Fledermaus Band 603: Gift in Dosen

[Talis]

"Los, mach die Klappe auf", sagte Nick Juliano. "Wir werfen ihn ins Wasser."
"Bist du verrückt", schimpfte Ellis, "damit sie ihn gleich hier vor meiner Halle aus dem Wasser fischen."
"Mach doch, was du willst", knurrte der andere böse. "Aber schaff' ihn weg hier. Das wirst du feiner Pinkel doch wohl noch alleine fertigbringen. Nanu", sagte er plötzlich ganz fröhlich, „den kenn ich doch. Na ja, wird wohl unsere letzte Begegnung sein."
Ellis hatte im hintersten Gang eine in den Boden eingelassene Platte geöffnet. Vier schwarze, glitschige Stufen führten hinunter bis zum Wasserspiegel, zu dem verdeckten Bootsliegeplatz unter der Halle. Es war ein schmaler Kanal, der vom Hafenbecken abging, gerade breit genug, um ein Motorboot und ein kleines Ruderboot aufzunehmen. Der Abstichkanal war zum Wasser hin mit einem Tor gesichert und kaum erkennbar. Ellis schaute einen Augenblick hinunter und sagte dann: "Wir legen ihn ins Ruderboot und heute abend, wenn es dunkel ist, fahre ich ihn weg."
"Am besten steckst du seine Füße in einen Sack mit Zement", sagte Nick. "Das hält ihn unten, bis ihn die Fische gefressen haben."
"Hast du gedacht, ich lasse ihn oben schwimmen?"
"Ach, laß die dummen Witze. Ich muß wieder zurück. Der Boß wartet."
"Ich will ihn nur zusammenbinden, falls er doch nochmal aufwacht."
Nick lachte meckernd. "Der? Der ist mausetot. Keine Chance mehr."


Gift in Dosen
- Rendezvous mit dem Gangster-Syndikat -

von Fred Henry (= Horst Friedrichs)

[Talis]

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 18, 31 und 47 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.