Band 202: Der eiserne Golem von Al Fredric

Antworten

Band 202: Der eiserne Golem von Al Fredric

Top
0
Keine Stimmen
Sehr gut
0
Keine Stimmen
Gut
0
Keine Stimmen
Mittel
0
Keine Stimmen
Schlecht
0
Keine Stimmen
Sehr schlecht
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 0

Habibi Offline
Beiträge: 5388
https://pl.pinterest.com/kuchnie_na_wymiar_warszawa/
Registriert: Mi Okt 01, 2008 12:23 pm

Band 202: Der eiserne Golem von Al Fredric

Beitrag von Habibi »

Bild

Warten. Corinna Fery zog den Rauch ihrer Zigarette tief ein und blies ihn gegen das Abteilfenster. Die Scheibe war nicht besonders sauber. Sie wirkte wie ein milchiger Schleier vor dem düsteren Mantel der Nacht. Corinna Fery lauschte dem monotonen Schlagen der Zugräder auf den regelmäßig wiederkehrenden Gleiszwischenräumen. Mit jeder Minute die sie in die Dunkelheit hinausraste und sich von Liverpool entfernte, wuchs ihre Nervosität. Sie saß allein in ihrem Erste-Klasse-Abteil, und das nicht zufällig. Sie hatte sämtliche sechs Plätze für sich reserviert. Die Vorhänge an der gläsernen Trennwand zum Gang hin hatte sie zugezogen, um vor neugierigen Blicken geschützt zu sein. Sie hatte ein Bein über das andere geschlagen und wippte mit ihm. Dreißig, geschmackvoll gekleidet, attraktiv, berückend. Corinna Fery, die sich fast alles leisten konnte; nur nicht, bei ihrem gefährlichen Spiel entlarvt zu werden. Sie hatte ihr Feriendomizil in Blackpool unter einem Vorwand verlassen und angegeben, für kurze Zeit nach London zu fahren. In Wirklichkeit hatte sie den Umweg über Liverpool gewählt und sich in den Nachtzug nach Birmingham gesetzt. Hier, so nahm sie fest an, würde sie niemand erkennen.
Wo er nur steckt? Dachte sie. Er wird doch wohl meine Nachricht erhalten haben! Hat er den Anschluss verpasst? Sie versenkte sich in diese Vorstellung. Als sich die Klinke der Abteiltür bewegte, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Schließlich fragte sie zaghaft: "David?" Niemand antwortete. Sie bekam Angst, näherte sich zögernd der Tür und schob den Vorhangstoff ein Stück beiseite. Dann atmete sie auf. Ein wohlbekanntes, jungenhaft verwegenes Gesicht lächelte sie an.


Verfasst von Al Fredric (=Holger Friedrichs)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen am 21.12.1976

Talis Offline
Beiträge: 4178
Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

Beitrag von Talis »

Hier ist das Originalbild von Nikolai Lutohin:

Bild

Estrangain Offline
Beiträge: 2467
Registriert: Mi Mai 22, 2013 3:36 pm

Beitrag von Estrangain »

Das Original befindet sich inzwischen in meinem Besitz.
Es hat die Maße 25 x 35,4 cm und ist mit Acryl auf Karton gemalt.
Interessant ist die Rückseite: Der ursprüngliche Titel sollte wohl "das Eisenmonster" lauten, wurde aber wohl vom Verlag verworfen, da dieser Titel durchgestrichen und durch "Der Eiserne Golem" ersetzt wurde.
[URL]https://www.facebook.com/Ringos-Buch-und-Kunstecke-1242141035869037/[/URL]
woodstock Offline
Beiträge: 12947
Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:24 pm

Beitrag von woodstock »

Also richtig schlecht war der Roman nicht, aber das war es dann auch schon. Dabei fing er doch recht gut an. Zugfahrt, eine Frau die ihren Mann betrügt, dieser ist dann plötzlich auch im Zug, der übliche verrückte Professor und ein Ungeheuer. Aber ab dann ging es leider nur noch Berg ab.

++
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Antworten

Zurück zu „VHR 201-300“