Geister-Western Band 2: Der Berg des Grauens von Gordon Spirit
Heulend fegte der Sturm durch die Täler und zerklüfteten Canyons. Schwarze Wolkenfetzen trieben am Nachthimmel und ließen in unregelmäßigen Abständen den Mond auftauchen. Blitze zuckten in der Ferne. Dumpf grollten die Donnerschläge des abziehenden Gewitters. Ein Reiter jagte über einen schmalen Bergkamm. Geduckt saß er im Sattel des grauen Wallachs. In der rechten Faust hielt er den Revolver. "Schneller!" keuchte der Mann. "Lauf, Alter! Lauf!" Das Entsetzen trieb ihn voran. In seinem Genick saß ein Grauen. Immer wieder blickte er sich gehetzt um. Durch das dumpfe Trommeln der Hufe hörte er das hohl klingende Gelächter des Unheimlichen, der seit einer halben Stunde hinter ihm her war. Jetzt sah er wieder den unheimlichen Verfolger im Mondlicht. Der kahl geschorene Schädel erinnerte an einen Totenkopf. Das große Pferd schien zu fliegen. Ein gespenstischer Anblick.
Verfasst von Gordon Spirit (= Karl Wasser)
Titelbild von Rafael López Espí
Erschienen 1975
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene