Text auf der Rückseite der CD: "Colin und Alwyne Hargreaves, das übersinnliche Ermittler-Duo aus "Heimgesucht", "Heimgekehrt" und "Heimweh", bleiben 1934 im Salzburger Lungau auf einer Reise in einem Schneesturm mit dem Automobil stecken. Ein Mann in einem Pferdeschlitten bietet ihnen an, die Nacht auf dem angeblich unbewohnten Schloss Moosham zu verbringen. Die Engländer ahnen nicht, auf was sie sich einlassen, als sie das vermeintlich großherzige Angebot annehmen ..."
Buch: Per McGraup (= Marc Gruppe?)
Erschienen am 29. April 2019
Bewertung: Stoffe alt- und allbekannter Hörspielklassiker (hier: H. G. Francis , Der Pakt mit dem Teufel, Grusel- oder Neonserie von Europa) neu zu vertonen hat sicher viele gute Gründe. Es ist eine Herausforderung für die Macher und ein Reiz für potentielle Käufer zu hören, wie mit dem Stoff in der neuen Bearbeitung umgegangen wird, - sicher ein oft auch ein ökonmisch lukrativer Aspekt.
Einiges ist hier gelungen, anderes eher weniger. Übernommen wurde von der Gruselserie ein Ermittlerduo, hier heißen die beiden Colin und Alwyne Hargreaves (Gruselserie: Eireen Fox und Tom Fawley), und - für mich fast durchweg gut gelungene - komische Elemte, hier mit der von der Sprecherin exzellent in Szene gesetzten Tante Marylin (Geist: "Ich liebe dich." Tante Marylin: "Das kann ich gut nachvollziehen.")
Anders als H. G. Francis "Der Pakt mit dem Teufel" setzt das Hörspiel kaum auf Grusel. Die Trennung von der Außenwelt durch das zunehmende Schneetreiben erfolgt undramatisch und ist dann einfach dar und erfolgt nicht langsam und beängstigend. Den Räumen des Schloßes fehlt weitgehend der Charakter des Mystischen und Bedrohlichen, da die Sprecher in ihren Texten nichts derartiges an den Hörer vermitteln. Die Geister offenbaren sich schon früh den Menschen, ohne diesen in wirklich bedrohlicher Weise nahezukommen. Es gibt eigentlich keinerlei Rätsel, dem die Ermittler auf die Spur kommen müssten (was sich für viele Hörer natürlich noch potenziert, wenn diese das H. G. Francis Hörspiel kennen). Selbst die Sorge um das eigene Kind - schon vorher angedeutet in dem Umstand, dass das Kind einfach im Auto vergessen wird - wird für den Hörer kaum spür- und erlebbar. Ein interessanter - neu hinzugefügter - Geist ist der der Kräuterhexe, der Santnerin, welche verlockende und dämonische Züge in sich trägt und für den braven Colin Hargreaves schon eine echte Herausforderung darstellt. Nicht weiter erstaunlich ist die Abwehr des Übernatürlichen nicht sonderlich herausfordernd oder irgendwie im größeren Maße aufregend. Auch die Entspannung , welche eigentlich die aufgehende Sonne mit sich bringen sollte (und die ich als Kind immer sehr genoß, als wenn die Sonne im kleinen Herzen aufginge), fällt großteils aus. Wo wenig Spannung ist, kann auch nur wenig Entspannung folgen.
Was den Vergleich zum kurzen und knackigen Stil aus der Feder H. G. Francis betrifft, macht sich das Hörspiel gut. Längen habe ich keine gehört. Die zusätzliche Spielzeit wurde nicht mit mit Länge, sondern mit erzählenden, die Geschichte vorantreibenden und deren Vorgeschichte erklärenden Teilen gefüllt. Das ist Per McGraup gut gelungen.
Sprecher: Richtig gut ist die Tante Marylin, auch Colin Hargreaves ist ganz gut. Teilweise nervig, weil hyperaffektiv, ist Alwyne Hargreaves, welche großteils in einer Art Schnappatmung spricht, ohne dabei irgendwie wirkliche Emotionen oder Bedrohungs- und Beklemmungsgefühle zu vermitteln. Dass die Sprecherin auch anders kann zeigen die kurzen erzählenden Parts, die sie spricht.
Fazit: Als erzählendes Hörspiel gut hörbar, aber der Gruselfaktor ist eher mittel bis schwach.
Das ging ja echt fix, danke dir. __________________
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