Band 27: Das Mordpendel von Neal Davenport

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Dämonenkiller Band 27: Das Mordpendel von Neal Davenport

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Gast Offline
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Band 27: Das Mordpendel von Neal Davenport

Beitrag von Gast »

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Alan Thayer beugte sich vor und warf dem Fahrer einen raschen Blick zu. „Womit beginnen Sie die Besichtigung?“ fragte er. Jim Osmonde antwortete nicht. Er hockte verkrampft hinter dem Lenkrad. Sein Gesicht war bleich, und Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. „Ist Ihnen nicht gut?“ fragte Thayer besorgt.
Das Aussehen und Verhalten des Fahrers wollten ihm überhaupt nicht gefallen. Er bezweifelte langsam, ob es eine gute Idee gewesen war, auf den Vorschlag des Hotelportiers einzugehen und eine Rundfahrt durchs nächtliche London bei Jim Osmonde zu buchen.


Verfasst von Neal Davenport (= Kurt Luif)

Titelbild von P. Fleming (= Petr Milos Sadecký)

Erschienen am 11.03.1975

Talis Offline
Beiträge: 4525
Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

RE: Band 27: Das Mordpendel von Neal Davenport

Beitrag von Talis »

Der letzte Teil des Dämonendrilling-Zyklus war leider nicht so gut. Ein der schwächeren Romane von Kurt Luif.
Olivaro Offline
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Beiträge: 8074
Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Was für ein unglaublich schlechter Abschluss des Drudenfuß-Zyklus, bei dem man die Autorenschaft von Kurt Luif nur an typischen Wörtern seines Stils ("rasen" oder "wie/halb/fast verrückt") erkennt. Die Fehler, Widersprüche und das Verhalten bestimmter Personen kann man nur mit Panik in der Autoren- und Expokratenschaft erklären ("Herrje, die Dämonendrillinge haben wir ja auch noch, wohin damit auf die Schnelle?").

Die gröbsten Fehler setze ich fairerweise unter Spoiler, um andere Leser nicht zu beeinflussen.
[SPOILER]Noch kannst Du umkehren!

[SPOILER]Bist Du sicher?

[SPOILER]Tue nicht, was Du später bereust!

[SPOILER]

Du willst es nicht anders:

- Phillip wird in diesem Heft atypisch für die Serie in seiner Gedankenwelt als verängstigter und verunsicherter Junge dargestellt, der sich gedanklich mit Coco in normaler Umgangssprache unterhält

- Sowohl Hunter wie auch Sullivan lassen Phillip völlig sorglos mit dem Goldenen Drudenfuß hantieren, obwohl sie um dessen Gefährlichkeit wissen - das ist so, als würde man ein Kind mit der Atombombe spielen lassen.

- Dieses absolut verantwortunglose und unverständliche Handeln von Sullivan, der die Jugendstilvilla stürmen lässt, die Bewohner mit Gas handlungsunfähig macht, Phillip entführt und den Drudenfuß stiehlt; wozu er weder berechtigt ist noch diese Rücksichtslosigkeit gegenüber Privatpersonen und fremdem Eigentum an den Tag legen darf. Und widerlich verschlagen gibt er sich gegenüber Dorian unwissend und schickt sogar noch Alibi-Spezialisten zur Untersuchung in die Villa. Sullivan wurde bislang als besonnener Vorgesetzter dargestellt, warum hebt er in diesem Band bei einem völlig unkalkulierbaren Risiko seine Vermutungen über Dorians Wissen?

- Die Art, wie der entführte Phillip ohne Wissen oder Zustimmung seines Vormundes (Dorian) sediert und untersucht wird wie ein Laboraffe. Woher nimmt Sullivan dieses Recht?

- Der neue E. I. Mitton tritt unter dem Einfluss eines Dämons vor Hunter und bestellt ihm, dass einer der Paten der Dämonen-Drillinge ihn um 22:00 Uhr im Harmsworth Park treffen möchte. Noch während dieses Gespräches mit Mitton klingelt bei Dorian das Telefon, in der Leitung ebenjener Pate, der ihn fragt, ob er die Mitteilung erhalten hätte. Hatte der Dämon gar Zweifel an seinen eigenen Fähigkeiten?

- Am selben Abend also trifft Hunter den Drillingspaten Hector Reese, wo es beim Gespräch zum größten Widerspruch kommt:

Reese: "Sie...glauben noch immer, daß es Ihnen gelingen wird, die Dämonen-Drillinge aufzuspüren. Doch sie sind zu gut versteckt. Sie können sie aber haben, Hunter. Ich will nur eines: den Drudenfuß".

Nun hat sich im Laufe des Zyklus gezeigt, dass die Dämonen-Drillinge nur mithilfe des Goldenen Drudenfußes zu vernichten sind. Was also sollte Hunter mit den Drillingen anfangen, wenn er dafür den Drudenfuß hergeben muss? Ins Sammelalbum kleben?

Ehe Reese fragen kann, ob Dorian den Drudenfuß bei sich habe, vereinbart er für den nächsten Abend erneut ein Treffen. Warum nicht gleich vor diesem ersten Treffen die Forderungen vereinbaren, sondern noch einmal einen Tag mit einem weiteren Treffen vergeuden?

Einerseits wird beteuert, dass die Drillinge durch die Ereignisse in Haßfurt selbst für die Schwarze Familie zu gefährlich geworden sind, weshalb deren Vernichtung beschlossen wurde. Bekanntlich aber ist der Drudenfuß zusammen mit den Drillingen im Jahr 1532 verschwunden. Nachdem etwa einhundert Jahre vor den aktuellen Ereignissen bei Ausgrabungsarbeiten der Drudenfuß gefunden wurde, war aber Asmodi dagegen, die Drillinge zu töten. Der Drudenfuß wurde von Torsk, dem dritten Paten, bei den Ratten von Borvedam versteckt. Warum aber wurden nach dem Tod von Asmodi durch Hunter die Drillinge nicht durch den Drudenfuß vernichtet, der doch zu diesem Zeitpunkt im Besitz der drei Paten war?

Alleine die Zuführung der menschlichen Opfer an die Dämonen-Drillinge lässt den Leser ob der Umständlichkeit und des Risikos die Haare sträuben. Da werden Touristen von einem namentlich bekannten Unternehmer am Hotel abgeholt und in die unheilige Kathedrale zur Opferung gebracht. Bei seiner Befragung kann der sich weder an die Fahrt noch an das Zeil erinnern. Das hindert aber die Polizei/den Secret Service nicht, zwei Tage später dem Busfahrer erneut eine Fahrt mit Touristen zu ermöglichen - die mit Ausnahme der eingeschleusten Coco Zamis ebenfalls und erneut getötet werden. Wie kann man Menschen auf diese unverantwortliche Weise und mit Billigung der Behörden gefährden und sie letztendlich in den Tod zu schicken? Und woher konnte jemand wissen, dass exakt derselbe Fahrer am exakt gleichen Hotel wieder jemanden zur Kathedrale fahren würde. Warum also dieser ganze Aufwand, der natürlich Aufmerksamkeit erregt, zumal es diese Entführungen bereits vor den aktuellen Ereignissen gab? Jedes halbwegs begabte Mitglied der Schwarzen Familie sollte doch die einfache Fähigkeit besitzen, Sterbliche dahingehend zu beeinflussen, dass sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort einfinden sollen (eben der Kathedrale der Drillinge), und gerade in einer Großstadt wie London gibt es genügend Randgruppen oder Alleinstehene, deren Verschwinden kein oder zumindest kein so großes Aufsehen erregen würde wie die Touristenbusse - dieses Essen auf Rädern für Dämonen. Die drei Paten der Dämonen-Drillinge sind Schwarzblütler, die schon Jahrhunderte alt sind und nicht auf solch stümperhaftes Vorgehen zugreifen müssen.

Eine letzte Peinlichkeit noch: Um abgrundtief böse Dämonen wie die Drillinge zu verwirren, wirft Dorian ihnen ein Funkgerät vor, über das ein Stones-Song in voller Lautstärke abgespielt wird. Und prompt benimmt sich Athasar wie ein junger Hund, dem man ein neues Spielzeug zugeworfen hat: "Athasar schlich um das Funkgerät herum und fauchte dabei. Mit einer seiner Krallen schlug er danach. Als nichts geschah, wurde er mutiger." Ein Dämon, Jahrhunderte alt, lässt sich von einem kleinen Kasten einschüchtern, aus dem Satisfaction klingt. :rolleyes: [/SPOILER]
[/SPOILER][/SPOILER][/SPOILER]
Ein DK-Roman, der einfach nur fassungslos macht und den Leser nicht glauben lässt, dass er von den beiden Dämonenkiller-Schöpfern stammt.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Talis Offline
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Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

Beitrag von Talis »

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Auch wenn dies nicht der beste Luif-Roman war, so haben die DK-Fans diesen Roman immer in guter Erinnerung, denn mit diesen Roman wurde die Serie auf ein wöchentliches Erscheinungsmodus umgestellt.

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