Band 474: Opfer der Cosa Nostra
Moderator: Michael
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Talis Offline
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Band 474: Opfer der Cosa Nostra
„Sie irren, Signore Pepitone — wir sind keine Zeitungswerber. Trotzdem möchten wir Ihnen diese beiden Ausgaben der ‚Chicago Tribune' hierlassen und Sie bitten, dem Inhalt Ihre geschätzte Aufmerksamkeit zu widmen." Er griff in die Innentasche seines Jacketts, und der andere folgte seinem Beispiel. Jeder legte dem Drugstorebesitzer eine in der Mitte und dann noch dreimal längsgefaltete Zeitung auf den Ladentisch. Danach zogen sie ihre Hüte. „Auf Wiedersehen, Signore Pepitone!"
„Auf Wiedersehen, Signori!" erwiderte der kleine dicke Sizilianer. Er war verwirrt und sein Unbehagen hatte sich vertieft. Er wußte nicht, was er von den beiden höflichen Gentlemen, die er für Landsleute ansah, und ihrem eigentümlichen Benehmen halten sollte.
Mechanisch griff er nach der ersten der zwei Zeitungen, faltete sie auseinander und sah einen Brief vor sich liegen, der an ihn adressiert war. Instinktiv ahnte Sergio Pepitone Unheil. Mit zitternden Fingern griff er nach dem Brief, riß den Umschlag auf, zog den Bogen, den dieser enthielt, heraus, faltete ihn auseinander und las:
"Lieber Freund!
Wir hoffen sehr, daß unser Besuch, dieser Brief und die Lektüre der beiden gekennzeichneten Meldungen in den 'Tribune'-Ausgaben von Dienstag und Mittwoch dieser Woche Sie nicht allzusehr beunruhigen werden. Wir hoffen ferner, daß Sie willens und bereit sind, unserer Organisation freiwillig zweitausend Dollar abzutreten. Ihr Leben ist Ihnen doch gewiß lieb und teuer. Und was sind schließlich zweitausend Dollar im Vergleich zu dieser einmaligen Kostbarkeit? — Legen Sie die zweitausend Dollar in einem Briefumschlag unter die Fußmatte vor Ihrer Haustür, sobald morgen früh der Milchmann durch ist. Sollten Sie dies unterlassen, werden Ihre Freunde demnächst die traurige Tatsache zu vermerken haben, daß Signore Sergio Pepitone und seine teure Frau Gemahlin Marisa leider nicht mehr auf Erden wandeln. Und hier ist es doch eigentlich sehr schön., nicht wahr? Bedenken Sie das!
Herzliche Grüße
Ihre Ihnen sehr ergebenen Freunde La mano nera"
„Die Schwarze Hand", murmelte Pepitone, und sein rundes Mopsgesicht war leichenblaß geworden. Er zitterte jetzt am ganzen Körper und hatte Mühe, den Drohbrief in der rechten Tasche seines schneeweißen Berufsmantels unterzubringen.
Dann griff er erneut nach der ersten Zeitung und strich sie auf dem Ladentisch glatt. Sie war so umgeblättert, daß die Seite 4 oben lag. Eine dicke Rotstiftroarkierung fing Pepitones Blick ein.
Die Meldung daneben war von lakonischer Kürze, aber als der kleine dicke Mann sie gelesen hatte, da stöhnte er — ausgefüllt von einem Entsetzen, das aus namenlosem Grauen resultierte. Es kostete ihn Überwindung nach der Meldung in dem anderen Blatt zu suchen und auch diese noch zu lesen. Danach war ihm übel...
Opfer der Cosa Nostra
- Keine Rettung für Pepitone -
von G. W. Jones (=???)
RE: Band 474: Opfer der Cosa Nostra
Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 10, 26, 37 und 54 vier Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.