re... ''Hexenhammer, Die Inquisitorin'' von Uwe Voehl... (DorianHunter / 10.1) __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Knollo am 12.05.2021 20:02.
Alles hat einen Anfang, oder etwa nicht...
Aufstehen, Antreten... so begleiten wir Lotte zum Start in ihr Leben, was sie in einem Waisenhaus verbringt, was nicht nur gefühlt von wahren Hexen geleitet wird... auf diesem gar traurigen Weg lernt sie beizeiten die Geschicke Asmodi kennen... absolut überraschend war hier später der wahre Herr hinter Mudt von Gilding…
Huch, dieser Storystart... was für ein so in dieser Art völlig unerwarteter Unterschied zu der damaligen Serie des Dämonenkillers, die ich ja auch die Freude habe gerade zu lesen... Sogar so wenig vergleichbar, das ich sogar Mühe beim Lesen hatte dies mit der Serie zu verhorten... zumindest wenn man die ersten ca. achtzig Seiten als Einführung nimmt war es dann doch garnicht so einfach das Buch nicht einfach zu zu klappen und beiseite zu legen...
Aber zum Glück für mich las ich eisern weiter, denn trotzallem sind zum Beispiel die Schilderungen um Lotte auf den ersten Dutzend Seiten alles andere als langweilig oder gar langatmig... selbst so ein erheiternder Einblick, als sich die zwei Mäuse aufeinanderstellen um die Tür zu öffnen wirkte bildlich gesprochen als wäre man mit dort dabei gewesen... Leider schlich sich hier bei mir der Gedanke ein, das dies Werk wieder nur für Jugendliche Neuleser einzuordnen sei... bildlich gesprochen, schön sauber... aber wir sind erst am Anfang, also weiter im Text...
Ein Ort namens Lemgo, oder auch der holprige Start ins Leben...
Völlig übergangslos und doch recht geordnet beschreiten wir den nächsten Lebensabschnitt von Lotte, die bei einer Familie in relativ geordneten Verhältnissen unterkommt... wenn zu Beginn auch das Verhalten des Herrn Knarz zu wünschen übrig läßt hat das doch ein positives End, wenn man sich im weiteren Verlauf herrlich über das Mißgeschick des Bösen amüsieren kann, der Lotte sich zur Jungfrau auserkoren hatte...
Hier bekam auch die Geschichte ihren ersten richtig großen Knaller... der Tod der Ännelin und der Sassin konnte ja noch dem Zeitgeist geschuldet werden, aber was dann mit der Neuen des Herrn, einer Grete Doth abging war nicht mehr feierlich... allerdings war das zutun von Gilding dann einfach nur wunderbar...
Tragisch das ganze zum Ende hin... hier kam nun endlich auch endlich der Titel zum tragen, Inquisitor Heinrich Institoris und die Eckpfeiler von Gretes Kunst kommen hier langsam zum tragen... nach gut mehr als der hälfte des Buches packt Lotte ihr Bündel und verläßt Lemgo...
Aber insgesamt wird das Buch hier jetzt einfach nur toll und über alle Maßen unterhaltsam...
Spätetens hier hatte es mich voll gepackt und trotz erzwungener Leseunterbrechungen fesselte mich die Story ungemein... zum einen die neue Frau im Haus und zum weiteren die Geschichte um Olivaro und Asmodi... und genau damit gefiel mir das eigenständige an der ganzen Sache, nur minimalistische Eckpunkte zur Serie mußten noch herhalten... und die taten gut in diesem Zusammenhang ohne störend zu wirken oder gar deplaziert... am wichtigsten empfand ich aber das das alles endlich ein wenig Erwachsener rüberkam...
Rastlos ins Leben gestürzt, oder ohne Schänke geht mal gar nichts…
Hier kam nun nach Lottes gewollten Start ins Leben ein gewisser Matthias zum Tragen... rühmlich bis unrühmlich wurde hier dem männlichem Leichtsinn, oder der Kehrseite der Medaille ein wenig Raum gegeben... die Nummer mit dem Grafen in seiner ganzen Bandbreite war genüsslich aufgelegt...
Aber auch das trug nicht nur zur Unterhaltung bei, sondern passte in die Geschichte... wer nun denkt das dies nur in der Vergangenheit gehortet werden kann irrt gewaltig... um so weiter die Story mich vorantrieb um so schlüssiger wurde es für mich...
Ein Hexenhaus, oder auch so ganz anders ohne Osmoneks...
Wieder auf Wanderschaft und erneut nach einer Herberge suchend, entpuppt sich dies Lager nun zum Dolchstoß für Matthias... Einer Alraune in die Schuhe geschoben...
Gerade noch vergleiche zu Hänsel und Gretel ziehend, also mich auf eine falsche Fährte lockend, wo ich dacht hier verbockt es der Herr Autor... fies, total fies hat mir die Lösung des ganzen doch glatt ein Bein gestellt... also mit Häusern kann er, das muß ich neidlos anerkennen... klasse Lösung...
Endlich erwachsen, oder aber das kommt wieder mal viel zu kurz...
Als nun endlich Sinn hinter dem ganzem mit Lottes beruflicher Entscheidung ensteht ist man natürlich fast schon durch und es bleibt kein oder kaum Raum für den nun folgenden Werdegang... diese Lösung um Equinus war ganz folgerichtig...
Das Finale gehört allerdings Dorian... und haut dem ganzem noch die Krone vom Kopf... die Nummer mit dem Buch fand ich ja total ergötzlich... was für ein Schmankerl...
Persönlich überrascht bin ich ja vor allem wieder einmal vom Stil des Autoren... diese Veränderung des Schreibens hier gegenüber anderer seiner Texte und Serien ist echt beindruckend und hat etwas recht wohltuendes... so hatte ich das nicht erwartet, aber empfinde es einfach nur als toll... dies Buch liest sich sowas von entspannt... vielleicht sogar zu Beginn stellenweise ein wenig zu entspannt, bezogen auf den Dämonenkiller natürlich... für mein Dafürhalten wandelt es sich aber so pö a pö zu einem wahrlich unterhaltsamen Blick in eine vergangene Welt, die so ganz anders als heute nun auch nicht ist... das gelingt zum Ende hin sogar so Positiv, das ich keinesfalls etwas gegen eine Fortsetzung hätte...
Danke dafür... und klarer Fall von Leseempfehlung...
PS.: Froh ich doch bin, mit der Zeit zu gehen und dem neuen eine Chance zu geben... die guten rühren am Leben, oder wie war das nochmal...
Aber jetzt brauch ich eine mehr als lange Lesepause... Zuviel an Büchern ist einfach zu viel des ganzen und dann auch noch des Guten... jetzt müssen meine paar übriggebliebenen Gehirnzellen erst mal durchatmen...
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