Phantastische Literatur Bd. 44: Phantastische Literatur 86
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Waldfee Offline
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Phantastische Literatur Bd. 44: Phantastische Literatur 86
14 ungewöhnliche Geschichten herausgegeben von Michael Görden.
Eine Sammlung von Erzählungen der phantastischen Literatur - aktuelle Lesetrends, neue Autoren und wiederentdeckte Klassiker. Das im fünften Jahr erscheinende Anthologiewerk hat inzwischen bei den Phantastik-Freunden seinen festen Platz gefunden.
In diesem Band mit Beiträgen von:
Naomi Mitchison
Brian W. Aldiss
Stephen King
Fritz Leiber
Ramsay (sic!) Campbell
Bärbel Gudelius
Michael Moorcock
Charles Williams
Clarke (SIC!!!) Ashton Smith
Julio Cortazar
E.F. Benson
Karin Adrian
M. John Harrison
Alfed Bester
Phantastische Literatur 86
herausgegeben von Michael Görden
Titelillustration von Fred Weidmann
376 Seiten
Bastei Taschenbuch Bd. 72044 = Phantastische Literatur Bd. 44
Erschienen 1986
Inhalt:
E.F. Benson: Das Turmzimmer (Originaltitel: The Room in the Tower, 1912)
Clark Ashton Smith: Der siebte Bann (Originaltitel: The Seven Geases, 1934)
Naomi Mitchison: Die Opferhöhle (Originaltitel: Babes in the Wood, 1928 )
Fritz Leiber: Das Gespensterlicht (Originaltitel: The Ghost Light, 1984)
Stephen King: Onkel Ottos Lastwagen (Originaltitel: Uncle Otto's truck, 1983)
Alfed Bester: Das Pfandhaus zum schwarzen Loch (Originaltitel: ?, ?)
M. John Harrison: Egnaro (Originaltitel: Egnaro, 1981)
Ramsey Campbell: Baby (Originaltitel: Baby, 1976)
Brian Aldiss: Götterdämmerung (Originaltitel: The Gods in Flight, 1984)
Michael Moorcock: Abschied von Pasadena (Originaltitel: Leaving Pasadena , 1980)
Die Auswahl ist in vielen Fällen über jeden Zweifel erhaben, wirkt aber insgesamt unausgegoren und diesmal etwas sehr SF-lastig (was nichts schlimmes sein muss). Neben kleinen literarischen Sensatiönchen wie dem Beitrag von Naomi Mitchison findet man einen beliebigen Text von Stephen King.
Für mich stellt Bensons Turmzimmer eine der quintessentiellen Gruselgeschichten schlechthin dar. Hier passt alles, da ist kein Buchstabe zu viel. Schade nur, dass der Text bereits in gefühlt unzähligen (wenn nicht sogar mehr) Anthologien enthalten war, so gibt's für diese Zusammenstellung zumindest für Bensons Beitrag schon keine Originalität-Punkte mehr. Und obendrein wirkt sie zwischen dem ganzen - zugegeben, unterhaltsamen - Zeitreisegedöns zumindest ein klein wenig deplaziert.
Ebenfalls einen Vorgriff stellt der Beitrag von John Ramsey Campell dar, die Erzählung wurde später erneut in der Kollektion "Späte Gäste" (Bastei-Taschenbuch Bd. 13 081), abgedruckt in der Übersetzung von Irene Paetzold.
Insgesamt eine editorisch lieblose Anthologie, die in keiner Weise mehr dem Anspruch früherer Jahresbücher dieser Reihe entspricht. Sogar auf die Innenillustrationen hat der Verlag verzichtet - was für ein Abstieg...
Und ebenfalls in diesem Band gibt es die mittlerweile schon obligatorische Aussicht, der Geschichte eines hier vorgestellten Schriftstellers einen Band mit Erzählungen folgen zu lassen. Aber auch auf ein Buch mit Erzählungen von Edward Frederic Benson wartete der Leser zumindest bei diesem Verlag vergebens - das wurde erst acht Jahre später bei Suhrkamp realisiert ("Der Mann, der zu weit ging", st 2305).
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