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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 166: Rückkehr zum Mummelsee
Luguri bebte vor Zorn. Mit grell leuchtenden Froschaugen, eine stinkende Rauchwolke hinter sich herziehend und feines Elmsfeuer um die Fingerkuppen, marschierte er mit weit ausgreifenden Schritten durch die dunklen Gänge der Vulkanfeste. Hin und wieder stieß er einen unmenschlichen, hysterischen Schrei aus, und wehe dem Dämon, der dem Fürsten in die Quere kam. Die Mitglieder des Hofstaats, den er inzwischen zu sich in den Vulkan geholt hatte, spürten sein Kommen, seine Nähe, und wichen panisch in die Nebenhöhlen zurück. Wer dennoch das Pech hatte, ihm über den Weg zu laufen, überlebte diese Begegnung nicht. Zwei Skelettkrieger, ein Wolfsdämon sowie drei niedere Teufelchen hatte dieses Schicksal bereits ereilt. Der Erzdämon war außer sich wie niemals zuvor. »Ich hatte ihn schon!«, schrie er und bog um eine Ecke, aus der ihm zwei Ghoule in ihrer abstoßenden Erscheinung entgegentraten.
Rückkehr zum Mummelsee
Martin Kay (= Martin Knöpper)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
04.01.2025
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 36 »Dämonenkrieg«.
Ich gebe mal ein gut. Etwas enttäuschend: Mit diesen Kommandostäben, die Wunder wirken, haben Dorian und sein Begleiter ja leichtes Spiel. Umso mehr Probleme gibt es für Coco im 17. Jahrhundert. Das war schon sehr viel besser. Außerdem rollt in der Gegenwart ein weiterer Angriff gegen die Burg. Ich hoffe, das wird spannend.
Die Belagerung des Castillos ist ausgestanden. Während die Helden mit den Aufräumarbeiten beginnen, plant Luguri schon seinen nächsten Schlag. Der Oberdämon hat noch nicht aufgegeben. Und Orakel Phillip plappert wieder dummes Zeug, das niemand im Castillo versteht.
Dorian und Unga begeben sich dann zu den Ruinen von Schloss Mummelsee. In einer kleinen Szene schaut Unga den hübschen Spaziergängerinnen hinterher und es wird erwähnt, dass er zwar eine Freundin hat, aber sich hin und wieder einen Seitensprung“ erlaubt“. Man(n) wird sich ja nochmal was gönnen dürfen. Dorian wird indes von Skeletten angegriffen, hat dank des Kommandostabs aber keine Probleme mit ihnen. Er kann sie sogar ausfragen und erfährt, dass im See die böse Hexe Grindel wohnt. Und nebenbei betreibt sie ein Hotel in der Nähe. Das ist aber menschen- und dämonenleer. Vielleicht ein Anlaufpunkt für später.
Also erstmal weiter zu den Schlossruinen, die magisch verborgen sind. Auch hier wirkt der Kommandostab Wunder. Zufällig befindet sich der Giftatmer gerade hier. Moment, der müsste doch jetzt im Centro Terrae sein. Seltsam. Was wird hier gespielt? Die beiden fliehen ins Hexenhotel und der Seuchendämon verfolgt sie zum Glück nicht. So unbewohnt wie angenommen ist das Hotel doch nicht. Plötzlich tauchen Untote auf und dann stehen sie Grindel höchstpersönlich gegenüber. Wie gewohnt ist Dorian seinen Gegnern mit dem Kommandostab über und die Hexe packt aus. Beim DK haben die Helden es echt einfach, an Informationen zu kommen.
Grindel behauptet, dass es weder eine Burgruine gibt noch einen Dämon, der dort haust. Also nehmen die Helden sie als Geisel mit dorthin. Sie bezahlt ihren Irrtum mit dem Leben, der Giftatmer macht kurzen Prozess mit ihr. Dorian und Unga sind irgendwie immun gegen seinen Zauber. Das wird immer seltsamer. Und dreht sich ziemlich im Kreis. Vom Hotel, zur Burg, zum Hotel, zur Burg. Ohne dass es einen Erkenntnisgewinn gibt. Da die Helden nicht in Gefahr sind, können sie sich in aller Ruhe überlegen, wie sie den Giftatmer aus der Ruine vertreiben. Später. Erstmal marschiert man wieder zum Hexenhotel. Na toll. Von dort aus geht es zurück zum Castillo. Wie jetzt? Was hat die Tour zum Mummelsee dann gebracht? Gut, sie wissen jetzt, dass der Giftatmer sich in der Ruine befindet. Und Grindel hat ihnen von einem Schatz im See erzählt. Aber braucht man dafür einen ganzen Roman?
Oder eher einen halben. Im letzten Heftviertel bereiten Zakum und Angelina den Angriff auf das Castillo vor. Und zicken sich dabei ordentlich an. In der Krypta des Castillos stehen Urnen mit der Asche einer Hexenfamilie. Die erstehen jetzt aus der Asche wieder auf. Und dann gibt es noch die Vergangenheitshandlung um Coco.
Sie konnte Olivaro beschwatzen, den dämonischen Raid zu sabotieren und damit die Zeitlinie zu ändern. Ein Sieg auf ganzer Linie. Jetzt muss sie nur noch einen Weg zurück in die Gegenwart finden. Coco hat weiterhin keinen Anhaltspunkt, aber ganz praktisch wird sie von einem Fremden angesprochen, der ihr angeblich dabei behilflich sein kann. Coco muss nur schnellstmöglich zum Bodensee, wo sie ursprünglich in der Vergangenheit gelandet war. Könnte eine Falle der Dämonen sein, ich wäre misstrauisch. Coco hingegen macht sich wenig Gedanken. Sie will nur nach Hause. Durch ihre Zeitmagie ist sie übermächtig. Was soll ihr schon passieren? Die auf dem Weg lauernden Dämonen und Banditen sind kein Problem. So wird sie übermütig. Bis ihr eine vergiftete Kröte ins Gesicht springt und ihr irgendeine magische Krankheit aufhalst. Damit hat sie nicht gerechnet. Kein Gegenzauber und kein Heiltrunk wirkt. Das scheint Cocos Ende zu sein. Völlig überraschend taucht dann Olivaro auf. Er will Coco heilen, wenn sie ihm dafür von seiner Zukunft erzählt. Aber die Zeitlinie ist doch jetzt geändert, was auch Auswirkungen auf die Gegenwart haben sollte und was dort mit Olivaro passiert. Man hätte diesen Zeitlinien-Quatsch wirklich lassen sollen und es bei einer simplen Zeitreise belassen.
Rein handwerklich lässt sich dieses Heft wirklich besser lesen, als die von Earl Warren. Solidere Schreibe, weniger teils lachhafte Klischees und Übertreibungen. Sexismus ja, aber nicht so billig und ekelhaft verpackt. Der Plot bleibt leider. Ich kann es kaum erwarten, dass Coco wieder in der Gegenwart ist. Ohne sie hätten mir die Erzählungen aus Dorians Leben als Matthias Troger sicher besser gefallen. Und in der Gegenwart gibt es eine zweite Belagerung des Castillos, nachdem die erste abgewehrt wurde. Für mich ist da die Luft raus. Als weitere Handlung reisen Dorian und Unga zum Mummelsee, was aber wenig interessant ist und für mich eher Seitenschinderei. Sicher nicht unnötig, weil sie dort zwei Dinge erfahren. Man hätte es nicht so aufblähen müssen. Dafür läuft man ständig zwischen der Burgruine und einem Hexenhotel hin und her. Was eigentlich kein Hotel ist, weil es dort keine Gäste gibt. Nur die böse Hexe und ein paar Kanonenfutteruntote. Irgendein altes Anwesen hätte es auch getan.
MITTELmäßige (5 von 10 Freaks). Bei sämtlichen aktuell laufenden Handlungen ist die Luft raus und ich würde gerne mehr von Martin Kay in einem frischen Zyklus lesen.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller