VHR Band 385: Schwarze Todesengel von Joe Dunhill
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Habibi Offline
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VHR Band 385: Schwarze Todesengel von Joe Dunhill

Vier Männer trugen den Sarg auf den Schultern. Es war ein Fichtensarg, schlicht und unscheinbar, wie Sam Barbos sein ganzes Leben lang gewesen war. Jetzt lag er in dem Sarg, den die Männer in das schwarze Ungetüm von Leichenwagen schoben. Die Leichenträger fluchten, weil niemand da war, der ihnen ein Trinkgeld gab. Sam Barbos hatte allein in dem Haus Nummer 17 gewohnt. Keine Angehörigen, keine Freunde, denen er ein Trinkgeld wert gewesen wäre. Es würde kaum einem auffallen, daß es ihn nicht mehr gab. Den Nachbarn fiel es natürlich schon auf. Mister und Mistreß Summerfield drückten sich die Nasen hinter den Vorhängen platt, um nur ja nichts zu verpassen. "Ich habe gar nicht gewußt, daß er krank war", sagte Beatrice Summerfield. Es klang wie ein Vorwurf. "Vielleicht war es ein Unfall", vermutete ihr Mann Nigel. "Oder ein Herzschlag." Der Leichenwagen fuhr los. "Man wird zur Beerdigung gehen müssen. Schließlich hat er neben uns gewohnt." "Keine Zeit", knurrte Nigel Summerfield. "Ich kann ja Nelly fragen, ob sie mit mir geht." "Die geht bestimmt. Ganz ausgeschlossen, daß eine Beisetzung ohne Nelly Green stattfindet." Beatrice Summerfield war schon beim Telefon und drehte die Scheibe. Es dauerte ein Weilchen, bis die Verbindung hergestellt war. "Ach nein", flötete sie, "das muß Gedankenübertragung gewesen sein!"
Verfasst von Joe Dunhill (= Wolfgang Rahn)
Titelbild von Les Edwards
Erschienen am 08.07.1980
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Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."