auf dem Krankenbett liegt und John kaum Worte findet, gehen einem als langjährigen Leser schon unter die Haut. In diesem Zusammenhang wird der Charakter der überraschend ebenfalls im Krankenzimmer auftauchenden Justine Cavallo noch etwas vertieft, da sie tatsächlich Gefühle für Jane aufzubringen scheint und sich um sie sorgt. Ihre Ankündigung, die Detektivin im Notfall (wenn sich ihr Zustand verschlechtern sollte) selbst zur Vampirin zu machen, steht dem in nichts nach und könnte noch interessante Folgen (wenn es denn so weit kommen sollte, aber das glaube ich eher nicht) haben. [/SPOILER]
Insgesamt gesehen ein Roman, den man sowohl wegen seiner Hauptgeschichte als auch der Nebenhandlung um Jane Collins nicht verpassen sollte.
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Habibi Offline
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Beitrag von Habibi »

Ich kann mich hier Dämonengeist anschließen - ein wirklich guter Werwolf Roman, den man nicht verpassen sollte.

Einige kleine Logikfehler kann man getrost überlesen - zB. wusste Helen den Namen des Werwolfs, welcher sie im Zimmer besucht hat. Elena hat ihren Bruder ja mit Namen zurückgerufen. Leider erzählt sie dies aber nicht John und Suko ... wie unlogisch.
Auch die Szene mit dem Mehlsack war nicht ganz schlüssig für mich. Wenn man so einen Sack ins Kreuz bekommt wird man doch nicht gleich tief bewusstlos.
Außerdem wurde das Schloßgelände eingezäunt beschrieben, der Privatweg mit einem Tor gesichert und unsere beiden Geisterjäger spazieren später ohne Umschweife oder Kletterei ungehindert bis zum Schloßportal.

Gut gefallen haben mir die Emotionen - einmal bei Jane Collins am Krankenbett und zum zweiten die "Vergewaltigung" von Helen und ihre Auswegslosigkeit. Hier kam bei mir schon ein gewisses Ekelgefühl hoch (ich mag keine sehr stark behaarten Männer, die fast schon Pelz haben :D ). Die Szene konnte man sich richtig bildlich ausmalen.
Was hier nicht zueinander gepasst hat waren die von Helens Mama gestricken Kniestrümpfe und der durchscheinende Slip. Ein Outfit welches nicht stimmig ist.

Von den Baranovs hätte ich mir etwas mehr erwartet ...

[SPOILER]Jetzt bringt Jason schon mal eine komplett neue Evolution der Werwölfe ins Spiel und vernichtet sie im gleichen Roman bereits wieder. Da hätte man mehr draus machen können, aber wer weiß, vielleicht hat ja Papa Baranov mit dem Genickbruch doch noch überlebt bzw. kommen noch einiger der Sippe aus Rumänien nach ? Würde mich jedenfalls sehr freuen, da ich die Idee mit den in sekundenbruchteilen verwandelnden Werwölfen recht ansprechend fand.[/SPOILER]

Fazit: Ein absolut nicht langweiliger Roman mit gutem Finale und gewisser Action - lesenswert.

Mit dem Cover komme ich nicht so recht klar. Als Zeichner wird hier Jason Dark genannt !
Das Titelbild wirkt auf mich recht computergeneriert und zusammengeschnitten. Der Werwolf ist bis auf die rechte Klaue ganz gut getroffen. Helen Winter hatte aber in keinem Falle bei der Entführung ein rotes Negligé oder eine rote Corsage an, aber ansonsten ist es stimmig mit der Romanhandlung.
Trotzdem würde mich interessieren welcher Künstler hier am Werk war, denn Jason Dark als Computergegner ist sehr unwahrscheinlich.
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Ich weiß nicht, was alle Welt so toll an diesem Roman findet. Für mich war er grunsolider aber eben auch nur durchschnittlich.

Die Geschichte kann man mit: "Werwölfe entführen ein Mädchen, um sich mit ihm fortzupflanzen. John und Suko retten sie" zusammenfassen. Nichts besonderes. Aber auch nichts schlechtes, Werwolffans können den ruhig lesen und werden es nicht bereuhen.

Auch wie der Roman geschrieben ist, hat mich nicht vom Hocker gehauen. Es gibt nichts auszusetzen, aber wie immer Szenen, die sich mir nicht erschließen wollen.

1. Beide Werwölfe rennen weg, bevor sie sich verwandeln. Einmal direkt am Anfang bei Igor und dann gegen Ende bei Elena. Hat das einen Sinn, die hätten sich doch wie beim Endkampf direkt verwandeln können.

2. Wieso reagiert Igor am Anfang auf das Pfeifen und lässt von Helen ab, nur um dann zwei Seiten später angeblich nicht auf das Pfeifen reagiert zu haben und sie nochmal zu Hause aufzusuchen. Hat es einen Sinn, dass er sie nicht direkt vor dem Schloss gekitnappt hat? Gut, dann hätte sie den Yard nicht alarmieren können und derRoman wäre für den Ar**h gewesen :D

3.Warum tötet Igor John und Suko nicht, als er die Gelegenheit dazu hatte? Ja, auch damit wäre der Roman im A...ihr wisst schon...gewesen, aber man kann das doch besser erklären als es einfach gar nciht zu tun.


Immerhin tauchen hier Werwölfe auf, die sich innerhalb von Sekundenbruchteilen zur Bestie und zurück verwandeln können. Leider sind die Bulgaren wohl nur eine Ausnahme gewesen und werden so bald nicht mehr in der Serie auftauchen, schätze ich. Kein Vergleich zu den Halbvampiren.

Von mir gibt es lediglich ein MITTEL, was auch auf das Cover zutrifft. Werwolffreunde werden vielleicht ihren Spaß an dem Roman haben, aber für mich war er von der neuen Lykantropen-Art abgesehen nichts besonderes.

Gefallen hat mir auch die romanübergreifende Handlung mit Jane Collins, die nun im künstlichen Koma liegt, wobei aber angedeutet wird, dass sie wohl überleben wird.


Der Auftritt von Justine Cavallo war für mich eines der Higlights des Romans. Diese Szene war wirklich sehr emotinal geschrieben, hat aber eben mit der eigentlichen Heupthandlung nichts zu tun.
Als Zeichner wird hier Jason Dark genannt !


Tatsächlich 8o

Jaja, so ist unser Jason. Arbeitet mit Photoshop, will aber angeblich nichts mit dem Computer zu tun haben. :P



edit: Ich erwähne besser nochmal, dass ich mich meinen Vorrezensisten anschließe. Der Roman ist lesenswert, das MITTEL bedeutet in dem Fall, dass man schon seinen Spaß beim Lesen haben wird. ;)
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dark side Offline
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Beitrag von dark side »

Der Roman hatte mich recht gut unterhalten. Wie Dämonengeist es schon bereits treffend erwähnte, passte der Titel überhaupt nicht zur Romanhandlung. Da sich diese zu gefühlten 90% am Tage abspielte. Desweiteren gefiel mir diese "neue Art/Rasse" der Werwölfe. Nach dem Vampiren (mit dem Ablegern Halbvampire) werden nun auch die Werwölfe "verfeinert" :). Etwas schade fand ich, dass es keine Opfer zu beklagen gab. Hier hätte ich mir das eine oder andere " Fressi" von den Werwölfen gewünscht :D. Etwas seltsam fand ich den Freitod vom Familienoberhaupt Boris :rolleyes:( der stach sich mehrmals das Messer in die Kehle und schmiß sich anschließend die Treppe hinunter), war eigentlich davon ausgegangen, dass er auch ein Werwolf war. Interessant war auch der Cavallo-Auftritt am Krankenbett von Jane. Mal schauen in welcher Richtung sich das alles noch bewegt.

@ Dämonengeist: woher oder worauf beziehst du denn deine Hoffnung, dass noch eventuell weitere Familienmitglieder der Baranovs auftauchen werden?. Auf S. 64 steht ja.... es gibt keine Baranovs mehr ....zumindest nicht bei uns.
Am Anfang stand hingegen, dass die Baranovs aus Bulgarien flüchten mussten, weil man ihnen auf die Schliche gekommen war. Kann mir daher nicht vorstellen, dass sich dort noch weitere versteckt halten. Einen weiteren Grund sehe ich in der Tatsache, dass sie unbedingt Nachwuchs zeugen wollten, um damit ihren Fortbestand zu sichern. Scheint mir also, dass es sich nicht gerade um einen größeren Clan handeln dürfte.
Wäre aber auch nicht böse, wenn noch weitere von ihnen existieren würden ;).


Cover: nicht gerade der Burner. Mir würde ein heller Mond besser zusagen. Auch der Werwolf hätte mächtigere Pranken verdient.
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Original von dark side


@ Dämonengeist: woher oder worauf beziehst du denn deine Hoffnung, dass noch eventuell weitere Familienmitglieder der Baranovs auftauchen werden?. Auf S. 64 steht ja.... es gibt keine Baranovs mehr ....zumindest nicht bei uns.
Am Anfang stand hingegen, dass die Baranovs aus Bulgarien flüchten mussten, weil man ihnen auf die Schliche gekommen war. Kann mir daher nicht vorstellen, dass sich dort noch weitere versteckt halten. Einen weiteren Grund sehe ich in der Tatsache, dass sie unbedingt Nachwuchs zeugen wollten, um damit ihren Fortbestand zu sichern. Scheint mir also, dass es sich nicht gerade um einen größeren Clan handeln dürfte.
Wäre aber auch nicht böse, wenn noch weitere von ihnen existieren würden ;).
Wenn ich mich da mal ganz frech einmischen darf. Es kann aber durchaus sein, dass die in Bulgarien alle irgendwie miteinander verwandt sind. Also der Großonkel vom alten Boris. :D

Wenn Jason die Sache nicht wieder vergisst wie z.B. Die Söhne Nippons, werden sicher noch irgendwo in den tiefen Wäldern Bulgariens weitere Wölfe hausen. ;)
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Habibi Offline
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Beitrag von Habibi »

Ich habe auch noch Hoffnung, dass aus diesem Clan noch irgendein Verwandter auftauchen wird.

Mensch Helmut/Jason - so eine klasse Idee mit der neuen Sippe kann man doch nicht gleich wieder in die Tonne treten :rolleyes:
Ich glaube, wir müssen nochmals einen Leserbrief loslassen :D
dark side Offline
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Beitrag von dark side »

@ Gleichgewicht: Natürlich darfst du dich hier einmischen :). Auch ich hoffe inständig (wie ihr beiden), dass Jason diese geniale Idee weiter verfolgt und ausbaut. Hoffe stark, dass es paralelen zu Sukos "Vettern" gibt. Denn die sind ja auch auf allen Kontinenten verstreut und vertreten. Die Möglichkeit besteht jedenfalls, dass irgendwo in einem "Kaff" in Bulgarien noch ein Verwandter/Vetter herumkeucht :D.
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