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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 142: Herrin der Fledermäuse
»Rian!«, rief Coco plötzlich.
Etwas war vor den Fenstern des Wohnzimmers – schwarz, groß, flatternd. Die Scheiben zerklirrten, dann drängten sich zwei Kreaturen der Hölle in den Raum: Riesenfledermäuse.
Coco schrie auf und hielt sich an Dorian fest. Die beiden Riesenfledermäuse flogen direkt auf sie zu. Von hinten drängte der Rest des unheimlichen Schwarms nach.
Dorian schützte Coco mit einem Arm und stach mit dem zugespitzten Ende des Kommandostabs nach dem ersten Angreifer.
Die Riesenfledermaus hatte ihr Maul aufgerissen, zum Biss bereit ...
Martin Zamis befindet sich in der Gewalt des Kinddämons Baphomet und ist auf ein Geisterschiff entführt worden. Seine Eltern Dorian und Coco sind verzweifelt. Eine Attacke führt sie in das Fischerdorf Mablethorpe, wo sie mit der Herrin der Fledermäuse konfrontiert werden ...
Herrin der Fledermäuse
Roy Palmer (= Holger Friedrichs)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
03.02.2024
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 30 »Herrin der Fledermäuse«.
Es geht zurück nach England. In Mablethorpe setzt ein betrunkener Ehemann seiner Gattin zu, weil sie ohne seine Erlaubnis des Abends nochmal raus will. “Ein Mann kann mit seiner Frau tun und lassen, was er will, oder hast du das immer noch nicht begriffen? Das ist ein Gesetz. Seit Jahrhunderten, was sag ich, seit Jahrtausenden!“ Wieder ein Fall für die Baphomet-Sekte? Tatsächlich. Eigentlich soll Lisa ihren Mann Oliver für sein Verhalten umbringen, aber sie bringt es nichts übers Herz und lässt sich brav von ihm verprügeln. Auch andere Damen aus der Nachbarschaft gehören dem Kult aus verschiedenen Gründen an. Geleitet wird er lokal von einer Rebecca. Für ihr Versagen muss Lisa dem Kinddämon als Amme dienen.
Als nächstes ist Wendy dran, ihren Mann zu töten. Und auch die anderen Frauen von Mablethorpe setzen ihren Männern zu.
Mehr passiert in der ersten Hefthälfte nicht. Gut, Dorian und Coco kehren noch nach London zurück, tauschen sich etwas mit Trevor Sullivan aus und erfahren, dass Martha Pickford unerlaubt Seancen in Dorians alter Wohnung abhält. Wie kann sie nur? Die knöpfen sie sich mal vor!
Während sie Martha Pickford zur Rede stellen, brechen plötzlich jede Menge wütender Riesenfledermäuse durch die Fenster. Zum Glück hat Dorian seinen Kommandostab dabei. “Wir suchen den Platz auf, von dem diese Bestien kommen. Es dürfte keine Schwierigkeit sein, dorthin zu springen.“ Wie sie herausfinden, woher die Fledermäuse kommen, wird gar nicht erwähnt. Dorian und Coco teleportieren sich jedenfalls nach Mablethorpe. Da sind sie am Schauplatz der Woche und erfahren bald, dass der Ort vom Bösen übernommen wurde und die Frauen durchgedreht sind. Das dürfte ihnen aus Sizilien bekannt vorkommen.
Im Heftromanzufall treffen sie auf Oliver, der sie zu seiner Frau führt. Lisa ist mit ihrer Rolle als Dämonenamme alles andere als glücklich und packt direkt aus. “Die Witwen. Ich kenne sie. Es sind zwölf, und ihre Anführerin heißt Rebecca. Sie haben uns Frauen von Mablethorpe für ihre Sache gewonnen. Wir alle haben uns Baphomet verschrieben und sind bestrebt, echte Witwen zu werden. Viele haben es geschafft – Nanna Todd und Wendy Buehler beispielsweise. Ich war zu schwach. Ich kann Oliver nicht töten. Deswegen habe ich Baphomet als Amme dienen müssen.“ Leider haben die anderen Kultistinnen mitbekommen, dass die Helden in Mablethorpe eingetroffen sind und machen Jagd auf sie. Rebecca erstattet Baphomet Bericht und holt sich Instruktionen ab. Scheinbar arbeitet die Vampirin auch daran, Martha Pickford für den Baphomet-Kult zu gewinnen. Das könnte ein spannender Plotpunkt werden, ich zweifle aber ehrlich gesagt inzwischen daran, dass es geschickt ohne Holzhammermethode umgesetzt wird. Im Zweifel mischt sich eh der Heftromanzufall ein.
Dorian und Coco entkommen den Frauen eine Weile und verstecken sich dann wieder bei Lisa. Sie soll ihnen dabei helfen, sich in den Baphomet-Tempel einzuschleichen. Außerdem sehen die Helden im Heftromanzufall, wie Martha Pickford in Mablethorpe eintrifft. Coco verfolgt sie zu einem Treffen mit Rebecca. Ihre alte Vampirfreundin von früher. Na, das ist eine Überraschung. Da wird Coco von den Riesenfledermäusen angegriffen und von einigen Frauen gerettet. “Du brauchst keine Angst zu haben. Hier bist du sicher. Wir sind die letzten Frauen, die sich vor dem Zauber des Kinddämons gerettet haben.“ Sind sie das? Da sie ihre Vornamen nennen und der Leser gewisses Hintergrundwissen hat, wird diese Illusion direkt zerstört. Es sind Baphomet-Anhängerinnen, die Coco etwas vorspielen. Schade, da hätte man den Leser doch wie Coco im Dunkeln lassen können.
Das Treffen zwischen Martha Pickford und Rebecca enttäuscht ebenfalls. Martha sollte eigentlich über Baphomet Bescheid wissen. Und auch darüber, wie gefährlich er ist. Nicht nur aus Dorians Berichten. Sie war bei der Katastrophe auf Sizilien mit ihrem Astrologen-Frauenkränzchen live dabei. Aber Rebecca rückt direkt mit der Wahrheit um eine Dämonenverehrung heraus und Martha will Baphomet gerne dienen. So doof kann sie nicht sein. Sie spielt Rebecca hoffentlich etwas vor und plant insgeheim, den Kult zu sabotieren. Baphomet erteilt ihr jedenfalls sogleich einen Auftrag. Sie soll sich nach New York begeben und dort in seinem Namen für Chaos und Elend sorgen. “Geh, Martha!“, sagte er schließlich. „Unzertrennbare Bande vereinen uns jetzt. Ich baue auf dich. Du bist eine eherne Festung, Martha, eine Bastion, ein verlässlicher Offizier, auf den ich Hoffnungen setze. Nichts kann unseren Bund erschüttern. Nichts.“ Die Auflösung, ob Martha wirklich die Seiten gewechselt hat, gibt es wohl leider erst in der Fortsetzung.
Zum Finale wird Dorian noch von den Baphomet-Weibern geschnappt. Rebecca will ihn in eine ihrer Vampirfledermäuse verwandeln. “Fünfzig Gräber, fünfzig Liebhaber. Aber einige von ihnen hast du getötet, und jetzt muss ich die Zahl wieder aufstocken.“ Da ist die Vampirin ordentlich herumgekommen. Passt aber zum feministischen Baphomet-Thema. Und Coco soll direkt Baphomet geopfert werden. Rebecca greift jedoch in letzter Sekunde ein. “Ich habe es schon einmal zum Ausdruck gebracht, an anderer Stelle – ich will dich nicht töten.“ Sie schaute auf Coco herab und ließ die Arme baumeln. „Aber ich weiß nicht, ob ich dir noch einmal helfen kann, Coco Zamis. Ich bin Baphomet verpflichtet. Geh mir also besser aus dem Weg! Dies muss mein letzter Freundschaftsdienst gewesen sein.“ Außerdem wird Dorian überraschend von Martha Pickford gerettet und teleportiert sich davon. Sie steht also doch nicht auf der bösen Seite, sondern verfolgt eigene riskante Pläne.
Auf der letzten Seite taucht nochmal völlig unnötig für eine halbe Minute das Geisterschiff mit Martin darauf auf und ist dann wieder verschwunden. Keine Ahnung, was das sollte. Und offenbar haben Martha Pickford und Trevor Sullivan geheiratet und ihre Flitterwochen führen sie nach New York. Das ging schnell. Zu schnell. Wie haben sie so fix einen Termin auf dem Standesamt bekommen?
Ein Wechselbad der Gefühle. Die erste Hälfte des Romans passiert kaum etwas. Danach nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird zum Finale hin sogar richtig gut. Mit Rebecca und Martha Pickford gibt es interessante Entwicklungen. Ich bin nur gespannt, ob die gut umgesetzt und aufgelöst werden. Tja, und als man schon gedacht hat, es überstanden zu haben, erwarten einen auf der letzten Seite nochmal zwei Kracher, die aus meiner Sicht komplett unnötig und sogar störend sind. Musste man das jetzt noch auf die Schnelle uninspiriert ins Heft quetschen?
Da wäre echt mehr möglich gewesen. Reicht aber noch für GUTe (6 von 10 Freaks) Ein mittelmäßiger Fall der Woche. Einige gute Szenen. Aber auch einige Kopfschüttel-Momente.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller