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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Jaqueline hat immer noch damit zu kämpfen, als Frau in eine Frau verliebt zu sein. Doch bald schon soll sie in Lybien andere Probleme bekommen. Echte Probleme. Die Bewahrer des Artefakts sind weiterhin auf ihrer Spur. Nachdem bereits die beiden ersten Begleiter der Schatzjägerin im Krankenhaus liegen, wird nun auch der Ersatzsicherheitsmann angegriffen und getötet. Jacqueline und Nadine können entkommen, werden aber von Menschenhändlern gefasst und entführt. Als der Trupp von Einheimischen überfallen wird, scheint das Blatt sich zu wenden. Beide Frauen können fliehen, die Schatzjägerin jedoch schnell an die libysche Regierung verraten, die sie für eine israelische Spionen hält. Wir erinnern uns, im ersten Band hat die israelische Agentin und Geliebte Sarah Stern die Schatzjägerin angeworben, das Artefakt nicht der katholischen Kirche sondern dem Staat Israel zu überlassen, wenn sie es findet. In libyscher Gefangenschaft soll das eigentliche Martyrium der jungen Archäologin beginnen. __________________
Doch bevor ich zum Knackpunkt des Romanes komme, einige allgemeine Beobachtungen. Es wird wieder sehr frei in die Trickkiste gegriffen. Während die andere Schatzsuchergruppe von der Kirche Hinweise und Ersatzwissenschaftler bekommt, um zufällig mit Jacquelines Team mitzuhalten und so auch immer eine ernstzunehmende Konkurrenz zu bilden, bekommen die Helden keinerlei Unterstützung. Gunter Arentzen versucht gar nicht erst, sich eine findige Lösung einfallen zu lassen. Ebenso seltsam ist es, dass die Bewahrer des Artefakts selbst nicht wissen, wo es sich befindet und welche Hinweise zu ihm führen. Hier verstehe ich auch nicht, welchem Mehrwert das bringen soll. An sich ist die Handlung aber wieder schön flott und unterhaltsam.
Die große Ausnahme ist Jacquelines Folter und Vergewaltigung in Gefangenschaft. Diese Passagen nehmen einen nicht geringen Teil des Romans ein und sind sehr ausführlich beschrieben. Ausführlich und ohne Rücksicht auf das Gemüt des Lesers - wenn ich hier wieder Vergleich zu anderen Serien ziehen darf – ohne aber wie perverse Sadistenfantasien zu wirken. Realistisch ist das passende Wort. Im Nachwort zur Geschichte wird dann auch erklärt warum. Ja, der Autor lässt die grauenhaften Szenen nicht einfach so stehen, er hat sich die Mühe gemacht, eine Erklärung zu liefern. Die Texte basieren auf Nacherzählungen und Berichten aus den 90ern, als Gaddafi noch an der Macht war. Es folgt ein wenig Moralgeschreibe, dem Leser die Augen für die Zustände in diktatorischen Ländern zu öffnen und so. Ob das unbedingt so ausführlich in einem Unterhaltungsroman nötig war ist Geschmackssache. Ich fand es hart aber erwachsen.
Bevor es richtig extrem werden kann stürmt zufällig eine Rebellentruppe das Gefängnislager und die Heldin kann ausbrechen. Auf die Erleichterung folgt im Krankenhaus der Schock. Sarah, zu der Jacqueline sich ihre Liebe nie eingestehen wollte, wurde zwischenzeitlich von einer Autobombe getötet. Und ich weiß erstmal nicht, wie das weiter gehen soll. Diese Schicksalsschläge wären eigentlich das Ende der Serie. Davon erholt man sich nicht mehr so einfach, auch als taffe Frau. Hier wird der Autor auch nicht einfach darüber hinweg gehen können, im nächsten Band. Wie damals als Joyce nach drei Tagen plötzlich frei von monatelangem Drogendelirium war.
(7 von 10 Relikten)
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4. Dämonenkiller