Das war dann der erste Auslandseinsatz von unserem Held. Und diesmal hat er es nur sechs mal mit einer Frau gepimpert. Wird halt langsam alt. __________________
Aber ich muss auch so sagen das ich diesen Roman etwas schwach fand. Zwar hat mir die Geschichte um den Earl und seiner Geliebten gut gefallen, aber der Rest war dann doch zu sehr auf Englischen Hochadel getrimmt. Das passte nicht ganz zur Serien es sei denn man hätte Mark die Möglichkeit gegeben etwas schnoddriger zu sein. So blieb er recht farblos.
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Story:
Alle drei Generationen sucht der im Jahr 1583 von einer durch Mephisto verführten Bettlerin verwunschene Earl of Morlich seine Nachfahren als kopfloser Fluch heim. Hierzu verfolgt sein schwebender Schädel die über den ganzen Erdball verstreuten Angehörigen des Morlich - Geschlechts und tyrannisiert sie so lange mit Dudelsackmusik und unflätigen Flüchen, bis sie sich völlig entnervt in ihrer Stammburg Morlich Castle einfinden. Um zu verhindern, dass der kopflose Earl auch in dieser Generation wieder eine unbekannte Zahl von Familienmitgliedern während ihres Burgaufenthalts umbringt, engagiert das Oberhaupt des Familienclans gegen lukrative Bezahlung unseren Dämonenjäger Hellmann. Als dieser auf der Burg ankommt, muss er... (genug gespoilert).
Meinung:
Dieser Roman schafft es sogar noch seinen Vorgänger niveautechnisch zu unterbieten, was angesichts dessen minderer Qualität nun wahrlich keine leichte Aufgabe war. Das Traurige daran ist , dass der Roman durchaus vielversprechende Ansätze vorzuweisen hat. Da ist Marks erster Auslandsaufenthalt im schaurig düsteren Schottland, da ist ein immer wiederkehrender Fluch mit nachvollziehbaren historischen Wurzeln und da ist...Tja und dann ist da leider nichts mehr ! Das was auf diesen vielversprechenden Ansätzen aufbaut ist entweder völlig lächerlich, unglaubwürdig oder noch schlimmer: Beides! Aber nun zu den (natürlich rein subjektiven) Fakten:
Der Autor kann sich leider über die gesamte Geschichte hinweg nicht entscheiden, ob er jetzt einen Horrorroman oder lieber doch eher eine Horrorparodie schreiben will. Da ist ein schwebender Dudelsackmusik und Flüche ausstoßender Schädel mit wehendem Haar unterwegs, der die verschiedenen Clanmitglieder mittels alberner Penetranz auf ihre Stammburg treibt. Da ist eine nymphomanisch veranlagte Clanstochter nicht im Geringsten darüber verängstigt, dass unser kopfloser Fluch ihr und ihren Familienmitgliedern nach dem Leben trachtet. Nein sie verliebt sich stattdessen vom Schlag weg in unseren heldenhaften und auf Frauen zwischen 17 und 40 geradezu magnetisch wirkenden Mark und versucht ihn permanent zu vergewohltätigen . Das geht sogar so weit, dass sich unser sexuell völlig erschöpfter Mark mittels einer blockierten Schlafgemachtür vor ihren Zugriffen erwehren muss. Da ist eine Eifersuchtsszene zwischen einer notgeilen russischen Studentin und Marks Lebensgefährtin Tessa, die an Frauencatchen erinnert . Da ist eine Zeitreise ins Jahr 1583, die über zwei Seiten abgewickelt wird und mehr Fragen als Antworten zurück lässt. Da wird der Fluch auf den letzten 10 Zeilen aufgelöst, ohne auch nur im Geringsten eine nachvollziehbare Erklärung für seine Auflösung zu liefern. Zum Ende hin spürt man förmlich die dem Autor verbliebene Seitenzahl für ein vernünftiges und würdevolles Storyende hinwegschmelzen (tja, hätte er mal auf die ein oder andere Bettgeschichte verzichtet). Da lässt eine permanent als vorbildliche Mutter beschriebene Frau ihre kleine Tochter unbeobachtet am benachbarten See mit einem verfluchten Nixenjungen spielen, während der Kopflose mordlüstern durch die Burg und um den See herum streift. Und und und... Diese Aufzählung an Unglaubwürdigkeiten ließe sich wohl noch lange fortsetzen. Mangels Lust möchte ich es aber damit belassen . Ah ja, ein actionlastiges oder gar spannendes Finale sucht man vergebends.
Besonderheiten:
Mark übernimmt seinen ersten bezahlten Auftrag, der ihn auch zum ersten Mal ins Ausland führt. Er kommt dabei unglaubliche fünf mal zum Schuss !
Cover:
Aufgrund des inhaltlichen Bezugs bildet das Cover den einzigen Lichtblick. Allerdings wirkt der schwebende Kopf zeichenstiltechnisch wie ein Fremdköper. Auch hätte ich mir eine Ansicht von Morlich Castle als zusätzlichen Hintergrund gewünscht.
Bewertung nach neuem Bewertungssystem:
Story (3 - fach gewichtet): ergibt 3 P.
Spannung (3 - fach gewichtet): ergibt 3 P.
Action (2 - fach gewichtet): ergibt 2 P.
Cover (1 - fach gewichtet): ergibt 3 P.
Punkt für besonders stilvolle / einfallslose Erotik (+1 / -1 P.): ja, -2 P. (was zu lächerlich und vor allem zuviel ist, ist zuviel )
Punkt für besonders originellen / stumpfsinnigen Humor (+1 / -1 P.): nein
Gesamtpunktzahl: 9 P. Daraus folgt ein Schnitt von 9 P. / 9 = 1 P.
Dir ist aber schon klar dass unser Ossigeisterjäger viel als Satire und Humor zu verstehen ist, das ist nicht unbedingt eine ernstzunehmende Serie. Wenn er da 5x "zum Schuss kommt", dann ist das sicher nur eine Hommage an Frauenheldenheftromanhelden aus der damaligen Zeit.
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Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi
Tja Gleichgewicht, ich bin nun mal ein prüder Klischeebeamter ! Nee, im Ernst, ich habe absolut nichts gegen einen "Schuss" Erotik in Gruselromanen einzuwenden. Aber es muss sich eben alles innerhalb eines bestimmten Rahmens abspielen. So nach dem Motto: Zu wenig und zu viel ist aller Narren Ziel! Und wenn vor lauter Bettgeschichten die Story und vor allem die Glaubwürdigkeit und Logik darin fehlt bzw. leidet, dann gibts von mir halt ne schlechte Rezi! Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pensionsanwärter am 10.07.2013 16:23.
Solltest du in den Genuss kommen, auch mal den einen oder anderen Hellmann zu lesen (insbesondere Nr. 6), wirst du mich vielleicht eher verstehen.
Ossis sind eben offenherzig und mögen die Menschen. Nicht so distanziert und abgeschreckt, Ossis nehmen gern neue Kontakte auf. __________________
Ich würde ja gern Hellmann lesen, aber ich habe keine Zeit. Ein satirischer Geisterjäger der sich durch das Dämonenreich rammelt (das darf man hier ja wohl sagen^^) und während des Aktes mal nebenbei mit Silberkugeln um sich schießt hat echt was.
Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi