Fledermaus Band 530: Das Rasthaus des Grauens
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Talis Offline
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Fledermaus Band 530: Das Rasthaus des Grauens

Der Unbekannte kam wieder nach vorn. Durch die unverschlossene Eingangstür betrat er die Raststätte. Er durchquerte den Schankraum, gelangte durch die Küche in den Korridor und knipste dort erst seine Taschenlampe an.
Vor der Schlafzimmertür blieb er stehen, legte die Hand auf die Klinke und drückte diese nieder.
Die Tür war verschlossen.
Drin knarrte das Bett. Dann fragte Crystal Galamaga erregt: "Wer ist da?"
Unwillkürlich zuckte der Mann zusammen. So vorsichtig er auch gewesen war, die Frau mußte seinen Versuch, ins Zimmer zu gelangen, bemerkt haben.
"Ich bin's, Darling", raunte er. "Mach auf! Ich hab' Sehnsucht nach dir!"
"Wer ist 'ich'?"
"Clint."
"Oh, du! Moment!"
Wieder knarrte das Bett. Schritte näherten sich. Die Tür wurde geöffnet.
!Komm 'rein, mein kleiner Klug ..." Abrupt verstummte Crystal.
Obwohl ihr der Lichtkegel der Taschenlampe grell in die Augen stach, hatte sie die Pistole in der rechten Hand des Mannes bemerkt. Und im selben Augenblick, da sie sich bewußt wurde, daß er nicht der wer, als der er sich ausgegeben hatte, spie die Waffe auch schon Feuer.
Der Schrei, der aus dem weit aufgerissenen Mund der schönen Frau gellte, ging unter im Hall der Schüsse. Der Unbekannte leerte das gesamte Magazin auf Crystal Galamaga aus. Die Wucht der Geschosse ließ sie zurücktaumeln und rücklings zu Boden stürzen.
Der Mann machte kehrt und floh durch den Hintereingang der Raststätte.
Doch trotz der sechs Kugeln in ihrem Körper lebte Crystal noch. Eine blutige Spur hinter sich herziehend, kroch sie zum Nachtschränkchen neben dem Bett, riß an der Schnur das Telefon herunter und wählte mit letzter Kraft eine Nummer. Ein schreckliches Dröhnen füllte ihren Kopf, das immer lauter anzuschwellen schien. Rote Nebel
wogten vor ihren Augen. Ihr Gesicht lag auf der Seite, ihr Mund war dicht neben dem Hörer.
Der Teilnehmer meldete sich. Sie hörte es wie durch dichten Nebel.
Röchelnd mühte sie sich, zu sprechen.
"Rast ...s ..."
Ihre Lippen bebten plötzlich, ihre Lider flatterten. Ein konvulsivisches Zucken durchlief ihren schönen Körper, dann streckte er sich und lag für immer still.
Das Rasthaus des Grauens
- Der Mörder kannte keine Gnade... -
von George P. Gray (= Gudrun und Karl Voigt)
05.09.1969
RE: Fledermaus Band 530: Das Rasthaus des Grauens
Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 13, 37 und 61 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.