Fledermaus Band 589: Diamanten, Blut und Kugeln

[Talis]

Rod Hollows Hieb traf die Petroleumlampe voll. Klirrend fegte er den Schirm zur Seite.
Die Wucht des Schlages riß ihn herum. Dennoch gelang es ihm, nach der Pistole zu greifen, die auf dem Tisch lag, bevor der Maskierte reagieren konnte.
Triumphierend richtete der Gangster die Waffe auf den Mann in der Strumpfmaske.
Die Lampe landete auf dem Fußboden, ohne daß sich das Petroleum entzündete. Es wurde stockdunkel in Hollows Versteck.
"Bleiben Sie, wo Sie sind!" bellte der Verletzte. "Ich schieße, wenn ich das geringste Geräusch höre!"
"Das werden Sie schön bleibenlassen!" kam eine kalte Stimme von der Tür her.
Hollow reagierte blitzschnell. Sein Arm mit der Pistole schwenkte herum. Dröhnend bellte der Schuß auf.
Ein hartes Lachen war die Antwort.
"Damit wir uns richtig verstehen, Holow: ich will nur die Steine und den Maskierten! Wenn du dich 'raushältst, kannst du machen, was du willst!"
"Wer's glaubt, wird selig!" konterte der Verletzte und feuerte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
Das feine Geräusch hinter sich hörte er zu spät.
Auf seinem Hinterkopf schien ein Hammer herunterzusausen, der Edelstahl verformt hätte.
Lautlos kippte Hollow in seinem Sessel zur Seite.
"Und jetzt zu dir", wandte sich der Neuankömmling an den Maskierten, der sich in der Dunkelheit nicht gerührt hatte.
Zischend flammte ein Streichholz auf. Die Lampe wurde auf den Tisch zurückgestellt und angezündet. Das Licht war noch trüber als zuvor, denn der Petroleumvorrat war beträchtlich zusammengeschrumpft.
Der Maskierte blinzelte.
Als das Licht auf den Neuankömmling fiel, zuckte er zusammen.
"Herry Fowler!" brachte er hervor.
"Ja", kam es bitter zurück, "jetzt wird abgerechnet, unbekannter Boß!"


Diamanten, Blut und Kugeln
- Das Verbrechen einer Toten -

von Fred Henry (= Horst Friedrichs)

[Talis]

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 14, 33 und 46 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.