Band 29: Die Nacht der Skalpelle
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Habibi Offline
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Band 29: Die Nacht der Skalpelle
Die Flucht der Zamis dauert an. Sie finden in England Asyl, doch das abgeschiedene Schloss, in dem sie sich vor ihren Häschern in Sicherheit wiegen, erweist sich als Falle. Darin betreibt ein grausamer Dämon auf seine eigene Art eine "Schönheitsklink". Außerdem frönt er einem ganz besonderen Hobby: er sammelt Schatten - Seelen von Verstorbenen, die nach Leben lechzen.
Autoren: Catalina Corvo & Logan Dee
Quelle: http://www.zaubermond.de
Mit der Umstellung der Reihe auf Taschenbuch-Format wurden auch die ehemals gebundenen Ausgaben mit einem neuen Titelbild von Mark Freier und einem neuen Serientitel versehen. Hier nun das aktuelle Erscheinungsbild:
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Das Gleichgewicht Offline
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Die Fähre des Grauens
von Christian Montillon
Will mich Christian Montilion veralbern, oder was soll das mit Lydia Zamis? Der ging es am Ende des letzten Bandes richtig dreckig. Jetzt schreibt der Autor im Vorwort, dass er diese Szene ganz bewusst eingebaut hat und das „der serieninternen Logik [guter Witz] zufolge Folgen nach sich ziehen“ muss. Und dann wird Lydia direkt auf den ersten paar Seiten geheilt. Vielleicht nicht ganz, sie fühlt sich etwas groggy. Aber kein Vergleich zu dem Häufchen Elend, das sie kurz davor noch war.
Wie sie geheilt wird ist auch interessant. Und zwar, indem sie während eines Straßenstaus kurz mit einem Sterblichen vögelt. Erledigt! In den letzten Bänden wurde die nebensächliche Dauer-Sexualität, falls ich es nicht unterbewusst überlesen habe, heruntergefahren. Abgesehen von einzelnen Sadismusvergewaltigungsszenen, das muss ja. Hier zieht er sich durch den ganzen Text. Vielleicht hat der Christian den Hinweis bekommen, dass das zur Serie gehört, und das sehr ernst genommen?
Jedenfalls geht es für die Familie an die Küste, man will mit einer Fähre von Belgien nach England übersetzen. Dabei werden sie auf einen Verfolger aufmerksam. Adalmar bleibt am Hafen zurück, um ihn zu stellen, während der Rest des Clans mit der Fähre startet. Der Fremde stellt sich aber als Dämon Anton (natürlich wie immer ein urdeutscher Name) heraus, der ihnen wohlgesonnen ist und sie beschützen will, während sie auf dem Weg zu seinem Meister in England sind. Der hier ansässige Dämonenclan hingegen steht auf der Seite von Asmodis und ist jetzt auf Adalmar aufmerksam geworden. Die beiden stellen einer ganzen Gruppe des Clans eine Falle. Schön und gut, aber sollte man nicht weiter nach England ziehen, statt jeden Dämonenstamm, der zufällig in der Nähe ist auszulöschen? Da kommt man ja nie weiter! Die Idee kommt Anton schließlich noch, also weiter auf eine andere Fähre, wo man jedoch von dämonischen Selbstmordattentätern gestellt wird. Anton kann sich rechtzeitig weg teleportieren, Adalmars Schicksal bleibt auf einem explodierenden Schiff ungewiss. Bei Adalmars Handlungsstrang bleibt die Sexualität zugegeben im Hintergrund. Es gibt Gasthausbedienungen mit geilem Arsch in engem Röckchen und andere Details, die ungemein wichtig sind, aber keine aktiven Dinge.
Das schaut beim Rest des Clans auf der Fähre schon anders aus. Los geht es obligatorisch mit Männern die Coco total geil finden (dagegen ist die Reaktion von Kerlen auf Justine Cavallo nur ein laues Lüftchen) und sie hart anmachen. Dann erscheinen die Gargoyles. Ganz wichtig, sie haben übergroße Geschlechtsteile, die schon fast über dem Boden schleifen. Unbemerkt von den normalen Menschen kreisen sie die Zamis' ein. Bei der Gelegenheit kann man schonmal mit dem Pimmel durch geile Weiber in der Menge streifen, schön am Knackarsch entlang, der dann auch sofort steif wird. Wenigstens spritzen die Monster nicht dabei ab, aber nein das wäre dann ja eine kranke Pornogeschichte und kein erwachsener und düsterer Grusel.
Man hält sich ganz wacker, aber während der Kämpfe kann Michael Zamis unbemerkt abhauen. Dabei wird er gerade jetzt dringend wie nie gebraucht. Asmodis erscheint. Er könnte jetzt alle miteinander töten. Stattdessen hält er sogar die Gargoyles zurück. Man soll ihm Michael bringen, nur das verlangt er. Eine Stunde Zeit Zeit bekommt die Familie, ihn zu suchen. Sie finden ihn, aber Asmodis ist nicht da und man kann unbehelligt die Fähre verlassen. Angeblich war er nur eine Illusion und nicht wirklich da. Hä? Gut, als Illusion hätte er seinen Feinden möglicherweise sowieso nichts anhaben können. Aber er hatte durchaus schlagkräftige Monster an seiner Seite, deren Angriff er bewusst gestoppt hat. Da holt man ihm Michael, wie gefordert, und er bleibt nicht da, um ihn mitzunehmen? Da hat Asmodis die Zamis' aber schön verarscht. Die werden sich ärgern, dass er nicht wie vereinbart auf sie wartet. Erinnert mich wieder daran, dass ich mich schon oft beschwert habe, was für dämliche Trottel die „großen Bösewichte“ in der Serie sind. Hoffentlich ist das bei Dorian Hunter anders. Oh Junge, nach CZ werde ich DH vielleicht total zu schätzen wissen und lieben.
Hier gibt es noch viele kleine Details, wie den Mechaniker im Maschinenraum der in einem Pornoheftchen blättert. Was natürlich nicht reicht, man muss ausführlich beschreiben, wie die Blondine mit den gespreizten Beinen abgebildet ist.
Zum Schluss wieder eine mit der Gegenwart verknüpften Episode aus Theklas Schulzeit. Sie hat es weiterhin schwer, Die Lehrerin begleitet sie und ihre Schwester auf eine Reise nach England, wo jemand anderes sie einige Zeit weiter ausbilden wird. Hat die Dame keine anderen Schüler? Es muss doch genug weitere wichtige Dämonenfamilien geben. Schüler auf der Schule gibt es jedenfalls genug. Von wem werden die unterrichtet? Oder haben die Lehrerüberschuss und können sich eine Klassengröße von je nur zwei Schülern leisten? Oh, ich werde wieder zu kleinlich für CZ. Jedenfalls geht es im Zug los, mit verschiedenen Prüfungen. Zum Beispiel ein Fahrtkartenkontrolleur, der hypnotisiert wird, eine junge Frau Anfang 20 am großen Busen (das ist wichtig, sämtliche Busen junger Sexualopfer müssen groß sein!) anzugrabschen und sie hart zu beschimpfen. Dann wird Anton aufgelesen, ja der Anton der Adalmar unterstützt bis er ihn im Stich lässt. Weiter geht es mit der Fähre und einem Kapitänsdinner, bei dem ein hässlicher junger Mann hypnotisiert wird, damit er Coco an den „kaum vorhandenen, eben erst schwellenden Brüsten“ herumwerkelt. Ok, bei Minderjährigen müssen die Busen nicht groß sein, würde ja auch komisch aussehen. Aber ansonsten kein Ding, auch mal Kinder müssen daran glauben.
Der Teil mit Adalmar hat mir am besten gefallen. Gut geschrieben, mit seiner nüchternen Art bietet er auch wenig Fläche für Dinge die mir nicht gefallen. Der Rest der Familie muss sich auch ihrer Haut erwehren. Grundsätzlich hat mir das gefallen. Warum die Gegner so „sexualisiert“ sein müssen verstehe ich aber einfach nicht. Weder passt das noch trägt es irgendwas wichtiger zur Handlung bei. Es ist reine, für mich sogar unpassende, Optik für den Leser. Und der Auftritt von Asmodis war ja mal völlig dumm, hätte man besser weglassen sollen. Am Ende steht mal wieder Theklas Schulzeit. Jaja, sie wird gemobbt obwohl sie die begabtere Hexenschwester ist, wissen wir. Dass sich an jungen Mädchen vergangen wird, auch wenn es nur sexuelle Belästigung und keine Vergewaltigung ist die wir auch schon hatten, regt mich aber auf. Muss Christian bei diesem beschissenen Gruppenzwang unbedingt mitmachen?
Er hat einen guten Schreibstil zu bieten. Für die Plotvorlagen von Voehl kann er zumindest teilweise nichts. Aber dieses Sexzeug, ach nee. Ich will keinen halben Porno lesen. Wirkt bei mir auch nicht, ich werde dabei nicht geil, es ekelt mich eher an. Schade, dass mir so der Zauber dieser besonderen Serie entgeht.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Das Gleichgewicht Offline
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Das Schattenschloss
von Logan Dee und Catalina Corvo
Schon im Prolog bekommt der Leser einen Vorgeschmak auf das, was es an CZ so liebt. Ein „hässlicher kleiner Zwerg“ macht sich an Coco zu schaffen, der Dämon Lord Collum. „Seine kleinen Hände fassen meine Brüste, kneten sie unsanft, betatschen weiter meinen ganzen Körper, zwängen sich zwischen meine Beine und dringen in mich ein.“. Und „Es ist eine schmerzreiche Prozedur“, erklärt er fast genüsslich. „Du wirst mich verfluchen vor Schmerzen und dir wünschen, nie geboren worden zu sein. Du wirst mich anflehen, dich von deinen Schmerzen zu erlösen und mir alles dafür versprechen …“
Na das kann lustig werden. Stand man zu Beginn der ersten Geschichte im Stau wird man dieses mal direkt von einem Verkehrsunfall aufgehalten. Eine junge Frau liegt gefoltert und verstümmelt auf der Straße. Außerdem trifft man hier das erste mal auf eine dämonische Reisegruppe, deren Ziel Schloss Hellmoor ist. Dorthin wollen auch die verbliebenen Zamismitglieder. Adalmar bleibt weiterhin verschwunden. Gestorben dürfte er aber nicht sein, Thekla meint dann eine Art Todesimpuls gespürt haben zu müssen. Und das hat sie bisher nicht.
Lord Collum betreibt auf seinem bedrohlich wirkenden Schlossgelände als Tarnung eine Schönheitslink. Er verstümmelt die Sterblichen, diese bilden sich aber durch Magie ein, hübscher zu sein. Direkt beim ersten Kontakt mit ihm wird Coco von dem Zwerg sexuell belästigt, muss ja. Damit könnte bald Schluss sein. Der Dämonenchirurg will Coco auf eine Bitte Theklas hin das Guthexentum nehmen. Aber noch ist es nicht soweit.
Lydia indes bekommt immer wieder Schwächeanfälle und ist Nachts verschwunden. Gibt es doch noch Probleme mit dem Fleisch eines Irren, das sie verzehren musste? Coco jedenfalls spioniert umher, sie hat ja sonst nichts zu tun. Dabei belauscht sie ihre Mutter und Collum. Der will für seine Hilfe Coco als seine Braut, Thekla verspricht ihm aber nur Lydia. Interessant! Mal schauen, ob das Konsequenzen hat oder auch vergessen und fallen gelassen wird.
Georg, oder Peter wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, sucht in der Bibliothek des Lords nach einer Möglichkeit, Freak-Michael zurück zu verwandeln. Irgendwas wegen Cocos Statuette muss ich überlesen haben. Die wird echt gar nicht mehr erwähnt. Nicht einmal, dass sie in ihrem Besitz ist. Hat sie die verloren? Oder konnte sie sie nicht aus dem Erdinneren mitnehmen?
Es vergehen Wochen im Schloss, ohne dass der Deal mit Collum eingelöst wird. Damit der Leser irgendwas an Text hat wird noch fix Coco von der Dämonenreisegruppe entführt. Stilecht mit Sack über dem Kopf. Dann wird ihr mit einem Skalpell das Gesicht ein wenig bearbeitet. Nichts wirklich schlimmes. Aber Rache gibt es nicht, sonst könnte man Asmodis aufmerksam machen. Da fällt mir ein, warum haben die anderen Dämonen nicht schon längst Asmodis informiert, dass seine Feinde hier sind, und die Belohnung kassiert? Das würde mir wesentlich mehr Sorgen machen, als der Gedanke, dass Blutrache an ein paar Dämonen in England die Runde bis nach Wien macht.
Dann steht die Operation bevor, aber erst einmal offenbart Thekla ihrer Tochter, dass sie einst ein wenig wie sie war. Womit es eine (hoffentlich) letzte Schulvergangenheitsgeschichte von Thekla gibt. Nach der Fähre kommen die Geschwister auf das Schloss. Collum bevorzugt Theklas können dem Geschleime und fraulichen Charme ihrer Schwester, was diese mal wieder sehr wütend macht. Als ein netter junger Mensch auf das Schloss kommt und Thekla ihm näher kommt, ist dem Leser klar, wie es weiter geht. Dieses mal allerdings auch Thekla. Der Kerl wird verzaubert und soll Thekla mit einem Skalpell verstümmeln, ein vorbereiteter Schutzzauber kehrt den Befehl aber ins Gegenteil um und ihre Schwester wird stattdessen extrem übel zugerichtet. Obwohl sie nur in Notwehr gehandelt hat bekommt Thekla Mitleid und Gewissensbisse. Sie opfert ihre eigene Schönheit, um ihre Schwester von Collum heilen zu lassen. Jedoch nicht ihre äußere Schönheit, es ist eher das helle in ihrer Hexenseele gemeint. Und so wird sie die kalte und berechnende Matrone des Zamis-Clans, wie man sie heute kennt. Sehr schön, ich mag Thekla sehr. Sie hat einfach Klasse und passt als Figur in die Familie.
Und jetzt hat ihre Tochter die Wahl. Einwilligen oder verstoßen werden. Immerhin hat sie eine Wahl, ein drittes Romanheftheldinnen-Hintertürchen gibt es dieses mal aber nicht. Deshalb stimmt sie der Operation zu. Nun wird auch aufgeklärt, was wirklich mit Lydia los war. Collum zapfte ihr in den Nächten unter Hypnose ihre dunkle Magie ab, um sie nun Coco einzuflößen. Dadurch kann sie ihre Schwarze Seele aufnehmen, die allein herum schwebt und schon lange nach ihr sucht.
„Willkommen in der Schwarzen Familie, Coco Zamis!“
Na also! Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit. Aber ich kenne die Serie jetzt bald 30 Bände und weiß, dass ich mit meiner Freude vorsichtig sein muss. Es wäre die erste richtig große Veränderung in der Serie nach all den Jahren. Ich bin mir sicher, Michael kann wieder zurück verwandelt werden und der Clan kommt irgendwann nach Wien zurück. Allerhöchstens hat es Adalmar jetzt wirklich erwischt, aber dann hätte Thekla das ja merken müssen. WENN Coco von nun an zur bösen Seite wechselt würde das einiges erklären. Die Namensänderung von „Coco Zamis“ zu „Das Haus Zamis“, denn dann geht es nicht mehr um die Abenteuer einer außergewöhnlich netten Hexe, sondern um die Abenteuer einer Dämonenfamilie. Eine böse Coco würde auch eine wunderbare Abgrenzung zur Dämonenkiller-Serie bieten. Und ganz zu meiner Freude wahrscheinlich einige Szenen, die mich bis jetzt regelmäßig störten, überflüssig machen. Dass die Gutmensch-Hexe mit ihrer Art bis an diesen Punkt überlebt hat ist schon sehr dem Eingriff der Autoren von Außen geschuldet.
Ich denke schon, dass Coco jetzt die Schwarze Seele in sich trägt. Aber wird sie damit wie ihre Mutter eine waschechte Dämonenhexe? Oder halten sich ihre beiden Gesinnungen in der Waage? Schlimmstenfalls schafft Coco es in zehn Bänden ihre dunkle Seite wieder komplett zu entfernen. Der Cliffhanger ist auch sehr fies, man kann nicht einmal erahnen, wie es nun weiter geht.
Deshalb keine Vorschlusslorbeeren-Punkte von mir.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller