„Außerdem versichere ich hier schon mal, dass es keine Wunderheilungen oder übermächtige Wesen gibt,“ schrieb der Autor im Nachwort zum letzten Roman. Ich ging also davon aus, dass Charaktere definitiv mausetot bleiben und in der Fortsetzung hier vielleicht sogar noch mehr bekannte Namen dran glauben müssen. Tja... __________________
Taktikoffizier Akoskin wurde ins Herz geschossen. Ist er tot? Nein, dann jetzt entpuppt er sich als getarnter Alien einer Rasse, die zwei Herzen besitzt. Und Noriko Ishida ist jetzt auch irgendwie doch nicht tot, sondern kann in einem Stasetank im Koma gehalten werden. Der Kampf an Bord der HYPERION geht weiter. Immer wenn jemand ausholt oder den Abzug drückt gibt es eine nette Explosion, die die Leute aus dem Gleichgewicht bringt. Ich spoilere mal, niemand von den bekannten Charakteren stirbt. Commander Ishida ist in Stase und wird vermutlich nie wieder erwachen, aber in letzten Heft habe ich auch gedacht, sie wäre sicher tot.
Ich weiß nicht, was da in Andreas gefahren ist, so etwas zu fabrizieren. Ich würde vermuten, dass ihm der Verlag im Nacken sitzt und keine zartbesaiteten Leser verschrecken will, aber er hat die Greenlight Press ja selbst gegründet und ist somit sein eigener Chef.
Aber dennoch wird das beschädigte Schiff von den Parliden angegriffen und vermutlich in Stücke geschossen. Vermutlich jedenfalls, und das kann nur eines bedeuten. Ein rettendes Schiff kommt angerauscht und bringt die HYPERION in Sicherheit. Das geht nicht so einfach vonstatten, aber die Details sind mir schnurzegal, wenn auch diese Situation im Endeffekt mit einer Deus Ex Machina gelöst wird.
Auch stört mich, dass wirklich jedes wichtige Crewmitglied an Bord des Schiffes eine geheime Identität hat. Na gut, bis auf einen....vermutlich. Und selbst der Agent von Sjöberg wurde genetisch manipuliert und erledigt seinen Job nicht wirklich freiwillig. Ansonsten haben wir Agenten von Alienrassen, getarnte Aliens auf der Flucht, Leute die für Untergrundbewegungen informationen sammeln, usw. Sind wir hier die Liga der geheimen Gentlemen oder was? Nichts gegen Tarnidentitäten aber doch nicht 90% der Leutnants und Ränge aufwärts.
Nein, das war mal so gar nichts. Vielleicht wird es so wie bei HS 404. Gute erste Staffel, interessante Idee, aber bei fortschreitender Serie geht mir der Spaß flöten. Es ist eine Sache auf simple Plot-Lösungen zurückzugreifen. Eine andere ist es, das zu tun nachdem man es vorher für den Leser ausgeschlossen hat. Ich bin enttäuscht.
(4 von 10 Raumkreuzern). So fair muss ich sein. Der Schreibstil ist gut.
PS. Im Nachwort erklärt Andreas, dass man sich bewusst dagegen entschieden hat „jetzt schon“ einen Hauptcharakter zu töten. Mit so einer Sicherheit beruhigt man sicher viele Leser. Mich nicht, ich habe es lieber anders, unerwartet und knallhart.
Aktuelle Gruselfavoriten:
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