Fledermaus Band 497: Richter Todd spricht einen Mörder frei

[Talis]

Glenn Gall wunderte sich, daß man ihn nicht holte, damit er seine Aussage machte. Im Gegenteil. Gegen sechzehn Uhr betrat ein Beamter seine Zelle und hieß ihn seine Sachen zusammenpacken. Glenn hatte nichts Eiligeres zu tun und war wenige Minuten später fertig. Der Beamte brachte ihn in das Verwaltungsbüro, wo man Glenn seine Sachen aushändigte. Dann wurde er dem Schnellrichter vorgeführt und zu einhundert Dollar Strafe wegen unerlaubten Waffentragens verurteilt. Glenn Gall bezahlte die Strafe bar und war frei.
Ein feiner Schneefall hatte eingesetzt, als er aus dem Gefängnistor trat und sich nach einer Taxe umsah. Glenn schlug den Kragen hoch und stapfte auf den nächsten Taxistand zu.
Dem Driver der einzigen Taxe gab er als Fahrziel seine Wohnung an. Eine halbe Stunde später stand er vor der eigenen Wohnungstür und schloß auf.
Nachdem er die Wohnungstür geschlossen hatte und seinen Mantel an der Garderobe abgelegt hatte, ging er in den Livingroom und schaltete das Licht ein.
Das letzte was Glenn Gall in seinem Leben sah, war eine gleißende Helligkeit, die nicht alleine von dem eingeschalteten Licht stammen konnte. Eine Riesenfaust packte Glenn und hob ihn hoch. Mit ungeheuerer Wucht schmetterte sie ihn dann gegen eine Wand, durch die er hindurchgestoßen wurde in eine endlose schwarze Finsternis.
Die Explosion zerriß Gall wie einen Fetzen Papier, der nutzlos geworden ist und nicht mehr gebraucht wird. Das Syndikat hatte seinen Tod beschlossen, und auf Carlo Rivera war Verlaß.

Richter Todd spricht einen Mörder frei
- Der Trick mit dem Revolverlauf -

von G. W. Jones (=???)

17.01.1969

[Talis]

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 16, 35 und 45 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.