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Der Roman beginnt wie ein ganz normaler und herkömmlicher Gruselroman: eingeleitet durch eine Vergangenheitsepisode in der Unheimliches geschieht und die eigentliche Hauptperson des Romans schon mal ganz kurz aufblitzt…. __________________
Überblende zur Gegenwart: ein Parapsychologe, ein verfallenes Haus das keiner haben will, ein Medium. Nicht wirklich originell, oder? Für einen Gruselroman schon gar nicht.
Genau das wäre es auch, wenn ein anderer als Dan Shocker den Roman geschrieben hätte.
Denn er macht eigentlich das Gegenteil von dem was
a. in einem (wie eingangs erwähnt) herkömmlichen Gruselroman passiert
b. der Leser von genau einem solchen erwartet
Plötzlich findet man sich nämlich in Old Dan´s blühender Phantasiewelt wieder und staunt nicht schlecht, als das Medium plötzlich - anstatt brav weiterhin Ektoplasma zu erbrechen (wie man es von einem gut erzogenen Medium erwartet) - sich mitten in dem Szenario wiederfindet, das auf dem Cover zu sehen ist. Im Blutregen nämlich.
Geschickt versteht es Shocker in diesem Roman
a. Alle Handlungsstränge sinnvoll miteinander zu verknüpfen
b. Die Grenzen des normalen Horror-Romans zu sprengen
c. Und ganz nebenbei eine absolut einzigartige, bizarre, unverständliche und faszinierende neue Dämonenart zu erschaffen
Gut gemacht, Herr Grasmück! Dies ist einer der Bände, die Sie legendär gemacht haben.
Zum Cover: Ein richtig schöner Lonati, ich wollt´, ich hätte ihn an einer Wand in meinem Wohnzimmer zuhause hängen. Aber wahrscheinlich würde er dort nicht lange hängen, sondern würde auf (sanftes, aber dennoch hartnäckiges und beharrliches) Drängen meiner Frau in mein Kellerverlies wandern. Obwohl sie selber gerne und auch mit einer gewissen Leidenschaft Horror-Heftromane aus den Siebzigern liest.
Sie hat das Cover übrigens mit dem Film „Sharknado“ (Mein Gott, es regnet Haie!) assoziiert.
P.S.: Gerade fängt es zu regnen an…
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Schöne Rezi! __________________
Diese Geschichte ist mir noch gut als Europa Hörspiel Adaption in Erinnerung - äußerst fantasievoll. Mit ein Grund, weshalb es mir wichtiger war, zunächst die Macabros, anstatt der Larry Brent Hefte komplett zu haben. Ich freue mich auf die Heftserie. Vielleicht schaffe ich es ja bis dahin, die LB Hefte ebenfalls zu komplettieren (dürfte nur etwas teurer werden...)
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Und auch hier wieder: Dan Shocker/Jürgen Grasmück erfand nicht nur für diesen Roman allein das Volk der Ursen, nein, er bringt es noch öfters in den Macabros-Romanen. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 26.07.2024 17:36.
1. In Band Nr. 36 "Gruft der bösen Träume" ist der Dunkle Gott, der tief unten in der Irischen See haust und nur zu Vollmondzeiten nach oben kommen kann, ein Ursen-Abkömmling.
2. In Band Nr. 64 "Es erwacht der Ursen-Wahn" tauchen sie erneut auf – und diesmal mit motorisierten haiähnlichen Raumschiffen! Und der Chef der Ursen, Sequus, ist gleichzeitig auch noch einer der 7 Hauptdämonen! Er schickt sich an, Björn Hellmark und seine Getreuen ordentlich bei den E... zu packen, aber wie immer gelingt es ihm halt doch nicht so ganz!
Man sieht aber, das Volk der Ursen wurde von Dan Shocker/Jürgen Grasmück nicht gerade stiefmütterlich behandelt, sondern galt sogar als ein sehr wichtiges Hilfsvolk für die Dämonengöttin Rha-Ta-N'my. Auch im 4-bändigen "Oceanus-Zyklus" (Bände 56, 58, 59, 60) werden die Ursen erwähnt, wenn sie auch keine tragende Rolle darin spielen. Aber in der Geschichte von Oceanus' Volk krachten die beiden Völker immer wieder aufeinander ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Der Londoner Parapsycholge Christopher Baring wird sein Leben lang von einem sehr alten Haus etwas außerhalb der Stadt angezogen. Nachdem eines seiner in Trance gesetzten Medien das Haus erwähnt, macht er sich auf die Suche nach dem Eigentümer - einer alten Dame in einer Wohnung voller Katzen. Diese scheint froh zu sein über das Interesse am Hauserwerb und man einigt sich auf den Kaufpreis von einem Penny.
Bei einer eiligst dort durchgeführten Seance mit seinem Medium verschwindet diese plötzlich spurlos. Björn Hellmark, von seinem Geistführer Al Nafuur zum Haus geschickt, findet in der versteckten zweiten Unterkellerung des Hauses Spuren, die bis ins Spätmittelalter zurückreichen und zu einer uralten, höchst bösartigen Dämonenrasse aus der 4. Dimension führen.
Eine Geschichte mit durchaus komplexen und weitreichenden Zusammenhängen und Details strickt Dan Shocker für den neunten Macabros Roman, und findet dabei sogar eine schlüssige Erklärung für ein kurzzeitiges Überlappen der zwei ansonsten strikt voneinander getrennten Dimensionen.
Dabei braucht er noch nicht mal viel Platz für ständige Erklärungen der Macabros - Thematik und setzt die, die zum Verständnis der Geschichte notwendig sind, wohlüberlegt Schritt für Schritt ein. Der Roman, dessen Grusel mal wieder alptraumhafte Ausmaße erlangt, liest sich so hervorragend in einem Rutsch. Manche Thematik der vorangegangen Hefte bleibt dabei zwar auf der Strecke, aber immerhin findet die Dämonenbekämpfung dafür mit bloßen Händen statt (ich glaube, 1974 steckte das Dogma der ultimativen Waffe der Geister- und Dämonenjäger eh noch in den Kinderschuhen ).
Schlichtweg: Klasse!