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"Rosebud" C.F.Kane
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Waldfee am 05.09.2016 21:47.
Die auf dem Klappentext angekündigten Autoren Bärbel Gudelius, Charles Williams, Julio Cortazar und Karin Adrian sucht man im Buch vergebens. Die Angaben von Übersetzern hat man sich bei diesem Band komplett verkniffen. Insgesamt ein erneutes Beispiel für mehr oder minder schlampige redaktionelle Arbeit. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Waldfee am 05.09.2016 22:02.
Die Auswahl ist in vielen Fällen über jeden Zweifel erhaben, wirkt aber insgesamt unausgegoren und diesmal etwas sehr SF-lastig (was nichts schlimmes sein muss). Neben kleinen literarischen Sensatiönchen wie dem Beitrag von Naomi Mitchison findet man einen beliebigen Text von Stephen King.
Für mich stellt Bensons Turmzimmer eine der quintessentiellen Gruselgeschichten schlechthin dar. Hier passt alles, da ist kein Buchstabe zu viel. Schade nur, dass der Text bereits in gefühlt unzähligen (wenn nicht sogar mehr) Anthologien enthalten war, so gibt's für diese Zusammenstellung zumindest für Bensons Beitrag schon keine Originalität-Punkte mehr. Und obendrein wirkt sie zwischen dem ganzen - zugegeben, unterhaltsamen - Zeitreisegedöns zumindest ein klein wenig deplaziert.
"Rosebud" C.F.Kane
Die Erzählung von Naomi Mitchison war ein Vorabdruck aus dem Band "Vom Umgang mit Hexen", der ebenfalls 1986 in der Paperback-Reihe des Verlages erschienen ist; auch hier fehlt, oh wunder, jeglicher Übersetzerhinweis. __________________
Ebenfalls einen Vorgriff stellt der Beitrag von John Ramsey Campell dar, die Erzählung wurde später erneut in der Kollektion "Späte Gäste" (Bastei-Taschenbuch Bd. 13 081), abgedruckt in der Übersetzung von Irene Paetzold.
Insgesamt eine editorisch lieblose Anthologie, die in keiner Weise mehr dem Anspruch früherer Jahresbücher dieser Reihe entspricht. Sogar auf die Innenillustrationen hat der Verlag verzichtet - was für ein Abstieg...
Und ebenfalls in diesem Band gibt es die mittlerweile schon obligatorische Aussicht, der Geschichte eines hier vorgestellten Schriftstellers einen Band mit Erzählungen folgen zu lassen. Aber auch auf ein Buch mit Erzählungen von Edward Frederic Benson wartete der Leser zumindest bei diesem Verlag vergebens - das wurde erst acht Jahre später bei Suhrkamp realisiert ("Der Mann, der zu weit ging", st 2305).
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
In Band 43 dieser Reihe wurde der Nachfolgeband beworben, eben das vorliegende Jahrbuch. Auf dieser Werbeseite werden neben den von Waldfee genannten fehlenden Autoren noch Beiträge von Carl Zuckmayer, Marion Zimmer-Bradley, Wolfgang Hohlbein, Uwe Herms, Robert Ney und James Brauch Capbell, der sich bekanntlich James Branch Cabell schreibt, angekündigt, die aber ebenfalls im gedruckten Buch fehlen.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene