Aus der Serie:
Ricky Baluga, der Dämonenumbringer
Band 1: Die Schmach des Mannwolfs
Das Vieh war gross. Das Vieh war bissig. Viel zu schnell hatte es die Distanz zu meinem Hals überbrückt und versuchte mir, noch im Flug, die Hauer in das Fleisch zu bohren. Der Mundgeruch des mutierten Wolfes war grauenhaft, aber meiner war eben auch nicht ohne. Das Monster war irritiert, als auch ich meinen Mund aufriss. Eigentlich um zu schreien und nicht, um zu beissen. Der Wolf schnappte daneben, weil ich mich, wie es sich gehört, rechtzeitig fallen liess. Ich bekam mit meinen Zähnen seinen Bauch zu fassen, wühlte mich durch das Fell, das stank wie tausend Todesacker und grub meine Zähne mitsamt der Brücke und den Keramikzähnen in das schwarze Fleisch. Ein Jaulen wie von einem Dackel war die Folge. Verdammt, ich hatte den Werwolf richtig erwischt. Er hatte genug von mir und flüchtete ins Unterholz. Ich verzichtete darauf, ihm zu folgen. Meine Raucherlunge hätte das nicht mitgemacht.
Am nächsten Tag bekam ich einen schlimmen Ausschlag, aber mein Freund und Nachbar, der Chemiker Baldasar Mück, brachte mir eine Salbe vorbei, die mir sofort wieder eine jugendliche Blüte auf die Backen zauberte. Ich war froh, dass ich den Werwolf gebissen hatte, bevor er mich beissen konnte. So verwandelte er sich in einen Menschen und ich mich nicht in einen Wolf.