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Ich liebe es,wie man durch die Tagenbücher das seelische Innenleben von Lisa kennenlernt (ihre Beobachtungen und ängste),die ihr Mann Dave alle als Hirngespinst abtut. Auch Katherine und ihre Tochter Ciara spielen hier eine wichtige Rolle.Schwarze und weisse Geister haben auch im letzten Drittel ihr Anteil an der Geschichte. Wie schon im Roman Zahn um Zahn, wo man auch das Innenleben mitbekommt.ist er flüssig geschrieben und man kann im gut folgen. Ich gebe hier ein sehr gut.
Nach akzeptablem Start spielt John schon ab Seite 5 mit und liest ab Seite 9 schon im Tagebuch der verschollenen Lisa Roux. Dieses zieht sich dann bis Seite 30 hin. Richtig in Fahrt kommt der Roman dann für mich auch nicht.
Irgendwie ein „komischer“ JS Roman. Das Schluss-Kapitel (Abend essen mit Glenda) fand ich gut.
Bewertung : Mittel
Handlung: John wird in seinem Büro ungeduldig vom Feuerwehrmann Dave Bristol erwartet. Dave sorgt sich um seine hochschwangere Freundin Lisa Roux, die am Vorabend spurlos verschwand. Dave telefonierte noch um 18 Uhr mit ihr, um ihr zu sagen, dass er später heimkommen wird. Als er dann um 20 Uhr nach Hause kam, war Lisa nicht mehr da. Seine eigenen Nachforschungen blieben erfolglos. Dave reicht John Lisas Tagebuch in der Hoffnung, dass dort drin ein Hinweis zu finden ist. John liest im Tagebuch von seltsamen Ereignissen, die Lisa hörte oder wahr nahm. Dave dagegen blieben sie komplett verborgen. John entschließt sich dazu, sich zusammen mit Suko, Dave´s Haus, am Rand von London, einmal persönlich anzusehen. Gab es noch Hoffnung für Lisa Roux und ihr ungeborenes Kind? __________________
Meinung: Ein neuer Roman von Marie Erikson, der einmal mehr sehr außergewöhnlich und rätselhaft begann. Ein düsteres Titelbild mit der Gestalt eines Henkers im See, erstellte wieder Mario Heyer mit KI – Software. Die dunklen Häuser mit den Laternen im Hintergrund sahen gruselig aus, wirkten aber auch etwas alt. Meiner Meinung nach sogar zu alt. Vermutlich sollte das Aussehen der Häuser in der Vergangenheit dargestellt werden.
Wie bisher immer bei Marie, war auch dieser Roman kein gewöhnlicher gewesen. Irgendwie erinnerte mich das Thema des Romans ein wenig an den Klassiker „Rosemarys Baby“. Auch in diesem Film machte die hochschwangere Rosemary Beobachtungen, die ihr niemand glauben wollte. Die Rückblenden aus dem Tagebuch, das John las, dauerten ungefähr bis zur Romanmitte. Mir gefielen die langsamen und geheimnisvollen Enthüllungen über Lisas Empfindungen, die sich nach und nach aus ihrem Tagebuch ergaben. Lisa wurde zunehmend verzweifelter. Sie roch ekelhafte Gerüche, hörte Stimmen, die sonst niemand wahrnahm, sah Geisterkinder, fühlte sich im Bad beobachtet usw. Das Problem war, dass außer ihr niemand diese Dinge wahrnehmen konnte. Außerdem gab es noch in der Nähe ihres Hauses, den unheimlichen Hekerssee. In dessen Wasser sich einige Dinge spiegelten, die Lisa wahrnahm. Sehr bedenklich klang für mich auch der Zusatz „Tag X - vom Rest meines Lebens“ als Überschrift der jeweiligen Abschnitte in Lisas Tagebuch.
Kleine Schwierigkeiten gab es bei der genauen Standortbestimmung der ehemaligen Richtstätte. Auf der Seite 25 schrieb Marie, dass sich die Richtstätte einst dort befand, wo heute der See war. Dazu passte es nicht ganz, dass auf der Seite 29 stand, dass das Haus von Dave und Lisa auf dem Gelände der ehemaligen Richtstätte stehen sollte. Schließlich fand John die Richtstätte im See. Nach der Ansicht aus der Vergangenheit schien sich die Richtstätte aber trotzdem auch dorthin auszubreiten, wo heute das Haus von Dave und Lisa stand. Demnach waren also wohl beide Standortbestimmungen nicht ganz falsch gewesen.
Um den Fall zu lösen, führte auch Johns Weg 350 Jahre zurück in die Vergangenheit. Also in die Zeit als diejenigen noch lebten, deren Geister und Echos Lisa in der Gegenwart quälten. Als da wären, der Henker, die verwahrlosten Kinder, die mit den Leichen am Galgen spielten und ein Serienmörder, bei dem sich die Leichen, wie Brennholz, stapelten.
Die Flucht zurück in die Gegenwart, ohne dabei dem Henker und seinen Helfern zum Opfer zu fallen, wurde für John und seine Begleiterinnen zur Mammutaufgabe. Besonders weil bei Lisa auch noch die Wehen einsetzten, deren Abstände sich stetig verkürzten. Im letzten Kapitel ließen John und Glenda den Fall, bei einem gemeinsamen Essen, ausklingen. Nebenbei wurde auch noch Glendas Dienstjubiläum gewürdigt, dass John beinahe vergaß. Lisas Baby hatte den schönen Namen Johanna Suiko erhalten. So wurde nun auch das erste Mädchen nach John und ebenfalls auch nach Suko benannt.
Die Zahl der Textfehler bewegte sich noch im normalen Rahmen. Allerdings gab es, auf der Seite 49 linke Spalte unten, auch eine Namensverwechslung. Marie verwechselte an dieser Stelle die Namen Lisa und Ciara. Lisa stand im Text, es hätte aber Ciara heißen müssen, die sich mit John unterhielt.
Zum Abschluss eines jederzeit kurzweiligen und spannenden Romans fehlte nur noch meine Gesamtbewertung. Ich entschied mich dafür die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Kreuzen an Marie zu vergeben. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Sehr Gut ab.
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