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Im Jahr 1902 sticht im Hamburger Hafen der Passagierdampfer ›Friedrich der Große‹ in See. Sein Ziel ist Singapur, und an Bord befindet sich Mali Bannák, die junge Gattin des siamesischen Botschafters in Deutschland. Was die meisten der anderen Passagiere nicht wissen: Mali ist auf der Flucht vor einer dämonischen Macht, die ihr nach dem Leben trachtet! Einer Macht, der kein Mensch gewachsen ist – bis auf den attraktiven Ethnologen Professor Barth, der sich seit langer Zeit mit fremden Kulturen und dem Übersinnlichen befasst. Ihm hat sich Mali anvertraut in der Hoffnung, dass er sie beschützen kann vor dem namenlosen Grauen!
Geschrieben von Raymond Haffner
Erscheinungsdatum: 23.11.2024
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Weil es keine sympathischen Figuren gab, mir aber das Setting der Kaiserzeit im Jahr 1902 sehr gut gefiel, gebe ich mal ein sehr gut. Der Roman riecht ein wenig nach Fortsetzung, nicht unbedingt inhaltlich, aber die eine oder andere Figur könnte sicher noch mal auftauchen bzw. die eine oder andere Geschichte in derselben Zeit spielen.
Theoretisch ist sogar ein Shared Universe mit Musgrave Hall denkbar bzw. irgendwann könnte es auch mal eine Prequel-Story zu Musgrave Hall im Jahr 1902 geben. Aber vielleicht sind das auch nur Wunschträume eines Heftromanlesers
Dann krame ich mal eine "alte" Rezi raus, wo ich mir wegen der Bewertung unsicher war. Und dabei belasse ich es wohl auch. Vielleicht war ich zu dumm für den Roman.
Dr. Wilhelm Barth beschäftigt sich auf seinen Forschungsreisen mit dunkler Magie und wird daher von der Frau des siamesischen Botschafters gebeten, sie vor einem Schwarzmagier zu schützen, der hinter ihr her ist. Irgendwie hat das mit Bambusfläschen zu tun und diese Dinger sind dem Doktor schon untergekommen.
So richtig verfolgt der Doktor die Sache aber nicht. Mali Bannák ist mit ihrem Mann schon auf einen Passagierdampfer gestiegen und er überlegt immer noch, ob er ihr helfen soll. Und es gibt weitere Handlungsstücke. Mali Bannák hat ihren Mann mit Phraya Suan betrogen. Wilhelms alter Freund William Pembroke wurde ermordet. Wilhelms Assistent Xaver schnüffelt neugierig herum. Friedrich, Baron von Karchen, und Prinz Ahmad, Sohn des Sultans von Kelantan, sind erbost, dass der Doktor an der Sache mit den Bambusfläschen dran ist.
Dann will der Doktor Mali Bannák doch helfen. Dafür muss er erstmal im Zug von Berlin nach Hamburg, wo der Dampfer ablegt. Wilhelm Barth lernt auf dem Dampfer den hamburger Händler Thorwald Bellheimer, Major Heinz Hoherstetten aus Kassel und Professor Dr. August Lorenz aus Nürnberg kennen. Noch mehr Namen.
Kaum läuft das Schiff aus, macht sich die untreue Mali Bannák an den Doktor ran und er erliegt ihr natürlich sofort. Schaukelnde Brüste und geiler Sex bei Wellengang, da setzt die männliche Vernunft halt aus. Auch wenn es seine Klientin ist. Später wird der Doktor bei einem nächtlichen Spaziergang an Deck vom Baron von Karchen angegriffen. Er kann seinen Gegner ausschalten und über Bord werfen, wo er von einem krokodilartigen Wesen geschnappt und verschlungen wird.
Ich bin jetzt mit dem Roman zur Hälfte durch und nicht sehr begeistert. Liest sich eher wie der Anfang eines Agatha Christie Detektivromans. Sehr viele längere Namen mit Adelstitel oder akademischem Titel. Haufenweise verschiedene Spuren werden gelegt. Alles ist sehr mysteriös. Was wird hier eigentlich gespielt? Trotz einiger entsprechender Szenen liegt der Fokus von Raymond Haffner eher auf dem Aufbau seines Rätsels als auf Schauerstimmung und Grusel. Sieht für mich außerdem danach aus, als wäre Mali Bannák mehr als das arme Opfer, sondern die Spinne in ihrem Netz. Sie will auch nicht von Bord gehen und sich in Sicherheit bringen, sondern Wilhelm Barth hat sich gefälligst schleunigst um den Schwarzmagier zu kümmern.
Mali Bannák wird dann aber doch von irgendetwas getötet. Und die bekannten Nebenfiguren reden nur rätselhaftes Zeug. Vom Sultan, der der Herr des Schiffs und ihrer aller Seelen ist. Wilhelm träumt komisches Zeug und sieht komisches Zeug. Schatten, Krabbelspinnen. Irgendetwas an Bord massakriert und frisst Menschen. Ich muss sagen, der Roman hat mich verloren. Zumindest im Stil und einer klaren Linie. Das liest sich jetzt plötzlich alles so dramatisch wie ein depressives Cthulhu-Abenteuer oder eine Folge Twilight Zone und ich frage mich, wie wir in diese Situation gekommen sind. Ich habe das Heft dann erstmal einen Tag überfordert und verwirrt beiseite gelegt.
Wilhelm überlegt schon, ob er sich selbst erschießen soll, um dem Grauen zu entkommen, trifft dann aber auf weitere Überlebende. Von denen ihn dann aber einer umbringen will. Und er hat erneut seltsame Alpträume. Wilhelm kämpft sich mit einer weiteren Passagierin durch das Schiff und sie haben weitere seltsame Begegnungen. Bis sie auf den Sultan treffen, der über das Schiff herrscht. Er ist ihnen über, aber Wilhelm hat eines seiner Bambusfläschen dabei, das er in seiner Not öffnet und damit einen bösen Geist freilässt. Also ereignet sich das alles wirklich. Ich hatte bis jetzt die Vermutung, dass Wilhelm Halluzinationen hat, so verworren und zusammenhangslos sind die Szenen auf dem Schiff.
Als Wilhelm später auf dem füherlosen Spukdampfer aufgelesen und gerettet wird, erzählt er zum Glück nochmal zusammenfassend in einem Absatz, was sich ereignet hat, aber selbst da komme ich nicht so richtig mit. Und beim Epilog auch nicht.
Mir fällt eine gute Bewertung des Romans schwer, weil er mich schlichtweg überforderte und ich ihn nicht begriffen habe. Vielleicht stammt das Skript noch von den inzwischen eingestellten Ufo-Akten und Raymond Haffner wollte es nicht ungenutzt lassen, sondern den Roman leicht abgeändert im Gespenster-Krimi rausbringen.
Die erste Hälfte des Romans ist eher Krimi denn Gespenster, was ja erstmal nicht schlecht, sondern eine stilistische Entscheidung ist. Irgendetwas geht auf dem Dampfer vor sich, irgendetwas lauert. Dann hat der Protagonist eine lange Ruhephase auf dem Schiff und als er erwacht, hat das Böse das Schiff übernommen. Also so richtig. Nur er und einige wenige Passagiere leben noch und er hat grausig-seltsame Begegnungen. Diese zweite Hefthälfte erinnerte mich eher an Twilight Zone…oder Akte X…oder bestimmt die Ufo-Akten. Es ist kein normaler geradliniger Grusel, sondern ziemlich „seltsam“ und „kreativ“. Ich kann es schlecht beschreiben, konnte aber wirklich nichts mit der Geschichte anfangen.
Deshalb möchte ich keine Wertung vergeben. Oder ich lese den Roman irgendwann noch ein zweites mal und lege eine Bewertung nach.
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