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Das war in meinen Augen der schwächste Roman wo einer von Liliths Engeln ihre volle Macht erreicht.
Das liegt unter anderem daran das der Dämon vom Titelbild "Prinz Stolas" nur ein Plotdetail ist der kaum eine Rolle spielt. Er redet nichtmal bevor er vernichtet wird und bekommt auch keine Hintergrundgeschichte. Und warum seine Vernichtung nun Lilitu zur vollen Macht verleiht bleibt ebendso schleierhaft wie Naema mit Satans Marotte. Bei den anderen beiden machte das zumindest nach irgendwie Sinn, Auch überschlägt sich der Autor hier ein bischen mit seinen Ränkespielen. Asmodis will Prinz Stolas als Spion gegen Lilith, deswegen muss John ihn vernichtet, weswegen Nancy vorttäuscht ihn zu retten, aber sie spielt ein Doppelspiel glaube ich, oder ein Dreifachspiel, das gegen Lilitus Dreifachspiel steht und dann zum Bumerang wird und am Ende ist jeder gegen jeden und alle für sich.
Gut fand ich aber das John seiner Kontaktperson bei Interpol nicht traut weil er überall Liliths Vollstreckerinnen sieht und hier seine Paranoia unbegründet war und beinahe Suko das Leben kostet. Sicherlich eine schwierige Situation für das Sinclair Team im genrellen mit all den menschlichen Höllendienern.
Warum sich aber der Leibwächter doch in eine Strige verwandelt obwohl er von John mit dem Kreuz getestet worde oder der Mafiosa nach einer Vision von Lilitu an einem Herzinfakt stirbt als auch die Frage warum der Angriff der Strigen auf die Sekunde genau erfolgt wenn John und Suko ihn befragen wenn Frau Kaya doch keine Vollstreckering war bleibt leider alles unbeantwortet.
Die Strigen existieren übrigens noch weil IRH sie zu cool findet um sie für immer aus der Serie zu schreiben. Dem stimme ich zu, aber ein bischen mehr Erklärung ausserhalb der Leserseite hätte ich mir dann doch gewünscht.
Gebe dem ganzen ein Mittel.
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Ian Rolf Hill schreibt den nächsten Roman zu seinem Plot und so fühlt sich das auch an. So erzwungen. Und wenn ich zuerst auf den Handlungsaufbau eingehe wenig überraschend, weil es immer das gleiche ist. Ich hatte bei Erscheinen der Heftvorschau schon vermutet, dass darin der letzte Hurenengel erstarkt, damit die Kerlchen für das Jubiläum fit sind. Dafür wird John mit seinem Kreuz benötigt. Und er sollte es nach drei dieser Niederlagen besser wissen. Doch wieder laufen er und Suko an einer Schnur in alle Fallen und machen genau das, wofür Team Lilith sie manipuliert. Das Finale ist auch wieder keine neue Idee, nur mit anderen Namen und Schauplätzen. In der 2393 hatte Hank Solomon die Rolle inne, hier ist es Stolas. Die Rolle des „Hurra, wir haben den Bösewicht vernichtet und damit alles verhindert…ach Scheiße, das war genau, was Team Lilith wollte und brauchte, wir wurden mal wieder manipuliert und haben durch unsere Aktionen das Grauen erst möglich gemacht“. Ich habe hier wirklich einige Ausgänge und Verläufe vorhergesehen. Immer wenn die Helden was Schlaues machen und sich freuen, dass sie den Feinden ein Schnippchen geschlagen haben, ist es genau das, was die Gegenseite wollte. Zumindest bei Team Lilith. Bei Asmodis und Team Pandora/Spuk ist es nicht so krass.
Soviel zum Handlungsgerüst. Bei den Feinheiten könnte es für mich ein toller Roman sein, wenn nicht die üblichen Hill-Gewürze in der Suppe wären. Fokus auf ein minderjähriges Mädchen, das schlimme Dinge durchlebt muss natürlich sein. Mir grafischen Beschreibungen. Ebenso wie Fehler der Geisterjäger, die sie ein Leben lang bereuen werden. Oder ein völlig verworrenes Finale wo weder der Leser noch die Helden wissen, was hier eigentlich abgeht und erst danach aufgedeckt wird, was für eine riesige Scheiße hier wieder abgezogen wurde. Also für die Geisterjäger, Lilith fährt einen Sieg nach dem Nächsten ein und verarscht die Trottel erstklassig.
Und die Strigen, die es eigentlich gar nicht mehr gibt. Das ist einfach erklärt. Stolas hat nach Strigus' Vernichtung die restlichen Bluteulen unter sich vereint und ist einen Pakt mit Lilith eingegangen, deren Symboltier ebenfalls die Eule ist. Da kann man jederzeit ein paar aus dem Hut zaubern, die irgendwo herumflattern, auch wenn ihre aktuellen Anführer im Heft vernichtet werden.
Auch dieses Heft könnte für mich so toll sein, wenn der Autor mal einen Gang zurück fahren würde und es nicht mit den üblichen Dingen vollpacken würde. In Ansätzen macht es Spaß, weil es gut geschrieben ist. Aber dann passieren Dinge, wo ich nur wieder die Augen verdrehe. Ist ja bei MX oder PZ nicht anders. Vielleicht wäre mal wieder eine JS-Pause zum Jubiläum angesetzt. Ian Rolf Hill schreibt nicht nur die Trilogie dazu, sondern direkt im Anschluss kommt ein vierter Band in Folge von ihm raus. Ich habe die Befürchtung, dass er nach der 2400 noch größere Teile der Reihe schreibt und plant. Was bei MX ja irgendwie verhindert wurde, weil die Fans nach dem 500er-Zyklus damit nicht so zufrieden waren, wenn ich die Aussagen der MX-Experten richtig verstanden habe. Ich will hier nichts unterstellen…
Auf der Leserseite heißt es dann:
Bereits in zwei Wochen erscheint mit Band 2400 der erste Teil der neuen Jubiläumstrilogie, und ich kann euch schon jetzt versprechen, dass es bombastisch werden wird. Es wird einige gravierende Einschnitte und auch Verluste geben, die John und seine Freunde noch lange Zeit beschäftigen werden.
Bombastisch ist aber genau das, was ich nicht will. Weil Die Schreibe von IRH in ihrem Standard schon bombastisch genug ist.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Cool finde ich, dass der Bumerang wieder zum Einsatz kam. Für mich eine der interessantesten Waffen, die für den Geisterjäger erschaffen wurde. Wenn das “Allmachtskreuz“ nicht wirkt, gibt es halt Alternativen.
Nicht gut fand ich, dass John und Suko sich so leicht haben einfangen lassen. War jetzt aber nicht von Nachteil, da sie ja direkt in die Höhle des Stolas‘ gebracht wurden.
Spannende Geschichte mit den (pos.-neg.) Merkmalen von IRH, die bereits einige von euch erwähnt haben.
Die Auflistung der Romane auf der Leserseite, in denen Strigen bereits aktiv waren, nehme ich dankend zur Kenntnis, so kann man doch noch einiges über diese Dämonen erfahren, ohne selber lange recherchieren zu müssen.
Handlung: Weil die gesuchte Nancy Warren in Istanbul durch ein Blitzer-Foto identifiziert wurde, werden John und Suko direkt dorthin geschickt. Gleichzeitig erfahren die Geisterjäger, dass vor ein paar Monaten Angehörige einer Menschenhändlerbande am Hafen mit Macheten getötet wurden. Auch Mitglieder einer Sondereinheit der Polizei wurden dort getötet. Sie hatten Verletzungen, die auf Naemas Knochenpeitsche schließen ließen. Die befreiten zwanzig Frauen aus Georgien verschwanden spurlos. John und Suko beginnen ihre Ermittlungen mit einem unangenehmen Besuch bei Levent Kaplan, dem Boss der Schlepperbande. Sie wollen herausfinden ob Kaplan Verbindungen zu Lilith und ihren Vollstreckerinnen hat. Das wenig aufschlussreiche Gespräch wird von einem Angriff der Strigen, unter Führung eines Eulendämons, unterbrochen. John und Suko können den Angriff abwehren. Bei der Faktenaufarbeitung nach dem Angriff kommen John und Suko zu der Erkenntnis, dass Kaplan mundtot gemacht werden sollte. Nachdem den Geisterjägern mitgeteilt wurde in welches Krankenhaus Kaplan gebracht wurde, lassen sie sich per Taxi dorthin fahren. Während der Taxifahrt recherchiert Suko, dass der Eulendämon Prinz Stolas war. Die zum Personenschutz abgestellten Polizisten, lassen John und Suko aber nicht in Kaplans Zimmer. John erhält gleichzeitig einen Anruf von Kaplans Leibwächter. Dieser teilt John mit, dass er Nancy Warren doch kannte, deren Bild John bei ihm zurückließ. John und Suko fahren gemeinsam, erneut mit dem Taxi, zum vereinbarten Treffpunkt, der Wohnung des Leibwächters. Wird das Treffen John und Suko weiterbringen oder ist alles nur eine neue Falle? __________________
Meinung: Mit diesem Roman setzte Ian Rolf Hill die angefangene Istanbul-Handlung , die in Band 2381 „Satans Marotte“ schon einmal als Vorgeschichte begann. Damals räumten Naema, Nancy Warren und ihre Vollstreckerinnen unter ein paar Menschenhändlern auf. Die damaligen Szenen wurden nun , aus der Sicht eines der verschleppten Mädchen, noch einmal erzählt und in Erinnerung gerufen. Dieses erwies sich als sehr aufschlussreich. Aus der Sicht von unterschiedlichen Personen, werden meist in der selben Szene andere Details wichtig.
Auf der Leser-Seite gab Ian Rolf Hill außerdem noch einmal einen Überblick über die bisherigen Strigen-Romane in der Serie. Prinz Stolas übernahm nun, nach der Vernichtung von Strigus, die Führung über die Bluteulen. Nebenbei sollte Stolas auch noch eine Dämonenhochzeit mit Lilitu feiern. Keine Frage war für mich, dass in diesem Roman nun auch Lilitu, als letzte von Liliths Engeln ihre vollen Kräfte zurückerhalten wird. Besonders weil die Zeit drängte und die nächste Jubiläumstrilogie bereits ihre Schatten voraus warf. Das Titelbild zum Istanbul-Roman blieb Mario Heyer vorbehalten, der es mit KI-Software erstellte. Beim Titel fiel mir auf, dass es nach Rom, nun die zweite Dämonenfalle in der Serie war.
Auf der Seite 11 wurde ein Farbbegriff erwähnt, der keinen Sinn machte. Was für eine Farbe sollte denn Eierschalengelb sein? Ich hatte jedenfalls noch nie gelbe Eierschalen gesehen. Da gab es nur weiß oder braun. Gelb war nur der Eidotter. Demnach hätte es also Eidottergelb heißen müssen.
Über die Verknüpfung mit den Strigen war ich zunächst ein wenig überrascht. Bei näherer Überlegung war es aber durchaus naheliegend. Besonders weil die Symboltiere von Lilith und Lilitu nun einmal Eulen waren. Das mit der Vernichtung von Strigus auch gleichzeitig alle Strigen vernichtet wurden, hatte ich ohnehin nicht erwartet. Prinz Stolas, der Eulendämon, trat nun also die folgerichtige Nachfolge von Strigus an. Stolas war keine persönliche Erfindung von Ian Rolf Hill. Ich machte es wie Suko und gab das Wort „Eulendämon“ im Internet, in eine Suchmaschine, ein. Dabei stieß ich ebenfalls automatisch auf Prinz Stolas, den 36. von insgesamt 72 Dämonen aus dem „Ars Goetia“, die von König Salomon beschworen werden können. Also ein komplexer und interessanter Hintergrund, besonders weil John einst auch als König Salomon lebte. Dieser Hintergrund kam aber nicht zum Tragen. Der Auftritt von Stolas sollte kurz und farblos bleiben. Die neue Anführerin der Strigen wurde Lilitu.
Am Beispiel von Sevasti beschrieb Ian Rolf Hill nicht nur die Eingangsszene neu. Er ging auch auf die harte und kompromisslose interne Ausbildung der Vollstreckerinnen ein. Sevasti wurde wohl zur ungewöhnlichsten Vollstreckerin bislang, die ohne die Fürsprache von Nancy Warren nicht überlebt hätte.
Das Lilitu am Ende ebenfalls zu voller Stärke transformierte und die Zeichen auf der Rückseite von Johns Kreuz vervollständigte, war keine Überraschung mehr gewesen. Aber den Weg dorthin erzählte Ian Rolf Hill mit maximaler Spannung. Nancy Warren wollte tatsächlich aus den Reihen der Vollstreckerinnen aussteigen. Dieses bezahlte sie im Epilog mit ihrem Leben. Blieb die Frage offen, ob Servastis Schicksal damit ebenfalls besiegelt wurde.
Mit diesem Roman hatte Ian Rolf Hill also die letzte Vorbereitung für die anstehende Jubiläumstrilogie abgeschlossen. In der Bewertung entschied ich mich am Ende für die Note 1 = Sehr gut und dementsprechend für 5 von 5 Kreuzen. Das sollte diesem jederzeit spannenden und packenden Roman von Ian Rolf Hill gerecht werden. An einigen Stellen war bereits Nägelkauen angesagt gewesen. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Top ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.