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Haaley konnte ihren Smitty vom Dunklen befreien. Die beiden sind jetzt mit einem Jeep unterwegs durch Afrika, ohne festes Ziel. Dann haben sie eine Panne und müssen zu Fuß weiter. Sie werden von irgendwelchen Leuten aufgelesen und in ihr Dorf gebracht. Soweit, so uninteressant. Die beiden schlagen sich halt irgendwie durch und Leben von Tag zu Tag. Hauptsache nicht von der Dark Force erwischen lassen. Und Smitty ist von Haaley extrem genervt, darf ihr aber nichts antun, weil die Autoren sie ihm als fester Sidekick aufgebunden haben. __________________
So ist sie auch hier eine tickende Zeitbombe und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie aus dem Dorf geworfen werden. Zum Beispiel nimmt sie sich heimlich eines doppelköpfigen Löwen-Mutanten-Jungtieres an, weil sie es so niedlich findet. Dann gibt es noch einen kurzen Angriff der Dunklen, aber die ziehen wieder ab, weil sie den Ruf des Herzens verspüren. Und weil man keine Zeit verlieren darf, greifen direkt danach die Mutantenlöwen an, weil sie ihr Baby zurück wollen. Haaley muss es schweren Herzens abgeben, dafür dürfen sie und Smitty aber mit einem Jeep das Dorf unversehrt verlassen.
In Köln bereitet Rulfan sich auf seine Abreise in die MX-Welt vor, um gegen die Dunklen zu helfen. Seine neue Freundin Reese wird ihn begleiten, sie hat Familie auf der anderen Seite des Portals, die damals nach dem Weltentausch in der sicheren MX-Welt geblieben ist.
Gerade als sie losfliegen wollen, erreicht sie die Kunde eines Diebstahls. Eine Menge Sprengstoff wurde entwendet. Darum muss man sich erstmal kümmern und wenn ich das Cover so betrachte, scheint die Angelegenheit kein gutes Ende zu nehmen.
Der Übeltäter stellt sich als Daa’muren-Spion heraus, der in der Kanalisation lebt und daher vom Virus noch nicht getötet wurde. Das macht Sinn. Selbst wenn das bisschen Gas aus dem letzten Heft sich mit der kompletten Erdatmosphäre vermischt und nicht nach Minuten verdünnt hat, dürfte es nur die Daa’muren erwischen, die sich unter freiem Himmel befinden. Es kann Monate oder Jahre dauern, bis es wirklich alle erwischt. Wenn überhaupt. Jedenfalls sprengt dieser Spion in einer bombastischen Katastrophen-Drama-Szene die halbe Stadt in die Luft. Wenigstens hat Rulfan hier nun nichts mehr und folgt der Drak Force frustriert in die MX-Welt.
Wie gewohnt laufen am Ende die Fäden zusammen. Haaley und Smitty schleichen sich direkt ins Basislager der Dark Force und wollen einen Gleiter stehlen. Rulfan und Kormak sind hier gerade gelandet. Der Plan geht sogar fast auf, obwohl er so riskant ist. Entweder haben die Bösewichte Plotschutz oder die Truppen der Dark Force sind unfähig. Wohl beides. Jedenfalls sitzt Smythe schon im Gleiter und will ihn starten, als Haaley eine ihrer total dämlichen Ideen hat und dann erwischt wird. Wie sie so ist hat sie keine Angst, sondern labert bei ihrer Befragung fröhlich irgendwelche Scheiße zusammen. Damit endet der Roman, was mit ihr geschieht und wie es mit Smitty weiter geht, erfährt der Leser noch nicht.
Toll, ein weiterer Roman in der Parallelwelt. Es ist ein schönes MX-Detektivabenteuer auf der Spur eines Sprengstoffdiebstahls, aber bringt den Zyklus nicht weiter.
Die zweite Handlung spielt in der MX-Welt. Aber Smitty und Haaley nerven. Inzwischen ist mir Klischee-Smitty sogar relativ egal und stört mich nicht mehr, weil Haaley ihn einfach überschattet. Nicht nur wegen ihrem kindischen Gelaber und ihren dämlichen Ideen. Sondern auch weil sie als Serienliebling mit dem Scheiß durchkommt, das ist einfach inkonsequent und total unglaubwürdig. Da bekommt selbst das Kasperle im Puppentheater mehr die Konsequenzen seines Verhaltens zu spüren.
Was ich von Michael Edelbrock halten soll, weiß ich immer noch nicht. Ein guter Abenteuer-Autor, aber er wirkt wie ein Lehrling von Florian Hilleberg. Oder als würde ich hier den Hilleberg von 2016 lesen, als man nur erahnen konnte, was irgendwann mal seine Markenzeichen werden.
GUTe (6,5 von 10 Kometen)
Weil ich mittlerweile ständig meiner Frustration der Heftvorschau Ausdruck verleihen muss: 595 und es geht immer noch nicht voll zurück auf die Erde. Sondern wird das persönliche Trauma von Barbarensupertelepathin Eileen in der Fremdwelt behandeln.
Kann man bei lockeren Handlungsfäden wie JS machen. Aber nicht bei einer engmaschig gestrickten Reihe wie MX, wo bis auf wenige Einzelabenteuer alles auf eine einzige Sache über 50 oder 100 Bände hinausläuft. Da schüttele ich nur den Kopf, aber das wird sich wohl nie ändern. Einer meiner großen Kritikpunkte an MX, der Weg ist meist spitze, aber das Ziel ist unbefriedigend.
Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi