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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Es sind genau Romane wie dieser, die zum schlechten Ruf des Geister-Krimi beigetragen haben. Das ist so ein zusammenhangloser und unlogischer Unfug, dass man dahinter eigentlich nur Absicht vermuten kann. Der Autor hat es offensichtlich darauf angelegt, den Verlag auszutesten, inwieweit er mit seinen Manuskripten gehen kann, bis sie abgelehnt würden. Die Leidensfähigkeit bei Kelter schien aber grenzenlos zu sein, weshalb der Roman innerhalb dieser Reihe gleich zweimal erschien. __________________
Schon zu Beginn werden Rebecca Thunderhill und der Leser erschlagen vom Leichnam des Vaters und dessen Geist (der sich, kaum im Jenseits angekommen, dort mit seiner Frau versöhnt), einem Gnom namens Scutty, einem Dämon names Ramatava, einem Anwalt namens Cassing, den omnipräsenten Leuten von Scotland Yard und dem Bestattungsinstitut - die allesamt kommen und gehen im Hause Thunderhill, wie's ihnen beliebt. Kaum auf der Straße allein mit ihren Sorgen, trifft sie, neben einem Hund, auf einen Wüstling, dem immerhin der einzig originelle Satz in diesem Roman gelingt: "Nimm das Vieh weg, Darling, oder ich kriege meine primitiven Momente." Rebecca mag es auch, sich bilingual auszudrücken: Vor der deutschen Aussage steht gerne mal ein 'Thank you' oder 'Believe it or not'. Zudem scheint sie einen Riecher für gute Geschäfte zu haben. So geht sie in Soho in einen kleinen Laden, der eine Auslage mit "Flohmarktartikeln" besitzt. Natürlich vermutet die Gute aufgrund der qualitativ hochwertigen Ware zurecht, dass sich dort auch ein Revolver in der Produktpalette finden würde. Der Dialog, der sich daraufhin entspinnt, stellt denn auch den inhaltlichen Höhepunkt des Heftes dar (und wird aus hier aus Gründen der Barmherzigkeit gekürzt wiedergegeben):
Händler (nachfolgend als Er bezeichnet): Was wollen Sie denn mit der Knarre?
Rebecca (nachfolgend als Sie bezeichnet): Na, schießen. Aber nicht auf menschliche Wesen. Auf Geister. Mir erscheinen in letzter Zeit so komische Figuren. Sie glotzen durch die Zimmertür mit einem Gesicht, und Augen - na, hören Sie mal! Haben Sie je solche Augen gesehen? Rosarote Augen, so hell wie die Sonne?
Er ("eine reichlich große Knarre" bringend): Sechs Schuß dazu. Fünfzig Pfund, abgemacht?
Sie: Na schön. Kann man mal probieren?
Er: Aber - nein - sind Sie...Ich glaube es Ihnen.
Sie: Ich brauche aber 18 Patronen.
Er: Wieso das?
Sie (zum großen Finale auflaufend): Weil ich so sexy bin. Ich bin dreimal so sexy als andere Frauen. Dreimal sex ist achtzehn. Kapiert?
Spätestens jetzt wird dem Leser auf erschütternde Weise klar, welch überflüssiges Stück Altpapier er sich da am Kiosk hat andrehen lassen.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Ralph Garby ist das Pseudonym von Oscar Herbert Breucker (1908 – 1990). Er hat unter folgende Pseudonymen geschrieben: Arizona-Tiger, Frank Astor [SP], Axel Bluco, Capt. Old Chitterwick, Cliff Clure, Clifford Clure,, Tex Connor, Cliff Cure, Dennis Dux, Joe Ferrer, Ralph Garby, Ray Hale, Ronny Hardon, Bert F. Island [VP], Inspektor Kennedy [VP], Kenney Kent, Eric Morand, Mike Randell, Ray Roberts, John Taggert, Harry Webster, Frank Wolter, Rex Yale [VP], Burt Yester, Udo Ypsen. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Talis am 10.05.2020 11:56.
Sein erster Roman ist 1930 veröffentlicht worden. In den 50er Jahre hat er viele Krimi- und Abenteuer-Leibücher geschrieben. Er hat auch an der Kelter-Krimi-Serie Inspektor Kennedy mit geschrieben. Daher hat ihm der Kelter-Verlag wohl auch angeboten haben, Grusel-Romane zu schreiben.
Vielen Dank für diese Information Ich hatte Ralph Garby immer für ein Sammelpseudonym gehalten, weil die Qualität der Romane sehr schwankend war. Jedoch gab es im Geister-Krimi so viele unterschiedliche Namen, dass hier wohl jeder sein exklusives Pseudonym hatte. __________________
Besonders hohe Ansprüche hat man bei Kelter allerdings nicht gestellt, zumindest nicht in dieser Reihe, wie zahllose Totalausfälle beweisen. Und dieser Autor kam somit erst mit 67 Jahren zum Grusel (einem für ihn völlig neuen Genre) und war bereits 69 Jahre alt, als er diesen Roman verfasste. Dass Breucker der Kriminalroman deshalb besser lag, beweist seine "Weiße Hyäne von Blackmoor":
https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=10066&sid=
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene