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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 130: Rosemaries Albträume
Ein markerschütternder Schrei aus dem Kinderzimmer riss Margot in die Wirklichkeit zurück. Sie stürzte aus der Küche.
Rose schrie noch immer, als sie ins Kinderzimmer kam. Sie lag auf dem Rücken, strampelte mit den Beinen und schlug mit den Händen um sich. »Geht weg! Fort mit euch, ihr garstigen Ungeheuer!«, rief sie dabei verzweifelt.
Margot stürzte sich auf ihre Tochter, versuchte ihre Arme zu packen und drückte sie an sich. Rose schrie wieder unartikuliert. »... tiefer Abgrund ... Felsnadeln ... klebriges Spinnennetz.«
Dorian, Coco und Olivaro befinden sich noch immer auf dem Weg zum Berg der Berge, als unvermittelt die achtjährige Rosemarie Wagner, eine der Kontaktpersonen Dorians von der Erde, nach Malkuth transferiert wird. Rosemaries Albträume werden wahr ...
Rosemaries Albträume
Ernst Vlcek
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
22.08.2023
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 28 »Im Vorhof der Hölle«.
Auf dem Janusplaneten sind die Helden immer noch auf die Hilfe von der Erde angewiesen. Bei den beiden Männern aus dem letzten Malkuth-Band klappt das irgendwie nicht mehr, also muss für dieses Abenteuer die achtjährige Rosemarie herhalten. Sie hat plötzlich Kontakt zu einem unsichtbaren Freund und macht ganz seltsame Dinge. Ihre Mutter Margot ist besorgt, dass sie eine Psychose hat und informiert „Onkel Heino“, der Psychiater ist. Anders als Gene Stafford und Alain Leclet kann Rose auch in die Januswelt blicken und die Reise der Helden verfolgen. “Verschwindet, Fledermausspinnen! Ich helfe dir! Dorian, wie kann ich dir helfen? Das klebrige Netz zerreißt!“ Ganz klar, mit dem Mädchen stimmt irgendwas gewaltig nicht. Als sie den Helden Nahrung besorgen muss und Lebensmittel in der Küche sich in Luft auflösen, muss sich der aufgeschlossene Onkel Heino aber eingestehen, dass mehr dahinter steckt. “Ich kann mich auch irren, aber ich finde keine andere Erklärung für das Verschwinden der Nahrungsmittel, als das Wirken übernatürlicher Kräfte. Vielleicht kann Rose wirklich die Gedanken anderer Personen hören.“ Dann greifen irgendwelche Monster an und Rose braucht Rot, um sie zu vertreiben. “Weiß lockt die Ungeheuer an!“, schrie Rose und zerkratzte Heino das Gesicht. „Rot schreckt sie ab? Wirklich? Rot? – Wo ist mein rotes Kleid? Mein rotes Kleid!“
Bis hierher hat man die Ereignisse aus der Sicht von Margot und Heino verfolgt. Nun geht es aus den Janusplanet und es wird alles nochmal aus der Sicht von Dorian geschildert. Während Speis und Trunk im letzten Januswelt-Abenteuer vergrößert auf dem Planeten ankamen, schrumpfen sie hier. Es muss ja abwechslungsreich bei diesen „Wechselwirkungen“ bleiben. Außerdem bekommen sie es mit dem fiesen Januskopf Cope zu tun. Der bleicht sie mit einem magischen Licht, damit sie weiß aussehen, und das lockt die Janus-Kretins an. Mit dem Ys-Spiegel kann Dorian gerade noch rechtzeitig die rote Farbe von Rosemaries Kleid auf der Januswelt zu materialisieren. Ein rötlicher Stoff hatte sich über das ganze Hügelland ausgebreitet, legte sich über die schreiend flüchtenden Janus-Kretins, umwickelte sie, strangulierte sie.
Später trifft die Gruppe um Dorian, Coco, Olivaro und ihren Führer Lillom (der Dorians ganz persönlicher Psycho ist, welcher durch ihn irgendwann auf der Januswelt geboren wurde) auf den alten Januskopf Gezo. Olivaro ist gar nicht begeistert, denn Gezo war sein Mentor und könnte einige unangenehme Dinge ausplaudern. Also muss er fix entsorgt werden. Olivaros Hände umschlossen plötzlich den Hals des alten Januskopfes. Lillom und Dorian sprangen Olivaro gleichzeitig an und versuchten mit vereinten Kräften, ihn von Gezo zu trennen. Als es ihnen schließlich gelang und Olivaro den Griff lockerte, war es bereits zu spät. Den Körper des alten Januskopfes durchlief ein Zittern. Dann löste sich sein Kopf vom Rumpf und fiel neben dem Körper zu Boden.
Da Rosemarie diesen Mord mit ansieht, lässt das ihren Psycho entstehen. Der wechselt sogleich mit ihr den Körper. Rose taucht also leibhaftig in der Januswelt auf, während ihr Körper auf der Erde von einem fiesen Gremlin besessen ist. Nun könnte der Psycho auf der Erde viel Unheil anrichten und das mögen die Kerle. Dorian hat zum Glück weiterhin Geistkontakt zu Roses Körper und macht dem Psycho die Januswelt schmackhaft. Da kann er noch viel bösere Streiche spielen und noch mehr Unheil anrichten. Es klappt, der Rose-Psycho will dorthin. Natürlich ist das nicht so einfach.
Onkel Heino hat wohl Dämonenkiller-Esoterik studiert, denn er ist ein echter Experte. Das Ich bildet dabei die mittlere Schicht und wird vom Es zum Bösen und vom Über-Ich zum Guten beeinflusst. Bei einem Kind ist das Ich noch dominant. Es und Über-Ich werden erst durch Erziehung und Lebenserfahrung entwickelt. Whatever. Im Grunde heißt das nur, dass er die richtigen Schlüsse zog und mit Rose ganz gut umgehen konnte. Jetzt wo plötzlich ein Psycho in ihr steckt, klappt das nicht mehr. Onkel Heino macht ihr aber keine Ansage. Was auch immer hier passiert, man muss Rosemarie unbedingt bei ihren Ideen und Aktionen unterstützen. Egal wie irre sie sind. Oder anders gesagt, wenn die Erwachsenen das besessene Mädchen jetzt stoppen würden, gäbe es keine tollen Szenen mehr und der Plot würde sich nicht weiterentwickeln.
Es wird also noch verrückter. Dorian weiß genug, wie man den Bewusstseinswechsel vollziehen kann. Es mussten so viele persönliche Dinge wie nur möglich an einem Ort zusammengetragen werden, damit Rose einen Bezugspunkt hatte, zu dem sie zurückkehren konnte. Sollte kein Problem sein, aber das wäre zu einfach. Also bekommt der Rose-Psycho einen Tobsuchtsanfall und zerstört sämtliche Spielzeuge des Mädchens. Ersatz muss man woanders besorgen. Zum Beispiel in einem Second Hand Shop, wo einige Spielzeuge von Rose liegen. Oder bei Nachbarn, an die Spielzeug von Rose abgegeben wurden. Natürlich geht das nicht reibungslos vonstatten, Rose-Psycho macht an jeder Station Stress und Margot, die sie begleitet, muss es ausbaden. Margot weiß immer noch nicht, was genau ihre Tochter vorhat. Aber Heino hat schließlich gesagt, man soll einfach auf sie hören und alles mitmachen. Was für eine blödsinnige Handlung. Vor allem für eine Gruselserie.
Zwischendurch geht es immer mal wieder für einen Absatz zurück auf die Januswelt, mit neuen Spiegel-Einlagen. Zum Beispiel wird die Gruppe von Janus-Kretins in einem Turm eingekesselt. Sie wollen den Turm mit ihrem Gesang einstürzen lassen und die Helden darin begraben. Dorian transportiert das herabfallende Gestein zur Erde. Der Dämonenkiller blickte hoch. Die tonnenschweren Gesteinsbrocken sanken wie in Zeitlupe herab und wurden immer kleiner, je näher sie dem Ys-Spiegel kamen, in dem sie verschwanden. Eigentlich sollte sich Rose-Psycho dafür ein freies Fleckchen suchen. Der stiftet aber lieber Chaos in einer Tierhandlung, wo die Steine auftauchen. Dabei kommen die Tiere frei und werden vergrößert zur Januswelt gezogen. Erst ärgert Dorian sich darüber, doch der Schabernack entpuppt sich als Glücksfall. Die ins Riesenhafte gewachsenen Wellensittiche, Papageien und Brieftauben schienen auf Malkuth zudem noch zu aggressiven Raubvögeln geworden zu sein. Sie stürzten sich wahllos auf alles, was sich bewegte, schlugen mit ihren Schnäbeln auf die Janus-Kretins ein, packten sie mit ihren Fängen und flogen mit ihnen fort. Ebenso hetzten überlebensgroße Hamster und Meerschweinchen hinter den in Panik fliehenden Missgestalteten her. Etliche der Janus-Kretins ertranken zwischen den zuckenden Leibern riesiger Aquariumfische, als sich plötzlich aus dem Nichts wahre Sturzbäche ergossen.
Puh. Schaue wir mal auf sie Seiten. Zwei Drittel sind geschafft. Das wird ein anstrengender Rest, befürchte ich. Erstmal eine kurze Lesepause einlegen.
Nach der Rettung aus dem Turm wird Olivaro nochmal darauf angesprochen, wieso er Gezo gekillt hat. Es hat mit irgendeiner „Großen Mutter“ zu tun, die Olivaro heilig ist. Und auch den nervigen Janus-Kretins, von denen immer neue zu kommen scheinen. Lillom macht den Kerlen vor, dass Rose und Coco Töchter der großen Mutter sind. „Die Janus-Kretins glauben“, erklärte Lillom und brachte sich in sichere Entfernung von Olivaro, „dass die Große Mutter alle tausend Jahre eine Tochter gebiert, die als Erlöserin kommen wird, um alle Leidenden zu heilen. Sie hat eine schwarze Schwester bei sich – Coco spielt ihre Rolle –, die alles Böse verkörpert.“ Die Kretins verehren also Rosemarie, während sie Coco auffressen wollen. Lillom kann ihnen aus der Situation helfen, dafür will er aber mit Rose auf die Erde, wenn der Bewusstseinswechsel geschieht.
Trotzdem wird es knapp für die Helden und Rose-Psycho muss nochmal eingreifen. Macht er doch gerne, wenn er auf der Erde ein wenig Chaos stiften kann. Beim gemeinsamen Abendessen lässt er Glasflaschen zersplittern und Fensterglas zerbrechen. Dass es dabei Verletzte gibt, macht es umso lustiger. Die Glassplitter kann Dorian auf der Januswelt als Geschosse gegen die Kretins materialisieren.
Dann kann man ja endlich zum Finale kommen und den Bewusstseinswechel vollziehen. Um sicher zu gehen, reist Dorian körperlich mit zur Erde und erklärt Onkel Heino alles. “Gehen Sie davon aus, dass das böse Ich eines Menschen auf einer anderen, fantastischen Welt ein Eigenleben führen kann. Rose hat durch einen Schock einen solchen Psycho erschaffen. Dabei kam dieser Psycho durch unglückliche Verwicklungen zur Erde, nahm Roses Platz ein – und Rose wurde in die andere Welt verschlagen.“ Joa, völlig nachvollziehbar für Onkel Heino. Dass er da nicht selbst drauf gekommen ist.
Nun muss sich Dorian noch um die Psychos kümmern. Seinen eigenen Psycho erledigt er, beim Rose-Freak geht er nur sicher, dass er wirklich zur Januswelt wechselt und lässt ihn dann laufen.
Ich hätte nach dem letzten Januswelt-Abenteuer nicht damit gerechnet, aber es geht nochmal eine Nummer schlimmer. Wieder gibt es diese tollen Wechselwirkungs-Ideen. Die kleine Rosemarie muss auf der Erde verschiedenste Dinge tun, die Dorian auf Malkuth mit dem Ys-Spiegel materialisieren kann. Nervig genug für mich.
Anders als die Menschen im letzten Band kann Rosemarie die Ereignisse in der Januswelt mitverfolgen. Als es brutal wird, erleidet sie einen so großen Schock, dass sie auf Malkuth einen Psycho erschafft. Durch „unglückliche Verwicklungen“ tauscht der sogleich den Platz mit ihr. Die echte Rose muss auf dem Janusplaneten fortan von den Helden beschützt werden, während der Rose-Psycho auf der Erde allerlei Chaos anrichtet und fiese Streiche spielt. Für mich war das eine seltsame Mischung aus Sams und Gremlin.
Kann man wieder überspringen. Die Helden reisen weiter durch die Januswelt, was aber eher in den Hintergrund gerät. Wichtig ist nur ein neues Mysterium. Die „Große Mutter“, von der Olivaro scheinbar wahnsinnig viel hält. Wie man es vom aktuellen Zyklus aber kennt, werden die Details verschwiegen.
Für mich wäre das jetzt ein Kandidat für ein Sehr Schlecht. Weil er mich noch weniger unterhalten hat als der letzte Malkuth-Band. Objektiver betrachtet möchte ich aber bei einem SCHLECHT (3 von 10 Psycho…äh Freaks) bleiben.
PS: Mh, 4 Bewertungen. Darunter ein Top. Schade, dass so wenig zu der Reihe geschrieben wird. Bin ich wirklich der Einzige, der die Reihe gerade "frisch" liest?
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