Handlung: Im Zwiespalt ihrer Gefühle vollendet Nicole nun doch die begonnene Aufstockung ihres Dhyarra erfolgreich. Gleichzeitig macht der dem Wahnsinn verfallene Zamorra erste Fortschritte, indem er sich wieder an Nicole erinnert. Wird es dem Professor doch noch gelingen sich aus dem Labyrinth des Wahnsinns zu befreien und in sein wahres Leben zurück zu kehren, ganz nach dem Vorbild des Magnus Eysenbeiß?

Meinung: In Merlins Stern gab es nun doch eine offizielle Aufklärung darüber, dass Thilo zwar den zweiten Teil der letztjährigen Crossover-Trilogie mit John Sinchair und Dorian Hunter schrieb, sein Text aber in großen Teilen (40% Inhalt, 80% Text) von Dennis Erhardt umgeschrieben wurde. Vermutlich galt das auch für den ersten Teil von Ian Rolf Hill. Daher kam also im Zamorra-Teil die unpassende und irritierende Ich-Form und der auffallend gleiche Schreibstil, der weder zu Ian Rolf Hill noch zu Thilo passte, was mir schon beim damaligen Lesen auffiel. Wirklich wieder erkannt hatte ich diese beiden Autoren in der Crossover-Trilogie nicht. Meiner Meinung nach war es ganz schlechtes Teamwork und auch Hinterlist den Kollegen gegenüber. Wenn Dennis Erhardt deren Arbeit nicht passte, hätte er besser gleich alles allein geschrieben. So war es gewiss nicht die feine Art und außerdem eine Mogelpackung und Irreführung der Leser, die nach der Werbung 3 Teile von 3 Autoren erwarteten, aber nicht bekamen.

Nun zum aktuellen Roman. Auch im 3. Teil seiner Trilogie war sich Thilo Schwichtenberg mit dem ersten Kapitel zum Einstieg treu geblieben. Stets drückte das Château trist und grau gegen den Hügel, auf dem es stand. Damit erzeugte Thilo eine düstere und unheilvolle Stimmung, die bestens zum Geschehen passte. Was die Präsenz betraf, die aus dem Unsichtbaren agierte, entwickelte ich nun die Theorie, dass es sich um den Wächter der Schicksalswaage handeln könnte. Die Beschreibung artverwandt mit LUZIFER aber neutraler könnte passen. Das Motiv war mir allerdings nicht richtig klar.

Wer spielte aber Versteck mit Stygia? Schickte ihr doch der HÖLLENKAISER die Flammenrose immer wieder zu? Welches Ziel sollte damit erreicht werden, war es eine Falle? Die Fragen waren also auch am Anfang des 3. Teils noch nicht weniger geworden. Rein persönlich hatte ich mittlerweile Stygias Liebessklaven Erokador im Verdacht, dass er möglicher Weise mehr wollte als seiner Herrin nach Lust und Laune zur Verfügung zu stehen und dann wieder weg gestoßen zu werden. Hatte er aber auch die nötige Intelligenz für eine ausgeklügelte Falle, oder war er nur der Gehilfe eines unbekannten Dritten? Jedenfalls sollte es für Stygia brandgefährlich werden. Als Ergebnis stand die Erkenntnis, dass Stygia den von Zamorra gestohlenen Dhyarra tatsächlich einsetzen konnte. Es gab aber auch einen Uralten im Hintergrund, der Stygias Thron erobern und sie beseitigen wollte und dafür schon einmal eine fast perfekte Falle ersann.

Auf der Seite 43 stand ärgerlicher Weise noch einmal verkehrt, dass Zamorra wahnsinnig wurde, weil er den Dhyarra von Nicole anfasste. Diese Aussage war aber schlicht falsch. Zamorra wurde nicht wahnsinnig weil er den Dhyarra anfasste, sondern weil er ihn benutzte um eine Schutzglocke zu errichten. Das war ein entscheidender Unterschied. Die Benutzung war entscheidend und nicht die Berührung. Ich könnte beim Lesen noch wahnsinnig werden, wenn dass in kommenden Romanen nicht endlich berücksichtigt wird.

Zuvor hatte Zamorra im Labyrinth des Wahnsinns noch eine letzte Begegnung mit Uschi Peters. Um zu genesen stieß er tatsächlich den Wahnsinn ab, wie weiland Eysenbeiß. Den personifizierten Wahnsinn in Form einer lebendigen kleinen Kopie von Zamorra holte LUZIFER zu sich und ließ sie schon bald auf die Menschen los. Für Zamorra ein neuer Feind, der aus ihm selbst geboren wurde. Zu den Feinden wird auch weiterhin Discordia gehören, die den Schlossbewohnern und Teri erneut ein Schnippchen schlug und besonders für Kyra eine permanente Gefahr sein wird. Aufgrund ihres Versagens war aber zunächst Discordia die Nächste, die nun von Stygia gefoltert wurde. Für Stygia wohl ein genussvoller Ausgleich, war sie doch gerade erst selbst einer tödlichen und schmerzhaften Falle gerade noch entkommen. Lustig war das Höllenleben.

Der Epilog machte mich noch einmal ziemlich nachdenklich. War die mächtige Entität im Hintergrund, die sich nun im Körper von Bill Fleming mit MICHAEL unterhielt wirklich GOTT? Was sollten dann seine Motive sein? Ziemlich ungewöhnlich und rätselhaft aber die Zukunft wird es zeigen und hoffentlich eine Antwort auf all die offenen Fragen geben. Ein Mini-Kapitel kurz vor Schluss hatte Kelan noch in Erinnerung gebracht, der immer noch auf seine Rache lauerte.

Normalerweise hätte ich den letzten Teil von Thilos Trilogie, der mich bestens unterhielt, mit der Höchstwertung beurteilt. Wenn es nur nicht den angesprochenen Dhyarra-Fehler erneut gegeben hätte. Deshalb entschied zum Punktabzug und gab auch für diesen Roman die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich erneut mit Sehr gut ab.

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