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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Auf der Leserseite hat Simon Borner geschrieben, dass er freie Hand bei der Ausgestaltung seines Plots hatte. Sein eigenes kleines Baby. Und ich finde, er hat seine Sache gut gemacht. Die anfänglichen Fälle in New York, Finn Crastons Machtübernahme und nicht zu vergessen die Hand voll Nebencharaktere. Seit etwa 3 Jahren muss sich das Zamorra-Team mit dem Vampirbürgermeister herumschlagen. Und jetzt soll dieses Kapitel enden. Für mich mit einem simplen klar strukturierten Roman. Craston kämpf gegen den Horizontler, Zamorra und Kollegen mischen mit und einiges geht zu Bruch. Bekommen habe ich leider etwas anderes. __________________
Da geht es erstmal mit Rückblicken weiter. Nicht so schlimm wie im ersten Teil, aber es kostet dennoch Seiten, die man mit Action hätte füllen können. Denn Simon gibt sich mit einem Kampf zweier uralter Vampirwesen im Big Apple nicht zufrieden. Er hat sich eine ganz tolle überraschende Erklärung und Wendung ausgedacht. Diese dreht sich um Paraschwangerschafts-Amy und Unsterblichkeits-Jenny. Daher hat Craston bis auf die letzten paar Seiten kaum Auftritte und auch sein Gegenspieler wird nur kurz eingeführt. Viel mehr geht es um Jennifers Suche nach der Wahrheit. Was dem Roman für mich ziemlich viele Punkte gekostet hat, die anfängliche Euphorie wegen dem finalen Akt war schnell verflogen.
Warum bitte musste es so ein überkompliziertes verworrenes Ende sein? Simon gibt sein bestes, alles zu erklären und das ist auch irgendwie nachvollziehbar. Aber für mich nicht überzeugend und erst Recht keine gute Lösung. Ich frage nochmal: Warum kein klassischer Showdown zweier Gegenspieler? Am Ende hat Amy's Wiedererweckung genau so wenig wie das Zauberschwert den Kampf entschieden. Nur hinausgezögert wurde er. Am Ende sind es Craston und Bortha, die ganz ungestört ein Duell auskämpfen. Ohne Fremdeinwirkung. Wozu war das Schwert jetzt also da? Um Amy nach ihrem Tod durch Elektra kurzzeitig aufnehmen zu können? Und das wussten die uralten Drachen im Drachenland, bevor all das geschah und schickten Rhett nach New York? Für mich gibt es hier noch einige ungeklärte Details.
Aber selbst wenn wirklich alles Sinn machen würde...für mich hat Simon die Sache verhauen. Das ist nur mein persönlicher Geschmack. Andere Leser hätten sich über einen klassischen Kampf der Vampire nach Schema F vielleicht geärgert (was es auf den letzten Seiten für mich im Endeffekt aber war) und freuen sich über diese einfallsreiche Lösung. Sehen wir die Sache positiv: Craston lebt noch und wird eines Tages hoffentlich wieder mitmischen. Als simpler Feind von Zamorra. Ohne Zeitreisen und schwangere Frauenpowerseelen in Drachenzauberschwertern, die per Unsterblichkeitsenergie eine Initialzündung erhalten.
(5 von 10 Amuletten)
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Warum bitte musste es so ein überkompliziertes verworrenes Ende sein? Simon gibt sein bestes, alles zu erklären und das ist auch irgendwie nachvollziehbar. Aber für mich nicht überzeugend und erst Recht keine gute Lösung. [...] Und das wussten die uralten Drachen im Drachenland, bevor all das geschah und schickten Rhett nach New York? Für mich gibt es hier noch einige ungeklärte Details.
Ich gebe zu, dass dieses schon ziemlich verwirrend und kompliziert war. Doch am Ende haben wir doch mit vielen Dingen aufgeräumt und es ist eine - für mich - unterhaltsame Geschichte heraus gekommen. Aber eigentlich sind jetzt ja vier weitere Unsterbliche eingeführt wurden, von denen wir aber nichts mehr hören werden.
Trotzdem. Für mich war es unterhaltsam, aber auch kompliziert. 7/10 von mir.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
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