Irgendwie hängengeblieben war bei mir ja der Auftritt des Autor mit einem JS Roman nach der 2400 nicht wirklich. Ich stellte ja eher mit Erstaunen fest, das es sogar eine knausrige, minimalistische Rezi von mir dazu gab. __________________
Um die Lücke zwischen den Abolieferungen von MX zu überbrücken machte ich mich wie so oft an die inzwischen jenseits von Gut und Böse liegende Romanheftvorschausuche bei Basteiserien. Dabei stach mir der vorliegende Prof. Zamorra heraus.
Ich hätte nicht gedacht das meine anfängliche Neugier darauf wie der Autor sich in diesem Universum schlägt, so beim Lesen belohnt wurde. Thematisch auf mein Lieblingsthema setzend, voreingenommen wie ich nun einmal bin hat mich diese Story dann doch begeistern können. Hilfreich vielleicht auch das ich nicht mal im Ansatz versuchen musste diese Geschichte in den Serienkosmos einzuordnen. Im Vergleich zum Sinclairabenteuer war dieses hier für mich um genau diese Welt besser und unterhaltsamer. Auch wenn es gewisse Längen im mittleren Teil vorwies überraschte das Finale der Lektüre dann doch in gewisser Weise unerwartet und brachte das Abenteuer perfekt zu Ende.
Wenn auch nicht unbedingt so gewollt, brachte mich ein Absatz zum schmunzeln...
>>''Und Sie, Zamorra, spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn Sie sind der Träger von Merlins Stern. Und das ist nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, die einzige Waffe, die dem Spuk auf Dauer ein Ende bereiten kann.''<<
Im ureigensten Vergleich zu Sinclair´s Zug ins Nirgendwo kommt Zamorra´s Vergangenheitsbewältigung dann doch besser bei mir weg.
Dafür gibt von mir ein Sehr Gut, immer darauf ausgelegt was ich von einem Heftroman so erwarte. Ich lass mich also immer noch gerne überraschen! Danke dafür...
...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
Handlung: Zamorra begrüßt Bruder Giacomo aus dem italienischen Kloster San Pellegrino als Gast auf Château Montagne. Giacomo war ebenfalls ein ausgewiesener Experte für Parapsychologie und andere übersinnliche Ereignisse. Zuletzt versuchte er mehrmals mit Zamorra in Kontakt zu treten, bis es endlich klappte. Giacomo präsentiert Zamorra seine Forschungsergebnisse zur Geisterschlacht aus dem Jahr 1517 in der Nähe von Bergamo. Nach seinen Auslegungen steht das Ende der Welt unmittelbar bevor, weil die Dämonenkrieger bereits dabei waren in der ewigen Schlacht die Oberhand zu gewinnen. Immer wieder gelang es ihnen, im Geheimen, Angehörige der Kräfte des Lichts zu eliminieren. Nur Zamorra könnte noch mit „Merlins Stern“ die Schlacht zugunsten des Lichts wenden. Weil Giacomo bereits, mit auf ihn angesetzten Verfolgern rechnet, tritt er die Rückreise nach Bergamo alleine an. Kurz darauf erhalten Zamorra und Nicole die Nachricht von Giacomos Tod. Nun treten auch sie unverzüglich die Reise nach Bergamo an. Zamorra und Nicole wollen sich an die Kontaktadresse wenden, die ihnen Giacomo in weiser Voraussicht gab. Trotz aller Vorsicht, sind die Dämonenkrieger bereits vorbereitet. Sie stellen Zamorra und Nicole eine Falle, die auch prompt zuschnappt. Wird es den Dämonenjägern trotzdem noch gelingen ihren Auftrag zu erfüllen? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 07.06.2025 14:38.
Meinung: Dieser Roman war die Zamorra – Premiere für Alfred Bekker. Darüber wunderte ich mich sehr. Ursächlich für die Verwunderung waren meine bisherigen nicht so guten Erfahrungen mit Romanen von Alfred Bekker für die John Sinclair – Serie. Von allen an der Sinclair – Serie beteiligten Autoren passten für mich Alfreds Romane am wenigsten zum Serien-Kosmos. Würde das nun bei PZ anders sein? Ich hoffte es und war zumindest erst einmal gespannt. Spektakulär wirkte auf jeden Fall das zum Roman passende Titelbild. Dieses erstellte wieder Mario Heyer mit KI – Software.
Mit der Geisterschlacht wählte Alfred ein Thema, dass auf einer realen Legende aus dem Jahr 1517 aufbaute. Dem Jahr, in dem auch Martin Luther seine Thesen anschlug. Auch einige bekannte Alchimisten wurden namentlich genannt und in ihrer Zeit in die Handlung integriert. Das Thema passte natürlich nicht recht zum üblichen Höllenbild in der Serie, aber auf dem Gebiet war ja speziell die Zamorra – Serie flexibel.
Dagegen waren Nicoles Auftritte meist ärgerlich und besonders die Tatsache, dass sie beim Besuch von Bruder Giacomo nackt ins Zimmer kam, konnte ich nur als plump und peinlich bewerten. Das gleiche galt für ihren völlig unnötigen exhibitionistischen Anfall im Hotel auf der Seite 42. Ich wusste nicht was Alfred da geritten hatte. Sollte es eine Hommage an Werner Kurt Giesa sein? Wenn ja, hätte sich Alfred dafür etwas geschickteres aussuchen sollen, als eine plumpe Wiederaufbereitung von abstrusen Männerfantasien aus vergangenen Tagen. Diese wirkten meiner Meinung nach heutzutage sehr antiquiert und waren auch nicht mehr mit dem aktuellen Frauenbild zu vereinbaren. Jedenfalls waren die Zeiten der ständig nackten Nicole in der Serie längst vorbei. Das hatte Alfred wohl noch nicht verstanden.
Die aktuelle Verbesserung der M-Abwehr wurde lobenswerterweise auch in diesem Roman erwähnt. Der Umstand das „Merlins Stern“ mittlerweile von Michael neu geschaffen wurde fand dagegen leider keine Erwähnung. Obwohl gerade das Amulett in diesem Roman eine entscheidende Rolle spielte. In diesem Zusammenhang tauchte auch ein Problem auf. War es überhaupt noch richtig, dass das Amulett an Zamorras Kräften zerrte? Meiner Meinung nach dürfte es nicht mehr so sein. Dass das Amulett an den Kräften seines Trägers zerrte, war doch erst durch den Bug von Asmodis entstanden. Dieser war aber zusammen mit dem alten Amulett vernichtet worden.
Nebenbei bemerkt, auch die neue Verschlüsselung ihres Dhyarras durch Nicole, fand keine Erwähnung und Berücksichtigung. Es wurde aber an passender Stelle erwähnt, dass es das eigentliche Flammenschwert nicht mehr gab, wenigsten etwas. Durch die zusätzliche Verbindung mit der Dhyarra – Magie schuf Nicole ein neues Flammenschwert zum einmaligen Gebrauch für diesen Fall. Dieses war ihr stärkster Auftritt im Roman.
Das Thema selbst, es ging um nichts geringeres als das Schicksal der ganzen Welt, wirkte ähnlich dick aufgetragen wie die Themen einiger James Bond – Filme. Der Schreibstil von Alfred machte einen sehr unsauberen und unkonzentrierten Eindruck. Es wimmelte nur so von Textfehlern, fehlende Wörter, falsche Wörter und Zeitfehler, waren in inflationärer Anzahl über den ganzen Roman hinweg verteilt, was mich beim Lesen ziemlich nervte. Auf der Seite 6 wurde Giacomo noch als Mönch aus dem Kloster San Pellegrino vorgestellt. Im Laufe des Romans stellte sich aber heraus, dass er und seine Mitstreiter gar nicht mehr in diesem Kloster wohnten, sondern wechselnde Quartiere aus Sicherheitsgründen bevorzugten.
Insgesamt beurteilt war es also, meiner Meinung nach, bestenfalls ein mittelmäßiges Zamorra Debüt von Alfred Bekker gewesen. Die anfängliche Spannung ließ im Verlauf des Romans immer mehr nach. Möglicherweise waren zu viele lange Gespräche mit den Mönchen daran zumindest teilweise Schuld. Am Ende gab es noch einen Schluss, der zumindest noch kleine Überraschungen parat hatte. In der Gesamtbewertung entschied ich mich final für die Note 4 = Ausreichend und gab dazu passend 2 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Mittel ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
__________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 08.06.2025 17:35.
Zitat:
Original von Loxagon
Sein zweiter Zamorra
Der Erste war 869 "Der Affengott"
Danke für den Hinweis Lox. Der Grund warum ich das nicht wusste war, das ich bis Band 900 nur die wichtigsten Romane und die Hardcover las und erst ab Band 900 alle Romane. Allerdings steht im Forum W.K. Giesa als Autor für Band 869.
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