Fledermaus Band 664: Höllenfürst sucht Mannequin

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Talis Offline
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Fledermaus Band 664: Höllenfürst sucht Mannequin

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"Reißt ihr die Kleider in Fetzen vom Leibe! Kettet Sie auf das Brett! Vor der Hochzeit mit mir, dem Großmeister der Hölle, wird sie es zu spüren bekommen, was es heißt, sich gegen mich aufzulehnen!"
Der Bucklige und ein anderer Kerl packten Carol und warfen sie auf die Folterbank. Gerade, als sie sich daranmachten, mit gierigen Händen dem Befehl des Großmeisters nachzukommen, da hörten sie plötzlich den erschreckten Aufschrei Madame Nicole's und unmittelbar darauf die harte Stimme eines Fremden:
"Laßt die Frau los und nehmt die Hände hoch! Alle!"
Der Bucklige und sein Kumpan, der nur dem Äußeren nach ein ehrenwerter Gentleman war, fuhren erstaunt herum. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, als sie eine hochgewachsene schwarzgekleidete Männergestalt in der Nähe der Tür stehen sahen. Die Mündungen von zwei Smith & Wesson waren drohend auf sie gerichtet.
"Die Schwarze Fledermaus", murmelte Quasimodo fassungslos. Er konnte es sich immer noch nicht erklären, wie der Maskierte das geheime Kellergewölbe gefunden hatte. Auch die anderen Anwesenden waren starr vor Schreck.
"Na, wird's bald!" erklang die harte Stimme erneut. Die ersten Arme gingen zögernd in die Höhe. Der Bucklige warf einen fragenden Blick auf den Mann mit der goldenen Teufelsfratze. Ein kaum merkliches Nicken war die Antwort. Quasimodo hatte sich gefaßt. Hämisch grinsend ließ er Carol los und hob die Hände in Schulterhöhe. "Welche Ehre, so unerwarteten Besuch zu bekommen", krächzte er.
Der Kerl neben ihm hatte schlechtere Nerven. Nachdem er Carol losgelassen hatte, zitterte er wie Espenlaub und starrte ängstlich auf die unheimliche Gestalt der Schwarzen Fledermaus und auf die beiden drohenden Pistolenmündungen. „Nicht schießen, bitte nicht...", stammelte er.
Der Maskierte trat ein paar Schritte in den Raum hinein und sagte leise zu Carol: „Stellen Sie sich hinter mich, Miß..." Carol begriff, daß niemand der Anwesenden ahnen sollte, daß sie die Frau des Gangsterjägers war. Rasch streifte sie die Fesseln ab, die man ihr schon um die Fußgelenke gebunden hatte, und erhob sich innerlich erleichtert von der Holzpritsche. Gott sei Dank, dachte sie, gerade noch rechtzeitig. Aber die Gefahr war noch nicht vorüber, das wußte sie. Sie schlüpfte auf die andere Seite des Raumes hinüber. Dorthin, wo die Schwarze Fledermaus stand und die Verbrecherclique in Schach hielt. Sie hatte den Maskierten gerade erreicht, da passierte es. Der Kerl mit der goldenen Teufelsfratze hatte mit einem gewaltigen Satz die beiden Leuchter von dem rotverkleideten Altar gerissen. Sie polterten zu Boden, die Kerzen verlöschten.

Höllenfürst sucht Mannequin
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