Band 464: Gangster außer Dienst
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Talis Offline
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Band 464: Gangster außer Dienst
Als Joly am Mittwoch abend gegen 18 Uhr von der Arbeit nach Hause kam, sperrte er wie jeden Tag seinen Hausbriefkasten auf und nahm die eingegangene Post heraus. An diesem Abend bestand sie aus drei Werbedrucksachen, zwei Rechnungen und einem dünnen Päckchen von Briefumschlaggröße, auf dorre kein Absender angegeben war, aber korrekt seine Adresse:
To:
Mr. Roger Joly
333 Griffith Main Street
Chicago, III.
Das Päckchen war sorgfältig verklebt und mit einer Beißschnur versehen, deren überstehendes Ende der Empfänger nur zu packen brauchte, wenn er das Päckchen aufmachen wollte.
Joly nahm es in die linke Hand, faßte mit Daumen und Zeigelinger der rechten das Ende der Reißschnur und zerteilte durch einen kräftigen hark dir Umhüllung.
Gleichzeitig setzte er — ohne es zu wollen — eine winzige Zündpille in Betrieb, die• ihrerseits einen Magnesiumzünder induzierte. Dieser Magnestiimzünder brachte den Inhalt des Päckchens — Plastiosprengstoff — zur Explosion.
Roger Joly hielt plötzlich einen krachenden, weißglühenden Feuerball in der Hand, der ihm beide Arme und den Kopf abriß.
+ + +
„Was — was — haben Sie — mit mir gemacht?" lallte die Schwarze Fledermaus. „Mir wird so — so ..."
Die Arme des maskierten Gangsterjägers sanken herab. Er krümmte sich zusammen, bekam mit dem Oberkörper das Übergewicht und fiel schwer zu Boden. Dort blieb er liegen, ohne sich zu rühren.
„Aufstehen!" befahl Sheeder entsetzt, hütete sich aber, dem Bewußtlosen näher zu kommen.
„Aufstehen!" wiederholte er. „Oder ich schieße!"
Der Mann mit der Maske ließ nicht erkennen, ob er diese Worte verstanden hatte, oder nicht.
Sheeder konnte sich den Zwischenfall nicht erklären. Ein plötzliches Unwohlsein mußte den maskierten Gangsterjäger überfallen und ausgerechnet in seiner, Sheeders Wohnung gefällt haben. Vielleicht war er sogar tot — einem Herzschlag erlegen... Bei diesem Gedanken wurde dem Prokuristen siedendheiß. Eine tote Schwarze Fledermaus war so ziemlich das letzte, was er in seiner Wohnung hätte haben wollen. Er hätte die Polizei verständigen müssen, und die Öffentlichkeit hätte davon erfahren, niemand hätte ihm geglaubt, daß er am Tode des Maskierten unschuldig sei.
Sheeder fühlte sich völlig hilflos. Er wußte sich nicht anders zu helfen, als laut und durchdringend nach seiner Frau zu schreien ...
Gangster außer Dienst
- Opfer der Gepeinigten -
von G. W. Jones (=???)
RE: Band 464: Gangster außer Dienst

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 17, 28, 40 und 48 vier Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.