Fledermaus Band 527: Von Killern gehetzt
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Talis Offline
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Fledermaus Band 527: Von Killern gehetzt

Brooks Mason legte sich auf den Bauch, nahm den Pistolengriff zwischen die Zähne und glitt geräuschlos nach links. Und das mit einem neuen dreihundert-Dollar-Anzug, schoß es ihm durch den Sinn. Egal. Er mußte noch einige von den Kerlen erledigen, ehe er hier abhaute. Denn Beschuß von oben konnte er sich nicht leisten, wenn er die Feuerleiter hinabstieg. Hochalpinismus erforderte schließlich Konzentration.
Päng, päng, kam es von der Tür. Man wollte ihn niederhalten. Mason griff sich einen Schreibständer vom nächsten Tisch und warf ihn nach rechts hinüber. Es klapperte laut und prompt fingen von der Tür her zwei Pistolen an zu bellen. Der uralte Trick funktionierte immer noch.
Jetzt quasselten sie wieder draußen. Mason unterschied die Stimmen von Levine und Garner. Der Starkiller wurde langsam nervös. Wenn er seinen Auftrag nicht ausführte, war Judson glatt imstande und ließ ihn baden gehen. Mit Beton an den Füßen, damit sie nicht schimmlig wurden. Bestenfalls wurde er zum gewöhnlichen Abkassieren bei den fröhlichen Mädchen der Hafengegend degradiert und konnte sich dort mit den billigsten Ludern herumprügeln. Also würde Garner jetzt etwas unternehmen. Denn allzulange konnten sie selbst in der verdunkelten Etage nicht mehr herumknallen. Schon waren ganz schön viele Schußlöcher in den Scheiben. Achtzehn Stockwerke waren zwar eine ganz nette Höhe, aber wenn's der Teufel wollte, konnte unten ein Passant aufmerksam werden. Oder ein Bulle. Dann war der Ofen aus.
Mason wiederholte den Trick und ließ dem Schreibständer einen Aschbecher folgen. Wieder knallten die Kerle nach rechts hinüber und gaben ihm Gelegenheit, sich unbemerkt nach links vorzuarbeiten.
Dann kamen sie. Mason konnte nicht erkennen, wer den Anfang machte. Er hatte richtig taxiert, als er an die Schreibmaschinentische dachte. Der erste Mann erschien im Türrahmen. Mason sah nur ein dunkles Rechteck, hinter dem sich der erste Angreifer befinden mußte.
"Den ersten zuletzt", murmelte Mason unhörbar vor sich hin. Er hatte ein neues Magazin eingeschoben und verfügte jetzt wieder über neun Schuß. Langsam hob er den gedrungenen Browning über die Deckung. Zwar konnte er Kimme und Korn nicht erkennen, aber die Entfernung betrug keine zehn Meter. Und er hatte in seinem prächtigen Penthouse an der Lee Street in Skokie einen privaten Pistolenschießstand mit allen technischen Raffinessen. Er hatte ihn auch oft benützt. Das sollte sich jetzt auszahlen.
Von Killern gehetzt
- Brook Masons Rechnung ging nicht auf -
von Peter Theodor (= Peter Theodor Krämer)
15.08.1969
RE: Fledermaus Band 527: Von Killern gehetzt

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 14, 26, 40, 52 und 60 fünf Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.