Fledermaus Band 642: Jeder hat nur einen Tod
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Talis Offline
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Fledermaus Band 642: Jeder hat nur einen Tod
Cummings nickte. Dann berichtete er knapp und sachlich: "Gordon O'Multerry wurde am Freitag, dem 16. April, gegen Mitternacht, getötet. Als seine Schwester, alarmiert durch die Geräusche der laufenden Gattersäge, ihn fand, war er bereits tot. Er starb an drei Messerstichen, von denen einer die linke Niere zerschnitt, die beiden anderen das Herz trafen. Die Stiche waren von hinten geführt worden, die Stichkanäle verliefen gerade. Das ist ungewöhnlich, denn entweder ist ein Mordopfer, das an Messerstichen starb, größer oder kleiner als der Täter. Die Stichkanäle verlaufen dementsprechend entweder von oben nach unten oder von unten nach oben. Aus den Fakten schloß Doc Hunter, daß Gordon O'Multerry, als ihm die tödlichen Stiche zugefügt wurden, bewußtlos war, irgendwo am Boden auf dem Gesicht lag, und daß der Mörder die Stiche, neben dem Opfer kniend, vertikal führte. Eine Schwellung am Kopf O'Multerrys schien die Richtigkeit dieser Vermutung zu bestätigen. Die Schwellung rührte nach Ansicht des Docs von einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand her. Gordon O'Multerry war verhältnismäßig klein, aber untersetzt und massig gebaut. Er wog immerhin 85 Kilo. Es fanden sich zwischen seinem Schlafzimmer und der Werkhalle, wohin der Mörder ihn brachte, keine Schleifspuren. Der Killer muß sein Opfer also getragen haben, und das bedeutet, daß er über beträchtliche Körperkräfte verfügen muß, wahrscheinlich also ein großer starker Mann ist. Weiter wissen wir, daß er ziemlich lange schwarze Haare haben muß, denn auf Mr. O'Multerrys Bett, wo der Killer ihn nach heftigem Kampf überwältigt hat, fanden wir ein schwarzes Haar von genau 12,7 cm Länge. O'Multerry selbst ist aschblond gewesen. Des weiteren fanden wir einen Knopf mit einem winzigen Stückchen hellgrauem Tuch daran. Es steht wohl außer Zweifel, daß Mr. O'Multerry bei seinem Kampf mit dem Killer diesem den Knopf vom Anzug gerissen hat. Das von dem Killer verwandte Messer hat eine einschneidige Klinge mit relativ starker Oberkante und einer maximalen Breite von 2,2 cm, die Stichkanäle waren zwischen 14,7 und 18,6 cm lang. Daraus schließen wir, daß es sich bei der Mordwaffe um ein Küchen- oder Schlächtermesser gehandelt hat. Finis."
Jeder hat nur einen Tod
- Zu teuer bezahlt -
von George P. Gray (= Gudrun und Karl Voigt)
RE: Fledermaus Band 642: Jeder hat nur einen Tod
Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 20 und 33 zwei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.