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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 13.11.2014 14:40.
In Kalkutta sterben Menschen eines plötzlichen Todes, aber es ist oftmals keine Todesursache festzustellen. So auch Bilip Akon, der Freund und Kumpan von Danhib Mucher, zwei Pakistani, die einen gefährlichen Diamanten an die Frau bringen wollen und sollen. Durch die junge Inderin Adida Modderjee alias X-GIRL-R fällt ein Verdacht auf den berühmten Yogi Lolit Kaikun. Er könnte etwas damit zu tun haben, denn seine Künste und sein sagenhafter Reichtum machen ihn verdächtig. Und so befindet sich Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C mit ihrer Kollegin auf einer großen Party in Kaikuns Haus. Die Inderin sucht nebenbei auch nach Beweisen für den plötzlichen Tod ihres Bruders, der ebenfalls aus unerklärlichen Gründen verstarb. In einem uralten Keller, der unter dem Keller von Kaikuns Haus liegt, stößt Morna Ulbrandson, die mit vollem Körpereinsatz weiterermittelt , alsbald auf eine Höhle mit einer lebensgroßen Statue der indischen Göttin Kali, deren eines Auge der Todesdiamant aus Satans Krone ziert! Von da an überschlagen sich die Ereignisse, denn plötzlich steht jemand hinter der Schwedin. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 10.08.2024 15:29.
Die Männer und Frauen von der PSA haben plötzlich alle Hände voll zu tun und müssen sich einem Grauen stellen, das durch nichts zu bekämpfen ist, auch nicht mit ihren Smith & Wesson Laser-Waffen ...
Meinung: Der Roman beginnt gleich einmal unheimlich mit den Erlebnissen von Edna Grain, einer alten Frau, und denen des Pakistanis Danhib Mucher. Jürgen Grasmück alias Dan Shocker dreht von Beginn weg die Spannungsschraube kontinuierlich nach oben, mit der einzigen Ausnahme, als er lang und breit die Party des Lolit Kaikun beschreibt. Das hätte auch etwas kürzer sein können. Aber insgesamt geht alles in diesem Roman stimmig vonstatten, obwohl auch hier natürlich wieder der »Kommissar Zufall« arg strapaziert wird. So zum Beispiel mit der Szene im New Yorker Flughafen, als Larry Brent und Iwan Kunaritschew genau auf Edna Grain und einen Jungen treffen, der eine Musikkassette abspielt, auf der plötzlich ein Hilferuf von Morna Ulbrandson aus Kalkutta zu hören ist. Das klingt schon etwas nach starkem Tobak für mich, aber man soll ja nicht alles auf die Goldwaage legen, sondern den Roman auch genießen. Auf jeden Fall werden anhand dieses »Vehikels« die Top-Agenten in den Fall hineingezogen und machen sich auf die Suche nach ihrer Kollegin.
Was sich mir an diesem Plot überhaupt nicht erschließen will, ist die Sache mit der indischen Totengöttin Kali und unserem »christlichen« Teufel alias Satan. Wenn auch der Autor eine etwas an den Haaren herbeigezogene Begründung abliefert, so frage ich mich dennoch, ob sich das Ganze nicht doch mit den indischen Göttern und Götzen bewerkstelligen hätte lassen. Irgendwie fällt es mir schwer, einen indischen Yogi sich mit unserem Teufel einlassen zu sehen. Das nehme ich dem Autor nicht ab. Dennoch hat er es verstanden, das Geschehen recht unheimlich zu schildern. Sieht man hiervon ab und nimmt man den Roman einfach als Grusel-Krimi hin, der er ja ist, dann steht einem gruseligen Lesevergnügen nichts mehr im Wege.
Ein paar Fehler sind dem Autor auch passiert: Auf Seite 4, Spalte 1, Absatz 5 hängen noch schwere Wolken eines Monsunregens am Himmel, keine Sterne und kein Mond sind sichtbar. Auf Seite 24, Spalte 1, Absatz 6 schleicht sich Morna im Licht der Sterne in Richtung des geheimnisvollen Kellers.
Auf Seite 8, Spalte 2, Absatz 3 tragen die Damen kostbare Sahries. Gemeint sind wohl Saris ...
Auf Seite 14, Spalte 1, Absatz 1 hat jemand Angst, dass man ihn vorzeitig im Garten entdeckt, auf derselben Seite in Absatz 11 heißt es aber: ... denn er war unsichtbar. Hä?! Und das Ding ist dann die ganze Zeit über tatsächlich unsichtbar!
Auf Seite 16, Spalte 2, Absatz 3 + 6 ist ein schönes Beispiel zu finden, wie der Genitiv aus Adida Modderjees Vornamen plötzlich eine Sportschuhmarke macht, nämlich Adidas Modderjee.
Auch der Vorname Kaikuns, Lolit, ist wohl wieder einmal eine typische Wortschöpfung des Autors. Den hat er ziemlich sicher von Lolita abgeleitet, was einmal das Synonym für eine Kindfrau ist und in den 1950er- und 1960er-Jahren der Name einer relativ bekannten österreichischen Schlagersängerin war.
Fazit: Ein Roman, den man ohne Weiteres zum Lesen empfehlen kann. Er ist recht kurzweilig geschrieben und zieht die Spannungskurve ständig nach oben. Den kleinen Durchhänger zu Beginn des Romans empfinde vielleicht nur ich so, andere Leser womöglich nicht. Am Schluss gibt es sogar einen interessanten Cliffhanger, von dem ich aber nicht weiß, ob der Autor ihn jemals weitergeführt hat ...
Ich vergebe 4 von 5 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild wird genau so im Roman beschrieben und stellt eben diesen ominösen Todesdiamanten aus Satans Krone dar. Die Fingernägel sowie die Lippen des Teufelsgesichts gehören anscheinend Morna Ulbrandson höchstselbst. Recht gut gemalt von Meister Lonati, aber dennoch habe ich schon Besseres von ihm gesehen. Nur dieser grauenhafte lila Hintergrund der Pabel'schen Heftversion gefällt mir überhaupt nicht, das gibt noch einen halben Punkt Abzug.
Ich vergebe 2 von 5 Smith & Wesson Laser.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.