Autor: John Ball, Erstdruck, Romantruhe, Mai 2023
Ein bisher unveröffentlichter Roman aus der Zeit, als die Serie eine neue Richtung nahm, weil man wahrscheinlich nach neuen Inhalten suchte. Zum einen warf eine Dauerindizierung ihre Schatten voraus, zum anderen würde man zukünftig viel Stoff benötigen für wöchentliche Dr.-Morton- und Der-Lord-Romane, die beiden jeweiligen Großbände und das Dr. Morton Taschenbuch, das angekündigt wurde, aber nie erschienen ist.
In dieser Geschichte erhält Sir Henrys Freund Sir Douglas mehr Erzählraum und erscheint quasi als neue Nebenfigur im Morton-Universum.
Eine grausliche Warnung an Sir Douglas ist die Platzierung einer Leiche auf einem Büffet mit erlesenen Speisen. Fortan fürchtet er um sein Leben und nimmt auf Sir Henrys Drängen Hilfe von Dr. Morton an. Damit ihm geholfen wird, muss er Papiere unterschreiben, die Morton in seinem Tresor verwahrt – hier erklärt sich Sir Douglas’ schützende Hand in folgenden Romanen. Eigentlich hat Morton es gar nicht nötig, sich um die Angelegenheit zu kümmern, aber er und sein Team lassen sich darauf ein und erfahren immer mehr über einen Deep State in Großbritannien: Eine geheime Organisation, von der selbst die Regierung nichts weiß, mit Verbindungen in die Hocharistokratie überwacht hohe Politiker, betreibt Industriespionage und beschäftigt jede Menge Agenten.
Hauptquartier ist ein kleines Schloss auf der Isle of Wight. Auch Cynthia, Vaultier, Seta und Paramih sind mit von der Partie, als die Bande ausgehoben wird. Die Geheimdienstler und ihre Schergen werden überwältigt und Mortons Team installiert einen improvisierten Operationssaal im Schloss. Dort werden die Drahtzieher operiert – anschließend stehen ihre amputierten Köpfe auf vasenähnlichen Gefäßen, in denen sich Nährlösung und Wahrheitsdroge befindet. Scotland Yard tritt erst auf der vorletzten Seite in Erscheinung, aber da sprengt Vaultier schon das Schloss in die Luft und es brennt nieder.
Der Band ist ganz ordentlich, wenn auch die Handlung sich bereits von den Anfängen der Serie entfernt hat. Das zum ersten Mal veröffentlichte Titelbild ist ein Hingucker, der lakonische Titel hat den typisch eigenen Humor. Die Geschichte kommt ohne Scotland-Yard-Beamte aus. Die Operationen werden nicht übertrieben reißerisch beschrieben und der Schrecken spielt sich in den (abgetrennten) Köpfen der Beteiligten ab.