Der Blutschwarm __________________
"In deiner Kirche, Preston, hat sich der Tod eingenistet!" Der Reverend schaute hoch. "Wie meinst du das, Toby?" McGuire kicherte und umfasste sein Whiskyglas. "Ich weiß es, Reverend, ich weiß es verdammt genau." "Und wie soll der Tod aussehen? McGuire legte den Kopf schief. "Rate mal." "Nein, das sehe ich nicht ein. Du hast von diesem Tod gesprochen, und du wirst ihn hoffentlich beschreiben können." "Er kann fliegen." "Aha." Preston grinste spöttisch. "Und weiter?" Toby McGuire, der alte Säufer, legte seine Hände rechts und links gegen die Mundwinkel. "Er versteckt sich in der Dunkelheit und kommt - sirr - von oben. Vom Turm, aus dem Gebälk. Die Hölle treibt ihn an, und die Hölle gibt ihm die nötige Kraft."
Cover: Miralles
Erscheinungsdatum: 8.8.2006
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Carlotta die nächste! im Heft 1465 "Der Blutschwarm" wird in einem schottischen Dorf eine notorische Schnapsnase von fast Mensch großen Fledermäusen gekillt, bei seiner Bestattung fällt dieser Blutschwarm über die Trauergemeinde her, es gibt allerdings keine weiteren Toten. just zu diesem Zeitpunkte trifft das urlaubende Gespann Maxine & Carlotta eher zufällig in diesem Dorf ein und lässt sich vom Dorfpriester einweihen (kein beabsichtigtes Wortspiel) und beschließen, zu bleiben und zu helfen. John soll zu Rate gezogen werden, doch der ist gerade mit Suko im Einsatz, unsere Heldinnen ziehen also alleine in den Kampf in die fledermausverseuchte Kirche. die Tierärztin zeigt sich dabei recht kaltblütig, sie schlachtet die übergrossen Fledermäuse mit einem Messer ab, einem Tier zertritt (!) sie den Schädel. auch Carlotta hat sich eine Waffe besorgt, einen Pflock, den sie auch tatsächlich in den Kopf einer Fledermaus rammt. die Damen gehen nämlich irrtümlicherweise davon aus, dass sie waschechten Vampiren gegenüberstehen. in Wahrheit steckt ein Wildhüter hinter allem, er hat die mutierten aber nicht dämonischen Viecher entdeckt und mit Blut aufgepäppelt, jetzt will er die Kirche als neues Nest für die Brut. der gute Mann stürzt im Kampf mit Maxine mit dem Kopf auf die Altarplatte, und beendet damit sein schnödes Leben. Carli & Maxi räumen dann noch unter den Tieren auf, Ende gut, alles gut.
die Herkunft und Aufzucht der Fledermäuse ist nicht sonderlich glaubwürdig, auch dass ein Mensch (der Wildhüter) diese Tiere beherrschen oder lenken könnte; und warum will er ausgerechnet die Kirche als neues Domizil für seine zwei Dutzend Kinder?
trotzdem leidlich spannend, viel Atmosphäre, auch die Kämpfe waren gut beschrieben, manch Länge war aber auszumachen. Motivation und Ende des Bösewichts sind eher enttäuschend ausgeprägt, Stichwort dünne Suppe. was war noch:
- ein John Sinclair ohne John Sinclair!
- einmal sagt JD von Max und Carlotta, dass "beide Frauen" John anrufen; das Alter des Vogelmädchens ist unklar, sie kam Ende 12 zu Maxine, der Blutschwarm ist die 19te Geschichte mit ihr, 264 Hefte oder 5 Jahre sind seit dem ersten Abenteuer im Band 1200 "Operation Ikarus" vergangen;
- in der Heftmitte fällt auf einmal der Begriff "Blutschwarm", ohne jede weitere Erläuterung, wieso diese Bezeichnung gewählt wurde; "der Begriff war plötzlich da!", würde JD schreiben...
sprachlich ok, keine allzu großen Stolpersteine auf dem Leseweg.
als TitelbildzeichnerIn wird Miralles / Bassols angeführt, und ich finde dieses Cover sehr ansprechend, ein schönes Bild, das mich an die typischen Tibis der alten Gespenster-Krimis erinnert; Wermutstropfen: die gezeigte Szene kommt so in der Geschichte nicht vor...
alles in allem ok, ich schwanke zwischen 3 und 4 von 6 möglichen Punkten