Fledermaus Band 528: Joe Calham erbt die Hölle
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Talis Offline
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Fledermaus Band 528: Joe Calham erbt die Hölle

In Rosemont hatte sich der Himmel zugezogen. In Cicero fegten bereits die ersten orkanartigen Böen durch die Straßen der Millionenstadt Chicago. Und dann kam der Regen. Anfangs nur einige dicke Tropfen, die gegen die Frontscheibe des Einsatzwagens der Schwarzen Fledermaus klatschten. In Bedford Park goß es dann wie aus Eimern.
Der Maskierte im Fond des Wagens warf einen besorgten Blick durch die Scheiben des Coupes. Aber Butch bremste den Wagen bereits ab. Selbst mit dem Spezialreifen des Einsatzwagens konnte er bei diesem Wetter kein Hundertmeilentempo fahren. Eine der orkanartigen Böen packte den Wagen und schob ihn auf die andere Straßenseite. Butch stieg abermals auf die Bremsen und wollte den Chevelle durch Gegensteuern abfangen. Er kam nicht mehr dazu.
Aus der Kurve vor ihm kam ein Wagen geschossen. Trotz des Wetters, noch im Schutz der hohen Bäume preschte er heran. Und dann, sowohl Butch als auch die Schwarze Fledermaus schlossen für Sekunden geblendet die Augen, flammten zwei mächtige Halogenscheinwerfer auf.
Butch stieß einen Fluch aus und riß den Einsatzwagen zur Seite. Er sah buchstäblich nichts mehr außer den riesigen Scheinwerfern, die mit rasender Geschwindigkeit genau auf ihn zukamen.
"Festhalten, Chef!" brüllte er durch das Heulen der sich ständig steigernden orkanartigen Böen. Sein Fuß glitt aufs Gaspedal. Der Einsatzwagen machte einen Satz. Seine lange Motorhaube durchbrach ein dichtes Gebüsch. Das schwere Fahrzeug knickte die starken Zweige wie Streichhölzer. Dann schoß das Coupe auf eine der Wiesen des Bredfordparks hinaus. Als Butch auf die Bremse trat und gleichzeitig die Steuerung hart einschlug, um einem Baum auszuweichen, drehte sich der Einsatzwagen der Schwarzen Fledermaus um hundertachtzig Grad und stand dann mit dem Kühler in Richtung Fahrbahn.
Der Maskierte und Butch hörten, wie die Pneus des anderen Wagens kreischten. Die gewaltigen Scheinwerfer erloschen und gleich darauf schlug irgend etwas mit einem dumpfen Laut auf die Straße. Sekunden später heulte die Maschine des schweren Wagens abermals auf.
Mit einem Ruck riß der Maskierte die Tür auf und sprang in den klatschenden Regen hinaus. Doch so schnell er auch handelte, er kam zu spät. Der fremde Wagen hatte zurückgesetzt, fuhr wieder an und fegte dann irgend etwas mit seiner Stoßstange zur Seite. Die Schwarze Fledermaus sah nur noch, wie ein länglicher Körper durch die Luft flog und dann abermals irgendwo am Fahrbahnrand aufschlug. Gleich darauf verschwand der fremde Wagen mit aufheulendem Motor und gelöschten Lichtern in der Finsternis.
Joe Calham erbt die Hölle
- Polizei und Unterwelt jagten ihn ohne Gnade... -
von Staff Caine (= Hermann Werner Peters)
22.08.1969
RE: Fledermaus Band 528: Joe Calham erbt die Hölle
Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 14, 37 und 49 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.