Leon Moor bekommt überraschend eine Anstellung in einem mysteriösen Archiv. Alte Schriftstücke soll er einscannen und digitalisieren. Während seiner Arbeitszeit wird er in der großen Halle eingeschlossen und die Fenster des Wagens, mit dem er jeden Morgen abgeholt wird, sind getönt, so dass er nicht sieht wohin er gefahren wird. Außerdem ist da noch eine seltsame ganz in Weiß gekleidete Frau, welche die Werke studiert und an der Akte Necropolis sitzt, die Leons Welt auf den Kopf stellt. __________________
Oliver Buslau hat mit „Glutherz“ eine Geschichte zur Gruselfabrik beigetragen, die mich tief berührt und mit auf eine fantastische Reise genommen hat. Seine zweite Kurzgeschichte hat mich daher enttäuscht. Es läuft wie bei so manchen ebooks der Horror Factory auf einen kurzen Storyfetzen aus einer Geschichte hinaus. Man weiß nie so recht, worum es eigentlich geht und Erklärungen gibt es schon gar keine. Wer genau ist Alvar, Leons Arbeitgeber, und warum hat er ihn eingestellt? Was für ein Wesen ist Hermine Walden und begeht sie wirklich Selbstmord oder bildet Leon sich das nur ein? Was hat es mit der Totenstadt auf sich und ist es wirklich das Ziel der Hintermänner, Leon in den Selbstmord zu teiben? Viele Fragen, die nie geklärt werden und der Geschichte damit auch keinen Sinn geben. Was ist Real und was ist Einbildung? Zumindest einige Hinweise zum Interpretieren und Rätseln wären nett gewesen.
Die namesgebende Akte Nekropolis hält ebenso wenig was sie verspricht. Man erfährt, was es damit auf sich hat. Aber warum sie so wichtig ist, warum sie in der Halle gelagert wird, warum Hermine die Akte studiert, welche Magie genau auf ihr liegt...keine Erklärung.
Ein solider Beitrag von Herrn Buslau. Solide geschrieben und die ersten Seiten sogar spannend, bis sich mehr und mehr herauskristalisiert, dass man keine Antworten oder Hinweise auf die Fragen bekommen wird.
Anfangs war die Horror Factory wirklich wie eine Neuauflage der Gespenster-Krimis mit einem moderneren Konzept. Nun schleichen sich aber immer mehr Kurzgeschichtenfragmente ohne Anfang, Ende und Lösungen in die Serie. Und das missfällt mir stark.
Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi