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Auch bei diesem Roman sind mittlerweile Wochen ins Land gegangen, nachdem ich ihn beendet habe. __________________
Hängen geblieben ist dieser gefühlt elendlich lange Kampf. Zwischendurch musste ich an TWD denken, da wurde es mit der Zeit auch langweilig. Dennoch habe ich dem Heft ein MITTEL gegeben, da es sich wohl um eine entscheidende Geschichte handelt.
Für Einsteiger ist die Trilogie meiner Meinung nach aber nichts. Viel zu viele Charaktere die genannt wurden, die somit viele offene Fragen hinterlassen.
Handlung: Als John und Sophie das Gebiet der Flammenden Steine erreichen, sehen diese tiefschwarz und nur noch zweidimensional wie Schatten aus. Außerdem wurde die magische Absperrung aufgehoben. Im Zentrum der Steine kämpfen Suko, der Eiserne Engel, Hel und Morgana verzweifelt gegen eine Übermacht an Echsen-Menschen. Durch Sophie meldet sich erneut Lilith bei John. Sie weist John an, erneut ihre Engel der Unzucht und Hurerei über sein Kreuz anzurufen. Bevor John reagieren kann wird der Hubschrauber in Pandoras Füllhorn hineingezogen und dadurch in die Kristallwelt transformiert. Mit Mühe und Not gelingt John eine Landung auf einem Kristallgewächs, was ihm und Sophie einen gefährlichen Abstieg beschert. Endlich am Boden treffen sie auf Denise, Myxin, Assunga und Godwin, die ebenfalls in die Kristallwelt versetzt wurden. Godwin bereitet John eine Überraschung weil er in der vermeintlichen Sophie Blanc sofort Lilith erkennt. Lilith bietet John und seinen Freunden die Rettung ihrer von Kristallen eingeschlossenen Freunde an. Als Gegenleistung fordert sie, dass sie den Spuk stürzen, indem sie seinen versteckten Körper vernichten. Den Weg dorthin soll ihnen der Würfel des Heils zeigen. Hat dieses Himmelfahrtskommando eine realistische Chance auf Erfolg? __________________
Meinung: Mit diesem Roman schrien Ian Rolf Hill den Abschluss der Trilogie vom Reich des Spuks. Passend dazu widmete sich der Autor, in seinem Werkstattbericht, dieses Mal der Geschichte des Konflikts zwischen Lilith und Pandora. Ein wirkungsvolles Titelbild mit dem Spuk erstellte wieder Mario Heyer mit KI-Software.
Nach Suko erfuhr nun auch John das Pandora mit Eva, der ersten Frau aus der Genesis identisch sein sollte. Meiner Meinung nach hatte es Ian Rolf Hill mit dieser Verknüpfung aber dieses Mal wirklich übertrieben. Ich fand das die Geschichte der griechischen Göttin Pandora nicht zu Eva, der ersten Frau im Paradies passte. Besonders nicht so wie Jason Dark sie für die Serie anlegte. Demnach wurde Pandora von Zeus geschaffen.
Es war aber für mich keineswegs tragisch dass Ian Rolf Hill dieses Mal mit seinen Auslegungen und Verknüpfungen zu Pandora, meiner Meinung nach, daneben lag. Er hatte die Serie ja bereits sehr oft mit seinem feinen Gespür für Verknüpfungen und Vertiefungen von Charakteren bereichert und wird dieses sicherlich auch in Zukunft tun. Ansonsten setzte Ian Rolf Hill die Handlung nahtlos fort. Er erinnerte dabei immer wieder an die früheren Ereignisse der Jason Dark Romane, die die Grundlage auch für diese Trilogie bildeten. Daraus entwickelte sich beim Lesen zumindest auch ein nostalgisches Gefühl.
Unterhaltsam und kurzweilig war auch dieser Roman jederzeit, wobei sich der Spannungsbogen, in der ersten Romanhälfte langsam steigerte, während die Handlung auf den unvermeidlichen Höhepunkt mehr und mehr zusteuerte. Nach der Vorankündigung lebte die Spannung auch besonders von der Frage, wer am Ende überleben würde und wer nicht. Diese Entscheidung wurde jedenfalls so lange es nur möglich war zurück gehalten.
Eine frühere Aufklärung gab es nur zum Thema Bumerang, den Pandora fand. Sie steckte ihn noch schnell Suko zu, bevor ihr persönlicher großer Kampf mit dem Spuk begann. Egal was die Schattenkinder so absorbierten, dass meiste ging jedenfalls nicht verloren. Zumindest konnte Kara noch verhindern, dass der Bumerang und Sukos Stab nicht noch als Lohn, für ihre Hilfe, an Hel gingen, die diese Waffen nur allzu gern in ihrem Besitz gesehen hätte.
Als es soweit war geschah etwas, dass ich eigentlich nicht für möglich hielt. Der Spuk war vom Anfang der Serie an, immer einer meiner Lieblingscharaktere gewesen. Eigentlich gehörte er für mich zu den Dämonen, die als unbesiegbar galten. Dieses war ein Irrtum, den ich erst einmal verdauen musste. Es handelte sich aber immer noch um eine äußerst langlebige Romanserie, die der Unterhaltung diente und diesen Zweck meistens immer erfüllte. Weil ich stets ein Freund von Schockmomenten und Veränderungen war, ja sogar stark kritisierte wenn diese ausblieben, musste ich auch damit leben, dass es auch meine Lieblingscharaktere eines Tages treffen könnte. Dieses war ja auch früher schon geschehen, zum Beispiel mit Marek dem Pfähler. Lieber wäre mir Pandoras Vernichtung gewesen, aber eine Gruselserie war noch nie ein Wunschkonzert und die Autoren bestimmten den Weg, den die Serie gehen sollte. Das war auch gut so, sonst würde es nur ein ungeordnetes Chaos und wohl auch keine Überraschungen geben.
Nun war also Pandora die neue Herrscherin im Schattenreich und über die getöteten Dämonenseelen. Den Schatten des Spuks annektierte sie dazu, genauso wie das ehemalige Reich und die gesammelten Artefakte des Spuks. Komplett wurde das Leben im Körper des Spuks nicht ausgelöscht. Er wurde in der Hölle eingekerkert und sein Kerker versiegelt. Vermutlich um ihn nun selber in der Hölle Äonen lang zu foltern, ganz so wie es auch der Spuk jahrzehntelang in seinem Reich tat. Rache konnte so schön sein. Endgültig vernichtet wurde der Spuk (noch) nicht. Eine Rückkehr des Spuks war daher auch nicht unmöglich gemacht worden. Damit gab es auch keine Rückkehr der Stummen Götter. Diese brauchte wohl auch wirklich niemand mehr. Ich hatte die Stummen Götter wenigstens noch nie gemocht.
Die angekündigten Verluste im Sinclair-Team fielen enttäuschend geringer aus als erwartet. Zumindest lag ich mit Sedonias Tod richtig. Er war aber auch nicht allzu schwer einzuschätzen gewesen. Zusammen mit dem Eisernen Engel gehörte Sedonia zu den Charakteren, auf die mittlerweile am leichtesten verzichtet werden konnte. Der Eiserne Engel wurde nur wahnsinnig und irrte nun an einem unbestimmten Ort herum. Denise hatte sich übernommen und zumindest kurzfristig ihre Kräfte eingebüßt.
Das letzte Kapitel mit der Rückholaktion für Xorron gefiel mir überhaupt nicht. Für mich war das Zurückholen eines vernichteten Charakters auch immer ein Zeichen für Ideenlosigkeit des jeweiligen Autors. Es wäre doch viel effektiver einen neuen Charakter zu schaffen. Im Fall von Xorron könnte man spekulieren, ob dieser Charakter damals nicht zu Ende erzählt wurde und noch mehr hergab. Jason musste ihn ja recht frühzeitig wieder aus der Serie entfernen, weil er, genauso wie im Fall Shimada, Ärger mit dem Jugendschutz vermeiden wollte. Trotzdem konnte, in der Geschichte der Serie, ein zurückgekehrter Charakter meistens nicht mehr an die Faszination seiner ersten Existenz anknüpfen. Das beste Beispiel dafür war der Schwarze Tod gewesen.
Von den Textfehlern her, war der erste Teil der Trilogie am Besten gewesen. Schon ab dem zweiten Teil schlichen sich aber leider wieder immer mehr Textfehler ein. Dieser Trend wurde im dritten Teil leider nicht nur fortgesetzt, sondern auch noch verschärft. Daher empfand ich die endgültige Bewertung für diesen Roman etwas schwierig. Nach längerer Abwägung aller Fakten entschied ich mich am Ende für die Note 3 = Befriedigend und dementsprechend für 3 von 5 Kreuzen. So war es insgesamt eine gute Trilogie gewesen. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Gut ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Ich habe mir diesen Dreiteiler jetzt einfach mal gegönnt, wobei ich sagen muss, dass ich den ersten Teil bereits seit Wochen versucht habe anzulesen. Irgendwie bin ich kaum vorwärts gekommen, weil mich diese Gen-Z-Schreibe immer wieder raushaut. Irgendwann hatte ich dann den Nerv und die drei Teile hintereinander weggelesen, was ja gut funktioniert, da es völlig oberflächliches Actionkino ist. Es passiert hier andauernd so viel, dass man ab und zu wirklich schallend lachen muss, weil es irgendwie absurd wirkt. Das hält natürlich das Tempo hoch und macht Spaß, wenn man es schafft, sich irgendwie damit zu arrangieren. Normalerweise sagt man, dass 64 Seiten zu wenig sind, um Qualität abzuliefern, aber hier reichen selbst drei Romane nicht aus. Ich kann mir aber vorstellen, dass - wäre dies ein Buch gewesen - es ein ganz guter Fantasy-Roman geworden wäre. Es sind so viele Figuren am Start, dass keine richtig Platz bekommt, oder zumindest auf die berühmten One-Liner beschränkt bleiben.
Ich musste mich irgendwie auch daran gewöhnen, dass jeder in jeden "fahren" kann, niemand wirklich tot bleibt und vom Räuber Hotzenplotz bis zur Biene Maja alles auftreten kann (das ist natürlich ironisch gemeint, aber im Grunde stimmt es ja).
Ich habe allen drei Romanen ein "gut" gegeben, denn so ein Chaos muss man auch erst mal unter einen Hut bringen.