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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Handlung: Zamorra und Nicole kehren zu nächtlicher Stunde vom Stammtisch aus der Dorfkneipe zum Château zurück. Verwundert sehen sie noch gerade, dass die Zugbrücke hochgezogen wurde. Als diese kurz darauf wieder herabgelassen wird, steht darauf Butler William, der sie mit einer Kettensäge angreift. Das Amulett reagiert nicht auf den besessenen William, der sich als wahre Kampfmaschine mit gestähltem Körper entpuppt, die die Dämonenjäger nach hartem Kampf, nur mit Kyras Hilfe, überwältigen können. Als William aus der darauf folgenden kurzen Bewusstlosigkeit wieder erwacht, erinnert er sich nur noch daran, dass er zuletzt an seinem PC den Aufgabenplan für den nächsten Tag bearbeitete. Hatte Williams Veränderung etwas mit seinem PC oder dem aktuellen Einbau einer neuen KI gestützten Computeranlage zu tun, an der gerade noch zwei von Tendyke Industries geschickte IT-Fachleute arbeiteten? Und warum war plötzlich auch noch Henry verschwunden? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 30.05.2024 12:18.
Meinung: Schon seit einiger Zeit war KI in aller Munde und sorgte sowohl für positive als auch für negative Schlagzeilen. Mir war schon lange klar, dass KI auch irgendwann als Thema Einzug in die Romanserien halten würde. Damit meinte ich nicht nur die KI unterstützte Erstellung von Titelbildern, sondern KI als gruselige Variante. Veronique Wille machte nun mit diesem Roman über eine Monster-KI aus dem Devils-Net für die Zamorra-Serie den Anfang. Auch wenn der auffällige Button auf der Titelseite den Leser im Death-Net willkommen hieß, wurde im Roman die Bezeichnung Devils-Net verwendet.
Im Roman sorgte Veronique schon auf den Seiten 2 und 3 mit falschen Namen von Stammtischmitgliedern für Verwirrung und einen schwierigen Einstieg in den Roman. Der Schmied Charles Goudon wurde erst mit André Goadec verwechselt. Danach wurde Goudon zweimal mit Gouadec benannt und einmal war wohl André mit dieser Namensvariante gemeint. Es war auf jeden Fall verwirrend. Solche Dialoge sollten schon mit Sorgfalt vorbereitet und geschrieben werden, weil sie anderenfalls, so wie hier geschehen, nur schwer nachverfolgt werden können.
Henry wurde genauso wie das Bewusstsein des Technikers Philippe Gaston in das sogenannte Devils-Net entführt, dass von einer Intelligenz namens D beherrscht wurde. Es war schon skurril wie sich Henry als Salamander Man durch die virtuelle Welt kämpfte. Salamander Man war ein Superheld, den Henry einige Jahre lang verehrte und dessen Comic-Abenteuer sammelte. An dieser Stelle vermischte Veronique geschickt zwei aktuelle Themen miteinander: KI und Superhelden-Hype.
Das Château wurde bekanntlich durch eine M-Abwehr geschützt und nicht durch eine MA-Abschirmung, wie es nicht ganz richtig auf der Seite 40 unten, rechte Spalte, im Text stand. Auch mit den selbst ausgedachten Namen stand Veronique weiterhin auf Kriegsfuß. An mehreren Stellen im Text verwechselte sie die Namen von Gaston und Rahul, den beiden IT-Technikern. Auch andere Textfehler tauchten leider regelmäßig auf. Der Erzählstil an sich, war aber flüssig und gut.
Zum ersten Mal verraten wurden Zamorras und Nicoles Klingeltöne auf ihren TI-Gammas. Besonders in Zamorras Fall war der Klingelton schon sehr speziell und zweideutig. Für mich eine gute Idee von Veronique diese speziellen Geheimnisse einmal zu enthüllen. Nach sehr langer Zeit gab es auch wieder einmal einen passenden Auftritt für Taran, das eigenwillige Bewusstsein des Amulettes.
Während überall die Digitalisierung im Gespräch war und vorangetrieben werden sollte, sowie die KI auf dem Vormarsch war, erfüllte dieser solide und recht gute Roman von Veronique eine warnende Funktion und zeigte die Schattenseiten der schönen neuen digitalen Welt auf und das zu viel Technik auch zum Fluch werden kann, wenn sie nicht mehr kontrollierbar war und den Anwendern über den Kopf wuchs, oder durch Dritte missbraucht wurde. Vermutlich nicht gleich durch das Devils-Net, aber steckte der Teufel nicht ohnehin schon in manchem Detail?
Unterhaltsam war dieser ungewöhnliche Roman, ohne schwarze Magie, mit dem Ausflug in die Tiefen der virtuellen Welt zweifellos. Die neue Computeranlage wurde zerstört, die altbewährte bisherige Anlage wird den Bewohnern des Châteaus noch eine Weile reichen müssen. Insgesamt entschied ich mich dafür, diesen Roman von Veronique mit der Note 3 = Befriedigend und dementsprechend 3 von 5 Amuletten zu bewerten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Gut ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Solche irren KIs sind ja eh schon "alt". Schon vor gut 15 Jahren im Anime "Fresh Pretty Cure" entpuppte sich der Oberschurke als Computer, der alle Lebewesen in allen Universen versklaven wollte. Dabei handelte er genau wie er sollte. Denn seine Macher erkannten, dass wenn ein Super-PC alles macht - und dabei zu 100% effektiv (!) - könnte man 24/7 mit Däumchendrehen verleben.
Das Problem war halt: Effektiv. Was kann effektiver im Sinne von Arbeit sein, als eben ALLE zu willenlosen Sklaven zu machen?
Ich mag es, wenn der Schurke in Geschichten zu 100% selbst gemacht ist.