Fledermaus Band 538: Zu viert ins Krematorium

[Talis]

Die Halle zum Park hinaus war atemberaubend. Die Bilder an den Wänden waren es auch. Bob Anderson schwärmte für französische Maler des Rokoko. Gemälde, die schon seinerzeit im lasterhaften Paris unter der Hand gehandelt wurden, mußten auch in dieser Halle jede gut erzogene Dame rot werden lassen.
Joan Mary Franklin aber wurde nicht rot. Sie eilte über einen breiten Flur, öffnete eine Tür nach der anderen und suchte ihn. Am Eingang zu einem Raum, der sein Schlafzimmer sein mußte, stockte ihr Schritt. Spiegel an den Wänden und Decken, die Schränke spiegelverkleidet. Das französische Bett hatte überdimensionale Ausmaße. Eine Spiegeltür rechts hinter dem Bett stand offen.
Über die flauschige, farbige Bettumrandung ging sie darauf zu. Dort im Badezimmer fand sie Bob Anderson. Er mußte unter entsetzlichen Krämpfen gestorben sein, denn sein Gesicht war bis in die letzte Muskel verzerrt.
Joan Mary Franklin legte ihre Hand auf seine nackte Brust. Im rasenden Schmerz hatte sich der Sterbende das Hemd aufgerissen. Sein Herz schlug nicht mehr.


Zu viert ins Krematorium
- ...einer natürlichen Todes gestorben -

von Hanno Tarr (= Kurt Brand)

31.10.1969

[Talis]

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 17, 26 und 49 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.